Buchrezension: Die Farbe von Milch von Nell Leyshon
Damit Euch beim Lesen nicht langweilig wird, stelle ich Euch heute mal wieder eine „andere Art von Buch“ vor. „Die Farbe von Milch“ war eine Empfehlung aus meiner Büchergruppe und ist, aufgrund des Schreibstils, definitiv eine Rezension wert.
Die Geschichte
Die 15jährige Mary beginnt im Frühjahr 1831 ihre Geschichte niederzuschreiben, die im Jahre 1830 auf ihrem elterlichen Hof beginnt. Dort lebt sie mit ihren 3 Schwestern, ihrem behinderten Großvater und ihren Eltern. Das Leben dort ist hart und bringt viele Entbehrungen mit sich, da der Vater viele Hektar Land nur mit seinen Töchtern und seiner Frau bewirtschaftet. Mit ihrem 15. Geburtstag bekommt Mary unfreiwillig, vermittelt von ihrem Vater, eine Anstellung beim Pfarrer des Ortes, dessen Frau schwer erkrankt ist und Hilfe benötigt. Obwohl sie gut behandelt wird, möchte sie nicht dableiben. Nach dem Tod der Pfarrersfrau beginnt ihr eigentliches Martyrium.
Kein „0815-Buch“
Schon auf der ersten Seite wird dem Leser bewusst, dass es sich hierbei um keinen Standard-Roman handelt. Mary schreibt in der Ich-Form, aber grammatikalisch ist es eine einzige „Katastrophe“. Es fehlen Kommas, und der Satzbau ist oft sehr einfach gestrickt. Im Laufe des Buches wird dem Leser klar, warum die Geschichte so geschrieben wurde.
Meine Meinung zu dem Buch
Der Roman ist mit 206 Seiten eher eine kurze Lektüre. Als ich begann zu lesen, musste ich die erste Seite mehr als einmal lesen, um sie zu verstehen. Gedanklich habe ich die fehlenden Kommas ersetzt und den Satzbau „in ein vernünftiges Deutsch“ umgebaut. Das sollte man sich schnell abgewöhnen, denn sonst beendet man diese Geschichte nie. Nachdem ich mich an diesen einfachen und auch teilweise „falschen“ Schreibstil gewöhnt hatte, konnte ich mich voll in die Geschichte reinfühlen. Dieser einzigartige Schreibstil macht das Buch emotional mitreißend und auch interessant.
Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen und kann es weiterempfehlen. Wer sich aber auf den Schreibstil „nicht einlassen“ kann, wird den Roman nach einigen Seiten beiseitelegen.
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