Von Gastown nach Waikiki mit der Celebrity Edge

Vancouver Skyline und Science World am False Creek / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Celebrity Edge Reisebericht Teil 1: Traumstrände, Wasserfälle und Vulkane 

Von Vancouver nach Hawaii mit der Celebrity Edge – auf kaum einer anderen Reise erlebt man die geballte Fülle an Naturschönheiten und die Kombination aus Traumstränden, Wasserfällen, Vulkanen und pulsierenden Metropolen.

Routenänderung vor Reisebeginn

Ich unternehme diese Reise an Bord der Celebrity Edge. Das begründet sich erstmal durch die phantastische Edge-Schiffsklasse von Celebrity Cruises und außerdem durch die Reiseroute mit langen Liegezeiten in den Häfen, meist „overnight“. Weniger schön ist eine Routenänderung einige Monate vor Reisebeginn, wobei diese auf tragische Weise unvermeidbar ist. Die Stadt Lahaina auf der Insel Maui, vor der die Celebrity Edge vor Anker gehen sollte, wurde bei einem Großbrand völlig zerstört. Alternativ zu Lahaina steht zunächst eine Panoramafahrt entlang der Küste auf dem Routenplan, während der man die glühende Lava des Kilauea beobachten kann, die dort in den Pazifischen Ozean fliest. Da der Vulkan jedoch kurz vor Reisebeginn seine Aktivität eingestellt hat, ändert Celebrity Cruises erneut das Routing, im Sinne der Gäste. Nun gibt es einen zusätzlichen Hafenanlauf in Honolulu. Das ist auf jeden Fall besser, als einen Tag lang vor der Küste zu kreuzen und nichts zu sehen. Mehr dazu im weiteren Textverlauf.

Air Canada 787 in Frankfurt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Celebrity Edge fällt in jeder Hinsicht auf. Nicht nur, wenn man sich an Bord befindet. Das Außendesign, die Rumpfform, der Schornstein, nichts erinnert an das typische Kreuzfahrtschiffdesign der letzten Jahrzehnte. Mit 130.818 BRZ und 306m Länge bricht das Schiff zwar keine neuen Größenrekorde, doch das ist auch gar nicht notwendig, um zu beeindrucken. Maximal finden an Bord 2.910 Passagiere in 1.454 Kabinen Platz. Damit liegt die Passenger Space Ratio (PSR) bei 44,9, was deutlich über dem Durchschnitt von 30 der meisten großen Kreuzfahrtschiffe liegt. Auch die Passenger Crew Ratio (PCR) überzeugt mit einem Wert von 2,2 was bedeutet, dass jedes Crewmitglied durchschnittlich zwei Passagiere zu betreuen hat. Bei Mainstreamschiffen im Volumensegment liegt der Wert bei 3 oder 4. Celebrity Cruises selbst positioniert die Schiffe im Premium-Segment.

Auffällig ist bei äußerlicher Betrachtung im Hafen der Magic Carpet, eine 90 Tonnen schwere, 33,5m x 6m große Plattform, die aussieht wie ein überdimensionaler Außenfahrstuhl, jedoch vielmehr eine flexible Außenplattform zur Erweiterung der Außendeckfläche darstellt. So kann der Magic Carpet je nach Tageszeit und Frequentierung der Decks unterschiedlich eingesetzt werden. Während er am Tage zum Beispiel als zusätzliche Poolbar fungiert, wird er abends zum Restaurant mit spektakulärer Aussicht. In Tenderhäfen lässt er sich auf Deck 2 als Tenderplattform nutzen, die einen bequemen Ein- und Ausstieg in die Tenderboote ermöglicht. Da sich die Plattform nur selten bewegt und sich während der Positionierungen keine Gäste darauf befinden, ist nicht von einer Beeinträchtigung der Balkonkabinen in diesem Bereich auszugehen.

Eine weitere Auffälligkeit ist der Bug, der in dieser Form bisher bei keinem anderen Kreuzfahrtschiff zum Einsatz kam. Dieser so genannte „Parabolic Ultrabow“ bietet den Passagieren auch bei stärkerem Wellengang eine komfortable Reise und spart darüber hinaus deutlich Treibstoff. Die Edge-Class soll 20-25% effizienter sein als die Schiffe der Solstice-Class. Wie ein Schiffbauingenieur erklärt, ist er nicht vergleichbar mit dem ähnlich aussehenden Bugformen anderer Kreuzfahrtschiffe.

Mit der Celebrity Edge von Celebrity Cruises nach Hawaii / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Einreisezeit rekordverdächtig

Da es unzählige Anreisemöglichkeiten nach Vancouver gibt und sich die Lage bei An- Abreise in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt hat, kürze ich diesen Reisebericht um den Punkt der Anreise. Ich denke es interessiert auch keinen Leser, was ich im Flugzeug zu welcher Zeit an Mahlzeiten zu mir nehme. Für den Flug nach Vancouver nutze ich die Direktverbindung mit Air Canada ab Frankfurt. Wenn man ab Vancouver eine Kreuzfahrt unternimmt, empfiehlt es sich, mindestens zwei, besser drei Tage vorher anzureisen, um genügend Zeit für die Erkundung von Vancouver zu haben. Aber der Reihe nach. Eine Erwähnung wert ist die Schnelligkeit, in der die Einreise in Kanada erfolgt. Von der pünktlichen Landung der Maschine in Vancouver bis zum Erreichen des Hotelzimmers sind gerade einmal 90 Minuten vergangen. Die Einreise in Kanada wird nahezu automatisiert abgewickelt und ist an den Reisepass geknüpft. Sporadisch finden noch weitere Kontrollen statt. Das Gepäck dreht bereits seine Runden auf dem Gepäckband, nachdem ich dieses erreiche. Für die Strecke vom Airport zum Hotel, das HILTON Vancouver Downtown, habe ich mich für UBER entschieden. Dieser steht zwei Minuten nach Bestätigung der Fahrt an der „pick up area“ bereit. Nur 20 Minuten später setzt mich der freundliche Fahrer vor dem Hotel HILTON Vancouver Downtown ab. Die Fahrt kann bei ungünstigen Verkehrsverhältnissen aber auch doppelt so lange dauern, berichtet mir der Fahrer und bremst damit meine Freude etwas. So oder so verläuft die Anreise nach Vancouver bzw. bis zum Hotel heute äußerst entspannt und sehr schnell. Mag sein, dass das nicht immer so ist.  

Die ersten Stunden in Vancouver

Mir bleibt heute noch ein ganzer Nachmittag in Vancouver, den ich gar nicht eingeplant hatte. Wie schön, denn das Wetter ist herrlich! Wolken sind nur über den Bergen in der Bucht zu sehen. die Temperaturen liegen bei knapp 20 Grad. Ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch. Nun muss ich erwähnen, dass ich bereits mehrmals in Vancouver war, die Stadt aber als grau und trist in Erinnerung habe. Warum das so ist, kann ich nicht mehr rekonstruieren. Vancouver stand bei mir bislang nicht einmal unter den „Top 20“ meiner persönlichen Lieblingsstädte. Mal schauen, drei Tage lang habe ich Zeit, andere Eindrücke zu sammeln.  Die Wettervorhersage für die kommenden Tage spielt mir in die Karten und sieht vielversprechend aus. Das Hotel HILTON Vancouver Downtown bietet einen idealen Ausgangspunkt für individuelle Erkundungen, auch zu Fuß.

HILTON Vancouver Downtown Zimmer / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

In Vancouver leben rund 660.000 Einwohner. Vancouver ist neben Seattle und Portland in den USA einer der Verkehrsknotenpunkte und wirtschaftliches Zentrum in der Region des Pazifischen Nordwestens. Der Hafen von Vancouver erlangte nach der Eröffnung des Panamakanals internationale Bedeutung und ist der größte in Kanada. Er exportiert mehr Güter als jeder andere Hafen in Nordamerika. Vancouver ist auch ein Ausgangspunkt für Kreuzfahrten nach Alaska und bei Touristen sehr beliebt. Ich selbst habe Vancouver vor vielen Jahren als Start- und Zielpunkt für eine Wohnmobil-Rundreise durch Kanada gewählt. Was kaum bekannt ist, dass Vancouver neben Los Angeles und New York der drittwichtigste Standort der nordamerikanischen Filmindustrie ist. Vancouver liegt an der Straße von Georgia, einem Meeresarm, der durch Vancouver Island vom Pazifischen Ozean getrennt wird.

Vancouver Skyline Blick vom Stanley Park / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Vancouver Lookout

Mich zieht es zunächst direkt auf den Aussichtsturm, den Vancouver Lookout, denn die Sicht ist hervorragend. Die Wartezeit am Ticketschalter ist sehr gering, ich bin der einzige Gast in diesem Moment. Für das Ticket zahle ich umgerechnet 15,- EUR. Kauft man das Ticket vorab online, ist es wohl 3 EUR günstiger. Die Fahrt mit dem Glasfahrstuhl auf die rund 170m hohe Aussichtsplattform dauert 40 Sekunden. Der Fahrstuhl fährt auf der Außenseite des Turms entlang. Oben angekommen bietet sich ein spektakulärer 360-Grad Blick auf die gesamte Stadt, den Stanley Park bis hinüber zur Lions Gate Bridge.

Vancouver Downtown Blick vom Vancouver Lookout / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Gastown und Gastown Steam Clock

Da ich unbedingt noch die Gastown Steam Clock anschauen möchte, verlasse ich die Aussichtsplattform nach kurzer Zeit wieder. Im Stadtteil Gastown spürt man die Geschichte der Stadt wie nirgends sonst in Vancouver. Im Jahr 1867 eröffnete hier das erste Lokal, im April 1886 erhielt Gastown Stadtrechte und wurde zur City of Vancouver. Gastown ist heute ein Touristenmagnet mit hervorragenden Restaurants, Bars und Pubs. Sowohl tagsüber als auch am Abend ist Gastown unbedingt einen Besuch wert. Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne gibt es jedoch eigentlich keine. Eine Ausnahme ist die Gastown Steam Clock. Es ist die 1977 erbaute, weltweit erste mit Dampf betriebene Uhr. Zu jeder vollen Stunde ertönen alle 12 Töne der Dampfpfeifen und alle 15 Minuten ist eine der Dampfpfeifen zu hören. Theoretisch. Die Uhr geht nämlich nicht ganz genau, wie sich herausstellt.  

Vancouver Gastown Steam Clock / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Canada Place, Stanley Park und Lions Gate Bridge

Mein Spaziergang führt mich entlang des Canada Place, ein bekanntes Kongresszentrum, in dem sich das nicht weniger bekannte Pan Pacific Hotel und das Cruise Terminal befinden. Die Architektur erinnert an fünf große Segel und ist weltbekannt. Rund um den Canada Place sind jede Menge Bars und Restaurants zu finden, teils in phantastischer Lage mit Blick auf Vancouver Harbour. Direkt neben dem Canada Place befindet sich das Vancouver Convention Centre. Hier starten und landen bei entsprechendem Wetter im Minutentakt die Wasserflugzeuge. Angeboten werden nicht nur touristische Rundflüge, sondern auch Flugverbindungen in die nähere Umgebung und nach Vancouver Island.  

Vancouver Skyline und Stanley Park / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Das Wetter am Nachmittag ist so wunderbar und der Himmel so klar, dass ich mich dazu entschließe, den für den morgigen Abend geplanten Spaziergang im Stanley Park auf heute vorzuverlegen. Zunächst schaue ich mir die berühmten Totem Poles im wunderschön angelegten Park an und laufe entlang des Stanley Park Seawalls zum Brockton Point Lighthouse, unter der Lions Gate Bridge hindurch bis zum Prospect Point Lookout. Eine Strecke für die man – vom Canada Place aus gerechnet – mindestens zwei Stunden einplanen sollte. 

Die Totempfähle

Die berühmteste Attraktion des Stanley Parks ist die Sammlung von Totempfählen am Brockton Point. Im Laufe der Zeit hatte man in Vancouver und Umgebung einige Totempfähle gefunden. Repliken dieser Totempfähle sind jetzt im Park ausgestellt. Die Originale, von denen einige bis auf das Jahr 1880 zurückgehen, sind über mehrere Museen verteilt. Die Pfähle zeigen mythische Geschichten, die von Indianerstämmen, den Ureinwohnern, geschnitzt wurden. Acht der neun Totempfähle sind bunt bemalt. Der neunte, unbemalte Pfahl wurde im Jahr 2009 von Robert Yelton, einem Mitglied der Squamish Nation, hinzugefügt, um den Ort zu kennzeichnen, an dem die Familie Yelton einst gelebt hatte.

Vancouver Stanley Park Totempfähle / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Momente genießen

Im Bereich des Prospect Point Lookouts verläuft der Seawall und bei Ebbe ermöglichen Treppen einen Abstieg an kleine Strandbereiche. Von einem richtigen Badestrand kann man allerdings nicht sprechen und lange Wanderungen sind direkt am Wasser nicht möglich. Bei auflaufendem Wasser sind die begehbaren Abschnitte schnell überspült. Der begehbare Seawall hingegen führt einmal um den Stanley Park herum. Abends scheint die Sonne genau auf diesen Küstenbereich im Stanley Park. Ein wunderbarer Ort, um einfach Momente zu genießen. In der Sommer- und Herbstzeit kann man abends in der Regel die Kreuzfahrtschiffe auslaufen sehen, die von Vancouver aus entweder nach Alaska oder entlang der US-Westküste fahren.

Vancouver Stanley Park am Abend / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Lions Gate Bridge verbindet Vancouver mit North und West Vancouver. Das Bauwerk ist insgesamt 1.517m lang, die Höhe der Pylone beträgt 111m. Die Fahrbahn befindet sich auf einer Höhe von 61m. Die Brücke gilt als Wahrzeichen der Stadt und wurde im Jahr 1938 fertiggestellt.

Die Zaandam von Holland America Line pasiert die Lions Gate Bridge / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Vancouver nach Sonnenuntergang

Nach Sonnenuntergang verwandelt sich die Skyline von Vancouver in eine echte „Glitzer-Skyline“, die sich hinter jenen großer US-Städte nicht verstecken muss. Im Herbst, wenn die Abendsonne die Farbintensität der bunten Blätter noch kräftiger erscheinen lässt, ist hier ein Hauch vom Indian Summer zu spüren. Der Seawall wird gerne von Joggern genutzt. Der Fahrradweg ist getrennt vom Fußweg angeordnet.

Vancouver Skyline am Abend vom Stanley Park gesehen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Obwohl mir die lange Anreise in den Knochen steckt, kann ich mich kaum sattsehen an dieser schönen Stadt. Nach nur wenigen Stunden habe ich mir ein völlig neues Bild von Vancouver machen können und im Gegensatz zu meinen damaligen Besuchen hat mich die Stadt wirklich begeistert. Das liegt nicht nur am schönen Wetter. Vancouver ist anders als alle anderen Großstädte. Es gibt nicht die große Menge an Sehenswürdigkeiten, sondern vielmehr zahlreiche kleine Highlights, die einen mehrtägigen Aufenthalt definitiv rechtfertigen. Außerdem lassen sich von Vancouver aus diverse Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen.

Zwei weitere Tage mit vollem Programm

Die Zeit während der kommenden zwei Tage nutze ich für Erkundungen in Vancouver Downton, einen weiteren Rundgang im Stanley Park, für eine Bootsfahrt auf dem False Creek und für einen Besuch auf Granville Island.

Vancouver Downtown bietet eine Menge Möglichkeiten zum Shoppen. Neben zahlreichen kleinen Boutiquen findet man Stores aller namhafter Labels. Größere Einkaufszentren wie das CF Pacific Centre, die Hudson Mall oder das Waterfront Centre gibt es ebenso.

Die Science World

Eine Bootsfahrt auf dem False Creek beginnt man am besten vom kleinen Anleger in der Nähe der Science World. Die Science World war eine der Hauptattraktionen der Weltausstellung Expo 86. Heute ist sie ein interaktives Museum, ein Science Center, welches in erster Linie Kinder begeistert, da diese hier viel tüfteln und ausprobieren können.

Vancouver Skyline und Science World am False Creek / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Granville Island

Für eine Fahrt auf dem False Creek stehen mehrere Anbieter bereit, die alle auf derselben Route fahren. Die Fahrt ist beschaulich und bietet wunderbare Aussichten auf das BC Place Stadium, Je nach Fahrtrichtung beginnt oder endet die Route auf Granville Island. Granville Island ist eine kleine Halbinsel, die in erster Linie eine Einkaufs- und Kulturmeile besteht. Morgens ist es noch ruhig auf Granville Island. Der ideale Zeitpunkt um entspannt flanieren zu können.

Granville Island und die Vancouver Skyline / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Während sich die Betreiber von Marktständen auf den Besucheransturm vorbereiten, durchbrechen die Schreie von Möwen die morgendliche Ruhe. Der Public Market wird in der Nebensaison in erster Linie von Einheimischen besucht, zieht jährlich aber über 10 Millionen Besucher an. Der Markt hat täglich geöffnet, was die Besucherströme etwas entzerrt. Dennoch ist es an den Wochenenden deutlich voller. Um den Markt herum sind Geschäfte aus dem Kunst- und Souvenirbereich zu finden. Rostige Hallen und alte Backsteinwände zeugen noch heute von der Geschichte der „Insel“ als Industriegebiet. Granville Island ist nicht nur mit dem Boot, sondern auch zu Fuß, mit dem Auto oder dem Bus zu erreichen.

Granville Island Public Market Vancouver / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Am Nachmittag des letzten Tages in Vancouver folgt die Einschiffung an Bord der Celebrity Edge am Canada Place. Die Prozedur geht Dank zugeteilter Einschiffungszeiten zügig und nach erfolgter Seenotrettungsübung heißt es am frühen Abend „Leinen los“ zu einer ganz besonderen Kreuzfahrt von Vancouver in Richtung Hawaii. Kurz nach dem Ablegen öffnet sich ein phantastischer Blick auf die Skyline von Vancouver. Wasserflugzeuge fliegen scheinbar unmittelbar über das Pooldeck, Menschen winken vom Stanley Park Seawall aus zum Schiff hinüber. Noch einmal scheint die Sonne und Vancouver verabschiedet sich von seiner schönsten Seite. Eine phantastische Stadt. Mit voller Fahrt nimmt die Celebrity Edge Kurs auf Astoria, den ersten und einzigen Hafen auf dem US-Festland während dieser Reise. Schon nach kurzer Zeit ist die Lions Gate Bridge nicht mehr zu sehen. Nach der Passage der Stadt Victoria geht es südlich von Vancouver Island hinaus auf das offene Meer. Immer wieder lässt sich in der Abendsonne die bunte Herbstszenerie bestaunen. Da die Temperaturen bislang jedoch deutlich oberhalb des Gefrierpunktes lagen, ist der Höhepunkt der Verfärbungen längst nicht erreicht. Den Höhepunkt des Indian Summers erlebt man am besten im Rahmen einer separaten Reise oder während einer Kreuzfahrt auf den Großen Seen – zum Beispiel mit der kleinen MS Hamburg.

Celebrity Edge Passage der Lions Gate Bridge / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ein Tag in Astoria, Oregon

Am nächsten Morgen kommt die Mündung des Columbia Rivers in Sicht. Nach einer 180-Grad Drehung vor der Astoria Megler Bridge macht die Celebrity Edge an der Pier der Stadt Astoria fest. Da es sich um einen Erstanlauf handelt und das Anlegemanöver länger als geplant dauert, wird die Liegezeit spontan um eine Stunde verlängert. Wunderbar.

Die Stadt Oregon ist mit ihren etwas mehr als 10.000 Einwohnern nicht das typische Kreuzfahrtziel. Oregon liegt am Columbia River, der hier in den Pazifischen Ozean mündet. Die Lage der Stadt am Columbia River und die Berglandschaft auf östlicher Seite lassen die Szenerie sehr malerisch wirken. Vom Hafen aus fährt eine historische Bahn – der Riverfront Trolley – bis in die rund drei Kilometer entfernte City von Astoria. Parallel zu den Schienen verläuft ein Fußweg. Die Bebauung der Stadt wirkt auf den ersten Blick eher trist und es lassen sich auch keine bedeutenden Sehenswürdigkeiten finden. Dennoch ist ein Besuch in Astoria lohnenswert, denn beim genaueren Hinsehen hat die Stadt durchaus Sehenswertes zu bieten. Immerhin wurde Astoria im Jahr 2024 von 17 Kreuzfahrtschiffen angelaufen.

Celebrity Edge in Astoria, Oregon / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Der historische Riverfront Trolley

Es werden Ausflüge in die Umgebung angeboten, doch wenn man die Stadt nicht kennt, empfiehlt es sich den Tag hier zu verbringen. Der historische Riverfront Trolley ist eine über 100 Jahre alte Straßenbahn, die früher in San Antonio, Texas unterwegs war. Sie dient nun als Touristenattraktion in Astoria. Entsprechend lang ist die Warteschlange, wenn hier ein Kreuzfahrtschiff anlegt. Da es nur einen Zug gibt, die Hin- und Rückfahrt rund eine Stunde dauert, sind die Chancen einer Mitfahrt entsprechend gering.

Astoria Megler Bridge und Astoria Riverfront Trolley / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ein Spaziergang auf dem Columbia Riverwalk in die Innenstadt von Astoria führt vorbei an einer Seelöwen-Kolonie, von denen heute allerdings die meisten unter der Holzkonstruktion verweilen und nicht sichtbar sind. Dafür hört man sie umso mehr.

Sea Lions am Riverwalk in Astoria, Oregon / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Im weiteren Verlauf des insgesamt viereinhalb Kilometer langen Fußwegs läuft man an einigen Bars, Sitzgelegenheiten, Aussichtspunkten und Restaurants vorbei. Die Stadt erreicht man wie gesagt nach ungefähr drei Kilometern. Leider liegt der beeindruckende, 110m lange Heckraddampfer American Empress heute nicht an seinem Liegeplatz in Astoria. Im Sommer unternimmt das Schiff Fahrten entlang der Inside Passage, im Herbst ist es auf dem Columbia River und den Nebenflüssen unterwegs. Vom Astoria Column, einem 1926 erbauten, rund 40m hohen Turm ist eine schöne Aussicht über die Stadt und das Mündungsgebiet des Columbia Rivers zu genießen. Da sich der Turm auf einem Hügel befindet, liegt die Besucherplattform 220m über dem Meeresspiegel. Die Bebauung in der Stadt erinnert an eine typische US-Kleinstadt. Teilweise erwecken die alten Hausfassaden den Eindruck, als wären sie das Set in einem Hollywood-Film.

Astoria, Oregon / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Keinen zweiten Besuch wert

Da sich das Wetter noch einmal von seiner besten Seite zeigt, ist der Tag definitiv kein verlorener. Bei Regen kann man maximal das Oregon Film Museum oder das Columbia River Maritime Museum besuchen bzw. eine der Bars in der Stadt. In Astoria bzw. in der direkten Umgebung wurden übrigens einige bekannte Filme gedreht, darunter auch Free Willy und Free Willy 2. So oder so kann man ohne Probleme mal einige Stunden in Astoria verbringen, einen zweiten Besuch ist die Stadt allerdings nicht wert.

Rund 2.400 Seemeilen bis Hawaii

Am Abend geht es dann hinaus auf den offenen Pazifik. Rund 2.400 Seemeilen sind es, bis wieder Land in Sicht kommt. Während der fünf Seetage von Astoria nach Hilo lassen sich alle Annehmlichkeiten der Celebrity Edge genießen. Abends stehen Besuche in den Spezialitätenrestaurants auf dem Tagesplan, am Tage heißt es einfach „Relaxen und Entspannen“. Es bleibt viel Zeit, das hervorragende Schiff zu genießen und sich die Seeluft um die Nase wehen zu lassen. Stimmungsvolle Sonnenauf- und Untergänge gibt es täglich dazu.

Destinationen im Fokus

Da ich den Reisebericht nicht an eine bestimmte Reederei knüpfen möchte und es sich nicht um eine gesponsorte Pressereise handelt, lege ich meinen Fokus auf die Destinationen und nicht auf meinen Tagesablauf oder Speiseplan an Bord. Nur so viel: „Die Celebrity Edge ist ein phantastisches Schiff, welches sich perfekt für einen Erholungsurlaub eignet. Das Schiff ist auf jeden Fall zu empfehlen und aus meiner Sicht das beste in dieser Kategorie, nicht nur auf dieser Route.“

Grand Plaza Celebrity Edge / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Zwei Tage in Hilo, Big Island, Hawaii

Nach fünf erholsamen Seetagen kommt am frühen Morgen des sechsten Tages, nach Abfahrt in Astoria, wieder Land in Sicht. Der erste Eindruck „paradiesisch“. Über den grünen Bergen hängen Regenwolken, die gerade aufgegangene Sonne kämpft sich durch die Wolken, die Luft ist warm, Palmen säumen die weißen Strände am Ufer. Es ist Maßarbeit die Celebrity Edge im Hafen zu drehen und an der Pier festzumachen. Hilo ist mit rund 44.000 Einwohnern die größte Stadt auf der Insel Big Island. Um die größte Insel der hawaiianischen Inseln zu erkunden, ist ein Mietwagen zu empfehlen. Nur dann ist man unabhängig und kann die Schönheiten der Insel besonders intensiv erkunden. Einen Mietwagen bekommt man am Flughafen von Hilo, der zwar in unmittelbarer Sichtweise zum Hafen liegt aber nur mit dem Auto erreichbar ist. Es gibt keinen direkten Weg vom Hafen zum Flughafen, da die Start- und Landebahn dazwischen liegt. UBER ist erneut die beste Wahl.

Was den Mietwagen betrifft, ist ein guter, geländegängiger Wagen unbedingt ratsam, denn nur mit einem solchen kommt man problemlos in alle Gegenden der Insel. Ein regulärer SUV ist nur bedingt empfehlenswert.

Akaka Falls

In direkter Nähe von Hilo befinden sich zwei große Wasserfälle. Die Akaka Falls und die Rainbow Falls. Die Akaka Falls liegen im Akaka Falls State Park an der nordöstlichen Hilo Coast. Der Wanderweg vom Parkplatz zu den Wasserfällen verläuft durch einen üppig grünen Regenwald. Der beeindruckende Wasserfall stürzt in eine 135m tiefe Schlucht inmitten des Urwalds. Neben den Rainbow Falls ist dieser Wasserfall der schönste auf Big Island.

Akaka Falls, Big Island Hawaii / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Rainbow Falls

Die Rainbow Falls heißen eigentlich Waianuenue Falls und sind auch für größere Busse direkt erreichbar. Einen längeren Fußweg wie zu den Akaka Falls gibt es nicht. Umso mehr Besucher versammeln sich rund um die verschiedenen Aussichtspunkte der Wasserfälle. Mit einer Höhe von 24m sind die Rainbow Falls deutlich niedriger als die Akaka Falls, dafür die die Kaskade breiter. Außerdem bildet sich täglich um 10:00 Uhr ein Regenbogen oberhalb des Wasserfalls. Die Uhrzeit war mir zum Zeitpunkt des Besuchs nicht bekannt, weshalb ich verwundert war, dass trotz Sonnenschein kein Regenbogen über den Wasserfällen stand.  Nach starken Regenfällen ist der Wasserfall besonders beeindruckend, was ja bei den meisten Wasserfällen der Fall ist. Wie auch die Akaka Falls liegen die Rainbow Falls in einem State Park, hier im Wailuku State Park.

Rainbow Falls Hawaii Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Verwechslungsgefahr

Big Island ist die größte Insel der zu den USA gehörenden Hawaii-Inseln. Der offizielle Name von Big Island ist Hawaii. Touristen verwechseln die Namen und Inseln oft, denn wenn es heißt „wir fliegen nach Hawaii“, ist damit in der Regel die Insel Oahu gemeint, auf der sich in der Hauptstadt Honolulu der internationale Flughafen befindet. Nur Big Island trägt allerdings den Namen Hawaii.

Die Landschaft auf Big Island ist sehr abwechslungsreich. Erst durchfährt man grünen Regenwald und wenige Minuten später zeigt sich die Landschaft karg und trocken – geprägt von den beiden aktiven Vulkane Kilauea und Mauna Loa.

Volcanoes National Park

Die Vulkane erreicht man über den Zugang im Volcanoes National Park, 45 Minuten von Hilo entfernt. Der Kilauea ist einer der aktivsten Vulkane der Welt, hat seine Aktivität aber wenige Tage zuvor vorübergehend eingestellt. Der Nationalpark stellt die größte Attraktion, nicht nur auf Hawaii, sondern der ganzen Inselgruppe dar. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 135ha vom Gipfel des Maunaloa bis zum Meer. Trotz der enormen vulkanischen Aktivitäten windet sich ein ausgedehntes Straßennetz entlang des Kraters. Auch Wadnerer kommen voll auf ihre Kosten. Es gibt auch die Möglichkeit an geführten Wanderungen in einen Vulkankrater teilzunehmen. Der Maunaloa ist zuletzt im Jahr 1984 ausgebrochen, der Kilauea hingegen spuckt seit 1983 praktisch ununterbrochen seine Rot glühende Lava in den Himmel. Nur eben jetzt nicht.

Blick vom Kilauea Overlook Hawaii Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Keine Vulkanaktivität

Der Kilauea wird von den amerikanischen Touristen auch als einziger „Drive-in-Vulkan“ der Welt bezeichnet. Die Aktivität bislang war enorm und lag bei 200.000-500.000m³ Lava pro Tag. Das Volumen würde ausreichen, um täglich eine 32km lange, zweispurige Straße mit neuem Belag zu versehen. Über die Zukunft der vulkanischen Aktivität lassen sich nur vage Vermutungen anstellen. Man sagte vor Ort, dass der bislang andauernde Ausbruch noch weitere 100 Jahre andauern, oder aber die vor wenigen Tagen eingetretene Ruhephase nun zum Dauerzustand werden könnte. Eine längere Ruhephase würde den Vulkan jedoch weniger berechenbar und auch gefährlicher machen.

Als Besucher kann man auf eigene Faust mit dem Auto durch den Park fahren, ein Highlight stellt dabei der 17km lange Crater Rim Drive dar. Die Straße führt rund um das riesige Kratergebiet der Kilauea Caldera. Folgt man der Straße, sollte man unbedingt einen Stopp am Kilauea Overlook einplanen. Am Vormittag sind meist kaum Besucher vor Ort und auf den Straßen im Nationalpark. Vom Kilauea Overlook aus blickt man normalerweise genau auf die rote, glühend heiße Lava. Die Sicht heute ist perfekt, nur der Vulkan macht halt was er will.

Kilauea Overlook Hawaii Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

18 Meilen weiter in Richtung Küste stößt man auf ein weiteres Highlight, den Hōlei Sea Arch, einen 27m hohen Bogen, der von den Wellen des Pazifischen Ozeans geformt wurde. Er liegt am Ende der Chain of Craters Road, die seit 1990 durch die Lavaströme des Puu Oo-Kraters unterbrochen wurde.

Holei Sea Arch Hawaii, Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Perfekte Offroad-Strecke

Besonders sehenswert und ursprünglich ist die Küste entlang des South Point Parks. Ohne einen guten Geländewagen kommt man allerdings nicht weiter als bis zum Green Sand Beach Parkplatz. Einheimische bieten mit ihren Pick-Ups Fahrten an die Küste an. Hat man einen Geländewagen, dann ist der Fun-Faktor in diesem Gebiet besonders hoch, denn es gibt keine offiziellen Straßen oder Wege. Man fährt dort, wo es gerade geht und nicht selten ist mehr als Schritttempo nicht möglich.

Mit dem Geländewagen entlang der Südküste von Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Nicht weniger spektakulär ist die Küste an der Honaunau Bay. Dort im Puuhonua National Historical Park kann man an malerischen Buchten verweilen und dabei auf schwarze Lavafelder blicken, die hier einst glutrot ins Meer geflossen sind. Gleich um die Ecke hat sich weißer Sand angesammelt, Kokospalmen runden die Postkartenidylle ab. Außerhalb des Parkgeländes setzt sich die Traumküste fort, hier liegt der Honaunau Beach.

Lava, weiße Sandoasen und Palmen, Honaunau Hawaii Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Grüne Meeresschildkröten am Lavastrand

Eines meiner persönlichen Highlights ist der Punaluu Beach, ein kleiner aber sehr schöner Lavastrand, der von Kokospalmen gesäumt ist. Das eigentliche Highlight ist jedoch weniger der Strand, der allein schon einen Besuch wert ist, sondern vielmehr die Grünen Meeresschildkröten. Sie zeigen sich meist in den frühen Morgenstunden. Sobald die ersten Badegäste, meist Einheimische, erscheinen, ziehen sich die Schildkröten ins Wasser zurück und kommen abends zurück. Es gibt einen abgesperrten Schutzbereich für die Schildkröten, den man auf keinen Fall betreten sollte. Als Kreuzfahrt-Tagesgast besteht kaum die Möglichkeit auf eine Sichtung der Schildkröten, denn dann ist es zeitlich nicht zu schaffen, den Strand rechtzeitig zu erreichen. Nach 08:00 Uhr sind die Schildkröten meist nicht mehr zu finden. Liegt das Schiff dagegen zwei Tage lang im Hafen, so sollte ein Besuch am frühen Morgen des zweiten Tages geplant werden.

Grüne Meeresschildkröte Punaluu Beach Hawaii Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Landschaft ist, wie gesagt, äußerst abwechslungsreich. Es ist unübersehbar, dass die Insel vom Vulkanismus geprägt ist und die Vulkane äußerst aktiv sind. Zumindest bislang. Nach zwei erlebnisreichen Tagen heißt es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Doch dieser ist nur von kurzer Dauer, denn in wenigen Tagen ankert die Celebrity Edge im Norden der Insel und es stehen zwei weitere Tage für individuelle Erkundungen auf Big Island zur Verfügung.

Punaluu Beach Hawaii Big Island / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Nach den vielen Natureindrücken wird es morgen weniger idyllisch. Die Großstadt Honolulu wartet darauf, erkundet zu werden. Dieser Stopp ist, wie zu Beginn geschildert, Teil der zwei Routenänderungen. Da am Ende der Reise drei weitere Tage für die individuelle Erkundung der Insel Oahu vorgesehen sind, ist der morgige Tag komplett für Honolulu eingeplant. Es ist nicht zu empfehlen mit dem Auto durch die Stadt zu fahren, da kaum Parkplätze zur Verfügung stehen und die wenigen vorhandenen extrem teuer sind.   

Honolulu – Weltstadt zwischen Palmen und Vulkanen

An was denkt man beim Gedanken an Hawaii zuerst? An Vulkane, wunderschöne Natur und Honolulu mit dem weltberühmten Waikiki Beach. Nun habe ich vor der Reise bereits viele Meinungen, gerade in Bezug auf die Stadt Honolulu und den Waikiki Beach gehört. Kaum eine davon war positiv. So viel vorweg, Waikiki Beach wird es nicht auf meine persönliche Liste der schönsten Strände weltweit schaffen, überzeugt jedoch auf seine ganz eigene Weise. Gleich mehr dazu

Die Celebrity Edge macht in direkter Stadtnähe fest und dennoch sind die Entfernungen zwischen den einzelnen Spots so groß, dass man nur bedingt zu Fuß die Stadt erkunden kann.

Erkundungsfahrten mit den Waikiki Trolleys

Die Entscheidung fällt daher zunächst auf eine Fahrt mit den Waikiki Trolleys, den Hop-On Hop-Off Bussen, die auf Hawaii alten Straßenbahnwaggons nachempfunden sind. Diese Trolleys verkehren auf unterschiedlichen Strecken. Es gibt eine Route, die entlang der gesamten Diamond Head führt, eine Route durch die zentrale Innenstadt und eine extra Linie, bei der die Shoppingmalls angefahren werden.

Auf allen Strecken werden mehrere Haltepunkte angefahren. Es ist allerdings nur bedingt empfehlenswert dort auszusteigen. Die Trolleys verkehren nur stündlich und es ist nicht sicher, dass man mit dem nächsten Trolley auch mitfahren kann. Oft sind die Plätze belegt, weil alle Gäste die komplette Rundtour machen. Auch ich entscheide mich für jeweils eine Rundtour mit zwei Linien, die ich als Erkundungsfahrten nutze. Die Fahrten ermöglicht einen Überblick über die Küstenregion rund um Honolulu und geben Einblicke in die Innenstadt.  

Makapuu Lookout Diamond Head coastline / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Um viele Eindrücke reicher beende ich meine Rundfahrten am Nachmittag in Honolulu und schaue mir einige Besonderheiten in der Stadt zu Fuß an. Honolulu verfügt über hervorragende Einkaufsmöglichkeiten und man glaubt es kaum aber das größte, offene Einkaufszentrum der Welt befindet sich hier in Honolulu – das Ala Moana Center. Dabei handelt es sich um ein gehobenes, 4-stöckiges Einkaufszentrum mit mehr als 350 Shops und einem riesigen Gastronomiebereich mit mehr als 150 Essensoptionen. In diesem Einkaufszentrum könnte man problemlos den ganzen Tag verbringen, so umfangreich ist das Angebot.

Weltbekannter Surfstrand mit einzigartigem Flair

Natürlich darf ein Besuch am Waikiki Beach nicht fehlen. Dieser weltberühmte Surfstrand liegt direkt in der Innenstadt von Honolulu. Gleich hinter dem weißen Strand stehen jede Menge Kokospalmen an einer sehr schön angelegten Promenade. Beliebte Fotospots an der Promenade, dem Waikiki Walkway, sind verschiedene Skulpturen. Dazu zählt die 2,7m hohe Bronzestatue des hawaiianischen Olympiasiegers und Begründers des Internationalen Surfsports – Duke Paoa Kahanamoku. Die Szenerie hinter der Promenade besteht überwiegend aus Hotel-Bettenburgen internationaler Luxusketten und edlen Restaurants. Wenn sich abends die Einheimischen und Touristen versammeln, um den Surfern zuzuschauen, wie diese auf den Wellen im Sonnenuntergang gleiten, dann sind dies ganz besondere Momente. Die Stimmung am Strand und auf der Promenade ist einfach einzigartig und somit finde ich diesen Strand auch nicht schrecklich, wie so oft berichtet wird. Waikiki Beach ist definitiv weder malerisch noch unberührt und auch die Sandqualität kann man eher als durchschnittlich bezeichnen. Dennoch ist die Atmosphäre phantastisch. Ein Bisschen fühle ich mich hier wie in Miami am South Beach.

weltberühmter Waikiki Beach, Oahu / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Überhaupt nicht sehenswert!

Absolut keinen Besuch wert ist Chinatown in Honolulu. Die Fassaden bröckeln, viele Geschäfte sind dauerhaft geschlossen und in den Straßen herrscht teilweise eine gespenstische Leere. Egal durch welche Straßen ich auch laufe, mein Eindruck bleibt. Es ist schrecklich hier! Die Zeit für einen Besuch kann man sich wirklich sparen.

Unbedingt sehenswert!

Ein echtes Highlight dagegen ist der Iolani-Palast der sich unweit von Chinatown entfernt befindet. Der Palast ist die ehemalige königliche Residenz in Honolulu. Der Iolani Palace wurde 1882 von König Kalakaua erbaut und war die Heimat der letzten regierenden Monarchen von Hawaii. Er diente bis zum Sturz der Monarchie im Jahr 1893 als offizielle königliche Residenz und als Sitz des politischen und gesellschaftlichen Lebens des Königreichs. Seit 1962 ist der Palast als nationales, historisches Wahrzeichen eingetragen und die einzige offizielle königliche Residenz in den USA.

Iolani Palace Honolulu, Oahu, Hawaii / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Von der Innenstadt zum Hafen sind es knapp 6 Kilometer. Eine Strecke die man gut zu Fuß laufen kann. Ein Abstecher in den Ala Moana Park lohnt sich auf dem Rückweg auf jeden Fall. Hier treffen sich die Einheimischen abends zum Grillen und Verweilen.

Der Aloha Tower in Hafennähe ist leider geschlossen. Von diesem 1926 erbauten Turm aus genießt man sonst eine wunderbare Aussicht auf den Hafen und die nähere Umgebung. Er wurde gebaut um Passagierschiffe, die im Hafen von Honolulu anlegen, zu empfangen. Das benachbarte Einkaufszentrum ist weniger einladend als das Ala Moana Center. Wie lange der Turm schon geschlossen ist, lässt sich nicht herausfinden. Die Ketten und Tore am Eingang sehen jedenfalls schon etwas korrodiert aus.

Honolulu ist vielmehr als nur eine typische US-Großstadt, in der mehr als 340.000 Einwohner leben. Honolulu ist ein Schmelztiegel verschiedener Ethnien und das Tor zu den hawaiianischen Inseln. Wer nach Hawaii reist und mit dem Flugzeug nach Honolulu kommt, sollte auf jeden Fall mindestens einen Tag für Honolulu einplanen und mehrere Tage für die Insel Oahu. Ebenfalls einen Besuch wert ist ein Ort mit trauriger Vergangenheit – Pearl Harbor. Der Militärstützpunkt ist heute noch aktiv. Das Pearl Harbour National Memorial kann unter strengen Sicherheitsauflagen besucht werden. Dazu zählt das 1941 beim Angriff der Japaner gesunkene Schlachtschiff USS Arizona.

abends im Ala Moana Park, Honolulu, Oahu, Hawaii / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Damit endet der erste Teil meiner Reise von Vancouver nach Hawaii

Fortsetzung im Reisebericht Teil 2: Traumstrände, Wasserfälle, Vulkane und pulsierende Metropolen mit der Celebrity Edge

  • Link zu allen Bildern der Reise mit der Celebrity Edge <<Link>>
  • Vielleicht auch interessant, Reisebericht mit der Celebrity Beyond nach New York <<Link>>

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Oliver Asmussen
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