Celebrity Edge Reisebericht Teil 2: Traumstrände, Wasserfälle und Vulkane
Von Vancouver nach Hawaii mit der Celebrity Edge. Im zweiten Teil meines Reiseberichts besuche ich noch einmal Big Island . unternehme einen Tagestrip auf die Nachbarinsel Maui und entdecke die Schönheiten der Insel Oahu sowie die faszinierende Metropole Honolulu.
Zwei weitere Tage auf Big Island
Am nächsten Tag rattert am frühen Morgen die Ankerkette der Celebrity Edge vor dem kleinen Hafen von Kailua-Kona auf den Meeresboden. Was möglicherweise zunächst langweilig klingen mag, erweist sich am Ende als hervorragend. Zwei weitere Tage stehen für die Erkundung von Big Island zur Verfügung. Lag die Celebrity Edge beim ersten Besuch im Hafen von Hilo auf der Ostseite der Insel, so kann man nun von der Westseite der Insel auf Erkundungstour gehen.
Wieder gilt der Hinweis, dass ohne einen guten Geländewagen einige Touren nicht möglich sind. Die angebotenen Ausflüge an Bord der Celebrity Edge ermöglichen einen groben Überblick über die Insel, man hat jedoch keinerlei Möglichkeit an einem besonders schönen Ort länger zu bleiben oder Einfluss auf das Programm zu nehmen.
Fahrt auf den Mauna Kea Vulkan
Heute steht ein kleiner „once in a lifetime“ Trip bevor. Mit dem Mietwagen hinauf auf den Mauna Kea Vulkan bzw. zum Mauna Kea Observatorium. Die Entscheidung fällt allerdings spontan, da die Sicht an diesem Vormittag auf den Gipfel des Vulkans hervorragend ist. Das Observatorium selbst kann man zwar nicht besuchen aber es ist möglich, mit dem Auto auf den mehr als 4.200m hohen Gipfel zu fahren. Der zunächst gemütlich beginnende Trip endet auf einer Höhe von 2.800m am Mauna Kea Visitor Center. Hier wird man von freundlichen Rangern gebeten, eine mindestens 30-45-minütige Pause einzulegen. Am Visitor Center gibt es eine Menge Parkplätze, Toiletten und einen kleinen Souvenirladen. Die Ranger klären alle Besucher darüber auf, dass eine Fahrt bis zum Gipfel in 4.200m Höhe auf eigenes Risiko geschieht. Der Sauerstoffgehalt der Luft ist in dieser Höhe deutlich geringer und man erreicht den Gipfel mit dem Auto vergleichsweise schnell. Deshalb wird Menschen, die oft unter Kreislaufproblemen leiden, geraten, nicht bis zum Gipfel zu fahren.
4-Wheel Drive Only
Eine weitere Besonderheit, auf die bereits an der Zufahrtsstraße unten im Tal hingewiesen wird, ist, dass eine Fahrt bis zum Gipfel ohne 4×4 Antrieb nicht erlaubt wird. Warum das so ist, bekommt man vor dem Verlassen des Visitor Centers persönlich erklärt. Eine Weiterfahrt ohne Einweisung wird nicht gestattet. Auch werden Fahrzeuge mit „normalem“ Allrad (4H) nicht durchgelassen. Obligatorisch ist eine 4L-Übersetzung. Warum das so ist, zeigt sich noch nicht einmal während der Bergfahrt, sondern vielmehr auf dem Rückweg. Die geteerte Straße endet am Visitor Center. Im weiteren Verlauf ist der Untergrund zwar grob befestigt, besteht jedoch aus rutschigem Vulkangestein. Wer hier zu vorsichtig Gas gibt, bleibt am Hang stehen und wer zu schnell Gas gibt, kommt in den engen Kurven ins Rutschen. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Unfälle.
Schon auf der Fahrt zum Gipfel ist die Aussicht umwerfend und auf 4.200m Höhe einfach nur grandios. Oben angekommen gibt es eigentlich nicht besonders viel zu sehen. Die Stille und die Aussicht sind jedoch einzigartig. Außerdem stehen hier die größten Teleskope der Welt. Obwohl sie von unterschiedlichen Universitäten aus 11 Nationen betrieben werden, bezeichnet man alle zusammen als Mauna-Kea-Observatorium. Die Luft hier oben ist einzigartig sauber, klar und frei von Verwirbelungen. Das größte Teleskop hat einen Durchmesser von 25m. Um die Messergebnisse nicht zu beeinträchtigen, funktioniert hier oben kein Mobiltelefon.
Lohnt sich die Fahrt bis zum Gipfel des Mauna Kea?
Die Fahrt mit dem Auto auf einen mehr als 4.000 Jahre ruhenden Vulkan ist an sich schon ein besonderes Erlebnis und anderswo in dieser Form nur kompliziert realisierbar. Natürlich wäre es noch beeindruckender am Abend oder kurz vor Sonnenaufgang hinauf zu fahren und den einzigartigen Sternenhimmel zu beobachten, doch auch tagsüber ist dieser Ausflug phantastisch und wird nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Die Temperaturen in dieser Höhe liegen in der Regel bei 0 bis plus 4 Grad. Heute sind es rekordverdächtige 14 Grad. Bei der Talfahrt ist Vorsicht geboten, denn nutzt man nicht konsequent die Motorbremse bzw. fährt in der 4L Einstellung, laufen die Bremsen heiß und/oder man rutscht in einer der zahlreichen, steilen Kurven den Abhang hinunter. In der 4L-Stellung lässt sich der gesamte Weg nahezu ohne Nutzung der Bremsen in einem sicheren Tempo hinunterfahren. Wieder am Visitor Center angekommen, wird bei allen Autos die Temperatur der Bremsen gemessen. Ist diese zu hoch, wird ein weiterer Zwangsstopp angeordnet. Wenn der Ranger irritiert auf sein Thermometer schaut und sich über eine besonders niedrige Temperatur der Bremsen wundert, hat man alles richtig gemacht.
Übrigens: Mit dem Auto auf eine Höhe von 4.200m zu fahren ist zwar für die meisten Menschen sicher nicht alltäglich aber der Höhenrekord liegt bei über 6.000m und wurde auf dem höchsten Vulkan der Welt aufgestellt, dem Ojos del Saldo in Chile. Er müsste immer noch von zwei Teams aus Deutschland gehalten werden, die sich auf diese Höhenfahrt lange vorbereitet haben. Sie erreichten im Februar 2005 aus eigener Kraft 6010m. Nicht nur für den Menschen ist diese Höhe eine Herausforderung, auch für Autos, denn schon auf über 4000m Höhe merkt man drastisch die schwindende Motorleistung.
Blick auf das Waipio Valley
Nicht versäumen sollte man den Blick vom Waipio Valley lookout hinab ins gleichnamige Tal. Oft hängen hier die Regenwolken fest und nehmen die Sicht. Ist der Blick aber frei, so schaut man auf eines der schönsten und eindrucksvollsten Täler Hawaiis. Einst wohnten hier bis zu 1.500 Menschen im Tal, bis ein Tsunami im Jahr 1946 der Besiedelung ein jähes Ende bescherte.
Die Suche nach dem Leuchtturm
Für ein kleines Offroad-Abenteuer ist eine Fahrt zum Kohala Lighthouse ein absolutes Muss. Der Leuchtturm zählt zu einem der Wahrzeichen der Insel und wird in diversen Reiseführern und auf Online-Plattformen empfohlen. Der Straßenzustand der abgelegenen Zufahrtsstraße ist extrem schlecht. Eigentlich handelt es sich um einen Weg, der von Löchern, Unebenheiten und Schlamm geprägt ist. Es ist absolut unmöglich, hier mit einem regulären PKW oder „leichten“ Geländewagen zu fahren. Der Weg ist teilweise so eng, dass die Begegnung mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zu einem echten Problem werden würde. Zum Glück ist aber kein weiteres Auto hier unterwegs. Das liegt möglicherweise daran, dass sich selbst nach längerer Suche am Ende des Weges kein Leuchtturm finden lässt. Die Suche mit der Drohne bringt ebenfalls keinen Erfolg. Außer einem leeren Platz ist an der Küste nichts zu sehen. Erst nach Rückkehr im Ort Halaula löst ein Einheimischer das Rätsel. Der Leuchtturm wurde bei einem heftigen Wirbelsturm vor wenigen Monaten zerstört und stürzte ins Meer. Er existiert also nicht mehr und wird nicht neu aufgebaut. Es ist zu vermuten, dass die Zufahrtsstraße immer mehr zuwachsen wird und die Küste irgendwann gar nicht mehr zu erreichen ist. Der Ausblick von den Klippen ist zwar schön aber dafür alleine lohnt die mühselige Fahrt nicht. Wer ein schönes Offroad-Abenteuer sucht, fährt an die Küste in der Region am South Point Park. Zumindest bisher kann man dort frei mit dem Geländewagen am Meer entlangfahren.
Kaumana Caves
Die Kaumana Caves liegen im Kaumana Caves State Park und lohnen einen kurzen Abstecher, wenn man gerade in der Nähe ist. Hier hat man die Gelegenheit, nach dem Abstieg über eine Metallleiter in eine Lavahöhle hinein zu laufen. Diese Lavahöhle ist 1881 durch einen Lavastrom des Mauna Loa entstanden. Man sollte für diesen Besuch eine Taschenlampe dabeihaben, kleine Lampen an den Handys reichen nicht aus. Die Höhle ist auch nicht beleuchtet, da sie unter Privatbesitz verläuft und man somit größere Besucherströme vermeiden möchte. Eine Absperrung war beim Lauf in die Höhle hinein allerdings auch nicht zu sehen.
Mit diesen Eindrücken neigen sich nicht nur die insgesamt vier phantastischen Tage auf Hawaii Big Island dem Ende. Nach einem letzten, erholsamen Seetag an Bord der Celebrity Edge steht leider die Ausschiffung in Honolulu bevor. Damit endet allerdings nicht die ganze Reise. Auf der To-Do-Liste stehen eine Menge Highlights auf Oahu sowie ein individueller Tagestrip auf die Nachbarinsel Maui. Diese erreicht man zum Beispiel mit Southwest Airlines direkt von Honolulu aus. Die Flugzeit beträgt 20 Minuten.
Das Angebot an Hotels in Honolulu ist riesig und reicht von günstigen Unterkünften bis zum 5-Sterne Luxushotel am Waikiki Beach. Eine Empfehlung ist hier das HILTON Waikiki Beach.
Tagestrip auf die Insel Maui
Nachdem der offizielle Besuch der Insel Maui im Rahmen der Kreuzfahrt nicht möglich ist, bietet sich ein individueller Tagestrip geradezu an. Dieser ist nicht Bestandteil eines Reiseprogramms und muss auf eigenes Risiko durchgeführt werden. Es kann auch schon mal zu Ausfällen von Flugverbindungen kommen. Im ungünstigsten Fall auf dem Rückflug.
Natürlich überlegt man sich genau, ob sich ein kurzer Tagestrip auf eine der Nachbarinseln lohnt, doch am Ende sind wenige Eindrücke besser als keine. Es besteht von Honolulu aus auch die Möglichkeit eine der anderen Inseln mit dem Flugzeug zu erreichen. Da die Abflüge schon sehr früh am Morgen erfolgen, nämlich zwischen 06:00-07:00 Uhr, ist eine entsprechend frühe Anreise vom Hotel zum Flughafen nötig. Dafür ist man aber auch direkt zum Tagesbeginn auf den Inseln. Eine spätere Ankunft wäre wenig sinnvoll.
Nach den schweren Bränden
Auf der Insel Maui gab es im August 2023 die schlimmsten Wald- und Buschbrände in der Geschichte von Hawaii. 98 Menschen starben, etwa 3.000 Gebäude wurden zerstört und der Ort Lahaina brannte vollständig ab. Aus dem Inselparadies wurde ein Katastrophengebiet. Neben zahlreichen Menschenleben gingen unersetzbare, historische Gebäude in Lahaina verloren. Die Stadt war bekannt für ihre malerischen Bauten und ein Touristenmagnet. Die Celebrity Edge hätte direkt vor der Stadt geankert. Die Trümmer von Lahaina sind erst vor wenigen Wochen beseitigt, die Grundstücke geräumt. Um Katastrophen-Tourismus zu vermeiden, bleibt der Ort weiterhin für Besucher gesperrt.
Vor wenigen Tagen wurde Maui aber wieder für den Tourismus freigegeben. Auch einer der Gründe, weshalb die Entscheidung für einen Tagestrip auf Maui und nicht auf eine der anderen Inseln gefallen ist. Nach der kurzfristigen Öffnung sind nur wenige Touristen auf der Insel. Der ideale Zeitpunkt für eine Fahrt von Kahului auf der Küstenstraße entlang nach Hana. In Kahului befinden sich auch der Flughafen von Maui sowie die Büros der Mietwagenanbieter.
Road to Hana
Die Road to Hana verläuft entlang der Nordküste von Maui über 54 Brücken bis nach Hana. Diese Küstenstraße zählt zu den top Sehenswürdigkeiten während eines Urlaubs auf Maui und war von der Brandkatastrophe nicht betroffen. Die etwa 100km lange Straße wird oft als schönste Panoramastraße der Welt bezeichnet und ist von knapp 600 Haarnadelkurven durchzogen. Wenn viele Mietwagen unterwegs sind, dann kann es hier sehr schnell voll werden und die Fahrtzeit verlängert sich von zwei auf vier Stunden – pro Richtung versteht sich. So oder so ist es ratsam, die Hinfahrt in Richtung Hana ohne Zwischenstopps zu planen, denn an der Ostküste der Insel sollte man einige Sehenswürdigkeiten anschauen. Am Ende sieht man dann, wieviel Zeit für Zwischenstopps auf dem Weg zurück nach Kahului übrigbleibt.
Nach knapp 2,5 Stunden ohne Zwischenstopp ist der südlichste Punkt der heutigen Inseltour auf Maui erreicht. Hier liegen die Oheo Pools oder auch Oheo Gulch genannt. In diesen Pools kann man ein erfrischendes Bad nehmen oder man erkundet die Natur um diese Naturpools herum. Da sich die Pools im Haleakala National Park befinden, wird eine Einfahrtsgebühr für PKW in Höhe von 10,- USD erhoben. Die kürzeste Wanderroute führt vom Visitor Center entlang der Wasserbecken. Diese werden von einem Fluss gespeist, der am oberen Ende in Form eines Wasserfalls die Naturbecken mit Wasser füllt. Je nach Regenmengen ist der Wasserspiegel in den Becken unterschiedlich hoch, da aus einigen Becken mehr Wasser abfließt als nachkommt. Vom Rundweg aus hat man hier und da einen Blick auf die Naturpools. Nicht versäumen sollte man einen Blick von den Klippen am Meer auf die Küste.
Red Sand Beach
In direkter Nähe der Stadt Hana befinden sich einige Strände. Der schönste ist der Red Sand Beach, der sich offiziell Kaihalulu Beach nennt. Dieser Strand ist nur schwer zugänglich und Parkmöglichkeiten gibt es ebenso wenig wie einen Hinweis, wie genau der Strand zu erreichen ist. Ohne den Tipp eines Einheimischen hätte ich ihn kaum gefunden. Der Weg dorthin ist nicht ganz ungefährlich, denn er führt entlang eines steilen Abhangs an der Küste. Die einzige Gelegenheit sich festzuhalten bietet sich an alten Baumwurzeln. Der Weg lohnt sich am Ende auf jeden Fall. Da der Strand so schwer zugänglich ist, wird er nur von wenigen Menschen besucht.
Hana Lava Tube
Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Besuch in der Hana Lava Tube. Anders als auf Big Island ist diese Lavahöhle touristisch erschlossen und Besucher erhalten Taschenlampen am Eingang. Die Hana Lava Tube ist die größte Lavahohle auf Maui und über ein Loch in der Röhrendecke zugänglich. Im Eintrittspreis von 15,- USD pro Person ist die Leih-Taschenlampe inkludiert. Mit dieser lässt sich tief in die Röhre vordringen. Eine Wanderung durch die Hähle dauert ungefähr 45 Minuten. Zum Glück ist es heute aus den genannten Gründen überall leer. Ich mag mir nicht vorstellen, wie lange die Wartezeit ist, wenn hunderte Touristen einen Abstecher zur Höhle machen. Insgesamt stehen nur 20 Parkplätze zur Verfügung. Die Anzahl der Taschenlampen ist nicht viel größer.
Unzählige Waserfälle
Entlang der Road to Hana kann man unzählige Wasserfälle besuchen. In einigen davon lässt sich Baden. Richtig spektakulär ist keiner der Wasserfälle aber schön anzusehen sind sie trotzdem. Wie immer entscheidet der persönliche Geschmack, ob man nun einen kleinen Wasserfall bevorzugt, unter dem sich in ein Wasserbecken springen lässt, oder einen der dreimal so hoch ist, aber keine Bademöglichkeit bietet.
Hookipa Beach
Am Abend reicht die Zeit für einen kurzen Stopp am Hookipa Beach, eigentlich ein Strand der bei Surfern sehr beliebt ist, an dem sich in einer Ecke aber eine große Anzahl von Grünen Meeresschildkröten tummelt. An diesem Abend ist der Strand meist von Einheimischen besucht, die natürlich überhaupt nicht beeindruckt von der Anwesenheit der Schildkröten sind. Die Aufmerksamkeit gilt hier komplett den Surfern, die in großer Anzahl auf den Wellen reiten oder dies gerade lernen. Die Schildkröten können eine Panzerlänge von bis zu 140cm erreichen. Die Farbe des Panzers sieht auf den ersten Blick schwarz aus, ist aber Braun bis Oliv und von grünlichen Mustern durchzogen.
Am späten Abend erfolgt planmäßig der Rückflug nach Honolulu. Ein Tagestrip endet, der sich auf jeden Fall gelohnt hat, denn so leer wie heute wird man die Road to Hana sicher so schnell nicht mehr erleben. Bei starkem Autoverkehr ist die Strecke an einem Tag nur schwer zu schaffen, wenn man noch die genannten Spots hinter Hana anschauen möchte. Einheimische berichten, dass sie nicht selten fluchen, wenn sie die Straße nutzen und Touristen mit ihren Autos im Schneckentempo fahren, weil sie keine engen Straßen gewohnt sind.
Zurück in Honolulu
Drei volle Tage stehen nun für die Erkundung der Insel Oahu zur Verfügung. Drei Tage mit vollem Programm.
Der Diamond Head
In nahezu allen Magazinen und Katalogen, in denen mit den Hawaii-Inseln geworben wird, ist irgendwo der Diamond Head abgebildet. Beim Diamond Head handelt es sich um einen alten Tuffsteinkrater, das Wahrzeichen der Insel. Seine Schönheit ist einzigartig. Auf unvergleichbare Weise verschmelzen hier Natur und Großstadt miteinander. Der alte Krater schimmert im Morgenlicht in den schönsten Farben und lässt den Eindruck entstehen, gerade eine neue Insel entdeckt zu haben. Diese Idylle täuscht, denn die Hochhauskulisse der Stadt befindet sich in direkter Sichtweite hinter dem Krater. Ein ähnlich faszinierender Gegensatz ist in Cape Town zu finden. Dort ragt der Table Mountain hinter der Stadt empor. Der Diamond Head Krater zieht Besucher aus aller Welt an, was zur Folge hat, dass die auf den Krater führenden Wanderwege nur am frühen Morgen einigermaßen leer sind. Es gibt einen Rundwanderweg mit insgesamt knapp 300 Stufen entlang des Kraters, für den 1,5 Stunden eingeplant werden sollten.
Es wird vermutet, dass der Diamond Head vor ungefähr 300.000 Jahren in einer einzigen Eruption entstand. Der untertassenförmige Krater bedeckt ca. 1,5 km² und ist deutlich breiter als hoch. Der Südwestliche Rand ist höher, weil die Asche während der Eruption vom Wind in diese Richtung geweht wurde. Nach der Eruption erodierten diese Auswürfe und wurden von Wind, Regen und dem Meer geformt. Ein Korallenriff schützt heute die Hänge des Kraters zur Seeseite. Wie ein kleiner Farbklecks thront das Diamond Head Lighthouse auf einer Klippe am Meer. Unterhalb der Klippen gibt es einen kleinen Strand, den Diamond Head Beach. Eine Kulisse wie aus dem Bilderbuch.
In Honolulu lohnt ein Besuch auf dem KCC Farmers Market. Dieser Markt findet jeden Samstag auf dem Gelände des Kapiolani Community College in Honolulu statt. Er ist nicht mit regulären Wochenmärkten vergleichbar und richtet weniger an Touristen, sondern an die einheimische Bevölkerung. Auf dem KCC Farmers Market bieten lokale Bauern, Kunsthandwerker und Lebensmittelhändler der Region eine große Auswahl an frischen Produkten und handgefertigten Waren zum Kauf an. Überall an den Lebensmittelständen werden Kostproben angebotenen. Mit diesem Markt wird die lokale Landwirtschaft unterstützt. Außerdem steht der Markt für Nachhaltigkeit und ist ein beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung und Touristen gleichermaßen. Beim Bummeln über den Markt gibt es eine große Auswahl an Ständen mit tropischen Früchten, buntem Gemüse, duftenden Blumen und einzigartigem Kunsthandwerk zu sehen.
Dole Pineapple Plantation
Ungefähr auf halbem Weg zwischen Honolulu und Haleiwa and der Nordküste liegt die Dole Plantation. Ursprünglich ab 1950 als Obststand betrieben, wurde die Dole Plantation 1989 als Hawaiis „Pineapple Experience“ für die Öffentlichkeit geöffnet. Heute ist die Dole Plantation eine der beliebtesten Besucherattraktionen auf Oahu und begrüßt jährlich mehr als eine Million Besucher. Die Dole Plantation bietet unterhaltsame Aktivitäten für die ganze Familie, darunter die Pineapple Express Train Tour, die Plantation Garden Tour und das Pineapple Garden Maze. Beliebt sind auch Informationsdisplays und Präsentationen sowie der Plantation Country Store, der eine große Auswahl an Dole Plantation-Geschenken, lokalen Spezialitäten, Lebensmitteln und Erfrischungen anbietet. Darunter das weltberühmte Dole Soft Serve – Ananas-Eis mit diversen Toppings. Extrem lecker! Nicht nur für Kinder lohnt die Tour über das Gelände mit dem Pineapple Express. Eine Fahrt mit dem Zug kostet derzeit 8,50 USD und der Eintritt in den Garten 5,- USD: Der Zugang auf das Gelände und zum Shop ist kostenfrei.
Etwa 60 Minuten von Honolulu entfernt liegt die schöne Surferstadt Haleiwa. Haleiwa ist das Zentrum am North Shore und mehr als eine historische Surferstadt. Haleiwa versprüht ein einzigartiges, ländliches Flair. In Haleiwa findet man Surfläden, Boutiquen, Kunstgalerien und einfache Restaurants, die in den Gebäuden der Plantagenzeit untergebracht sind. Haleiwa ist reich an kulturellem Erbe und zieht heute auch Touristen aus aller Welt an. Haleiwa ist quasi das Gegenteil von Waikiki, man hat ein Bisschen das Gefühl, die Zeit in diesem Ort wäre vor 50 Jahren stehengeblieben. Im positiven Sinne versteht sich.
Sowohl in Haleiwa als auch in der näheren Umgebung sind zahlreiche Foodtrucks zu finden. An diesen bieten Einheimische köstliche lokale Spezialitäten an. Die Foodtrucks unterstreichen die perfekte Atmosphäre am North Shore. Folgt man dem Kamehameha Hwy, führt die Fahrt automatisch rund 11km an unterschiedlichen Stränden vorbei. Der North Shore ist schon immer ein Mekka für Surfer gewesen. In den Wintermonaten finden internationale Surfwettkämpfe auf bis zu 9m hohen Wellen statt. Der größte Wettbewerb ist der Vans Triple Crown of Surfing. Im Sommer dagegen sind die Wellen flacher, dann zeigt der Nachwuchs gerne sein Können.
Kein Respekt vor der Natur
Zu den schönsten Stränden am North Shore gehören der Sunset Beach und der Laniakea Beach. An letzterem lassen sich in den Vormittagsstunden Grüne Meeresschildkröten beobachten, die an den Strand kommen. Wie auch in anderen Teilen der Welt sind Touristengruppen aufgefallen, die keinerlei Respekt vor der Natur bzw. der Tierwelt haben. Sie nähern sich mit Mobiltelefonen bis auf 1-2m den Schildkröten um sie zu fotografieren, schneiden ihnen dabei sogar den Weg zurück ins Meer ab. Mit zunehmendem Tourismus dürfte die Zerstörung der Natur entsprechend überall zunehmen.
Ein Geysir im Lavagestein
Weitere top Strände auf Oahu sind Sandy Beach, Makapuu Beach und Halona Beach. Am Halona Beach sowie an der Halona Bay wurden Szenen von Pirates of the Caribbean gedreht. Immer wieder war die Bucht Drehort bekannter Hollywood-Filme. Das Halona Blowhole spuckt in regelmäßigen Abständen Wasserfontänen in die Luft. Beim Halona Blowhole handelt es sich um uralte Lavaröhren im Lavagestein, durch das bei stärkerem Wellengang oder bei Flut das Wasser des Pazifischen Ozeans gedrückt wird. Das Halona Blowhole wurde durch eine Eruption des Koko Kraters geformt. An dieser Bucht flossen vor Jahrtausenden heiße Lavaströme ins Wasser. Unterirdische Lavaröhren bildeten sich aus. Je nachdem wie stark der Wellengang ist, kann die Fontäne bis zu 9m hoch werden. Bisher ist es möglich, sich dem Blowhole zu nähern, was allerdings nicht ganz ungefährlich ist. Die Fontäne des Blowhole sieht aus wie ein Geysir, allerdings hat es mit einem solchen nichts zu tun.
Traumkulisse für weltbekannte Filmszenen
Die bisher besuchten Orte auf Oahu zählen zweifelsfrei zu den schönsten die ich bei meinen vielen Reisen bisher sehen durfte. Ein landschaftliches Highlight folgt aber noch. Und zwar die Küste zwischen Kualoa Ranch und Secret Island. Auf der Kualoa Ranch werden Touren zu den Drehorten von Jurassic Park und Jurassic World angeboten.
Jurassic World, der Sommer-Blockbuster-Hit über einen Vergnügungspark, der Besucher in direkten Kontakt mit Dinosauriern bringt, mag fiktiv sein – die im Film gezeigten Landschaften sind aber absolut real und atemberaubend wild. Man kann sich diese Landschaften selbst anschauen und dabei kaum glauben, dass sie nicht künstlich erschaffen wurden.
Auf Dinosaurier wird man natürlich weder am Strand noch in den Bergen treffen, doch die Kualoa Ranch hält spannende Erlebnisse und die reale, überwältigende Kulisse von Isla Nublar für die Besucher bereit. Der Besuch im Kualoa Regional Park ist ebenso kostenfrei wie der Zugang zum Strand. Die Touren auf der Kualoa Ranch hingegen sind alle kostenpflichtig.
Tempelnachbildung aus Japan
Wenn die Zeit es zulässt, sollte ein Abstecher zum Byodo-In-Temple eingeplant werden. Diese Nachbildung eines Tempels in Japan ist mehr als sehenswert. Tief im grünen Tal, unweit der Kualoa Ranch, liegt Valley of the Temples. Die hügelige Landschaft des Tals ist die letzte Ruhestätte für viele Verstorbene aus Hawaii. Es befinden sich mehrere Gedenkstätten in diesem Tal. Die Hauptattraktion ist zweifelsfrei der japanische Tempel Byodo-In, was „Tempel der Gleichheit“ bedeutet. Der Tempel ist eine Maßstabsgetreue Nachbildung eines Tempels in Uji, Japan. Er wurde komplett ohne Nägel erbaut und 1968 eingeweiht.
Das tiefe Dröhnen der heiligen Glocke (Bon-Sho) erfüllt die ruhige Tempelanlage. Gemäß dem Brauch läuten Besucher vor dem Eintritt des Tempels die Glocke, um sich Glück und Langlebigkeit zu wünschen. Zum Läuten der 152 cm hohen, drei Tonnen schweren Messingglocke müssen die Besucher an einem Holzklotz (Shu-Moku) ziehen. Innerhalb des Byodo-in befindet sich ein 5,5 m großer, mit Blattgold bedeckter Buddha.
Sonnenuntergang am Waikiki Beach
Zum Finale dieser Reise gibt es noch einen atemberaubenden Sonnenuntergang am Waikiki Beach. Wie ich schon sagte, herrscht hier eine ganz eigene, besondere Atmosphäre. Und auch wenn Waikiki Beach kein unberührter Traumstrand ist, so ist es ein ganz einmaliges Erlebnis hier einen Sonnenuntergang anzusehen. Besucher erleben am Waikiki Beach eine Atmosphäre die nirgendwo in Europa in vergleichbarer Form zu finden ist. Waikiki Beach ist cool und unbedingt einen Besuch wert. Eigentlich nennt sich nur ein kleiner Teil der kilometerlangen Bucht Waikiki Beach. Es schließen sich sieben weitere Abschnitte an, die unterschiedliche Namen tragen. Am Ende war man aber am Waikiki Beach, wen interessieren da schon kleine Details. Die Strände zwischen Waikiki und Diamond Head gehen fast ohne Unterbrechungen ineinander über.
Fazit der Reise von Vancouver nach Hawaii mit der Celebrity Edge
Bei dieser Reise handelt es sich offiziell um eine Gruppenreise von kreuzfahrten-mehr.de, die ich als Individualreise beschreibe. Die Reise wurde durch Kreuzfahrten-mehr begleitet, alle Teilnehmer haben jedoch ein eigenes, ihr individuelles Programm an den Zielorten genossen.
Fest steht, dass man diese oder eine ähnliche Reise zwar als Standardreise ohne Vor- und Nachprogramm buchen kann, viele Eindrücke aber nur gesammelt werden, weil man eben nicht an regulären Landausflügen und standardisierten Programmen teilnimmt. An Bord der Celebrity Edge wird ein erstklassiger Service geboten, das Schiff gehört zu den besten in der Branche und lässt keine Wünsche offen.
Wenn man sich ein individuelles Programm rund um die Kreuzfahrt zusammenstellt oder stellen lässt, dann wird aus einer schönen Standardreise eine individuelle, ganz persönliche Traumreise. So haben andere Reiseteilnehmer statt Maui z.B. die Insel Kauai als Tagestrip besucht und sind mit ebenso beeindruckenden Erlebnissen zurückgekehrt. Eine individuelle Gruppenreise bedeutet in erster Linie, dass alle Teilnehmer die Freiheit haben ihr eigenes Programm zu gestalten und dennoch nicht alleine zu reisen.
Die Kombination der beiden Städte Vancouver und Honolulu als Start- bzw. Endpunkt der Reise ist wunderbar, denn so erlebt man zwei völlig unterschiedliche Hauptstädte, die abwechslungsreicher kaum sein können. Die Hawaii-Inseln lassen sich untereinander schwer vergleichen, denn sie sind zu unterschiedlich. Und dennoch finde ich den Mix aus Traumstränden, der Mega-Metropole Honolulu, atemberaubenden Berglandschaften und faszinierenden Küstenregionen auf Oahu besonders herausragend.
Und noch ein kleiner Tipp am Rande:
Sowohl diese Reise als auch Hawaii allgemein sind ideale Destinationen für eine Hochzeitsreise. Nicht nur die Celebrity Edge bietet unzählige Fotomotive für Hochzeitsreisende, auch Waikiki beach hat am frühen Morgen seinen ganz besonderen Charme.
Lust bekommen? Ende: 2026 wird die Reise fortgesetzt von Hawaii in Richtung Australien!
- Hier geht es zu allen Bildergalerien der Reise <<Link>>
- Vielleicht auch interessant: Reisebericht mit der Celebrity Beyond nach New York <<Link>>
Alle Kreuzfahrten mit der Celebrity Edge bzw. Celebrity Cruises können z.B. bei Kreuzfahrten-mehr.de gebucht werden. Senden Sie einfach eine unverbindliche Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie an unter 04893-4288535
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