Mit AIDAbella von Koh Samui, über Singapur nach Langkawi
Im ersten Teil unserer Reise, Traumwelten in Südostasien, hatten wir das Trauma der Anreise behandelt und haben Euch mit nach Bangkok genommen. Nun reisen wir weiter von Koh Samui, über Singapur nach Langkawi mit der AIDAbella.
Tag 2 auf AIDAbella – Koh Samui
Kleine Inselberge und traditionelle Fischerboote im Dunst des Morgens sind das Erste, was wir an diesem Tag von Bord der AIDAbella aus sehen. In der Ferne die Sonne, welche über der Insel aufgeht.
Laut Info soll heute von der AIDAbella aus getendert werden. So geht es nach dem Frühstück ins Atrium, um alle Gäste in Gruppen aufzuteilen und dann gesittet runter auf Deck 3. Die einheimischen Boote gehen backbord längsseits. Der Umstieg geht einfach, da das Meer glatt wie ein Babypopo ist. Das Ziel vor Augen, nähern wir uns der Insel. Kleine Tour-Busse stehen direkt im Hafen, besser gesagt, auf dem Steg, bereit. Sie bieten Platz für 9 Personen. Somit haben wir eine kleine überschaubare Gruppe und ein Fahrzeug, mit dem wir flexibel auch kleine Wege befahren können. So kommt schnell ein familiäres Gefühl auf und unser Guide ist auch sehr sprachgewandt. Die Toursprache ist Englisch.
Vorabtipp: Bitte schaut am Vorabend auf eure MyAIDA – Seite – mit dem mobilen Endgerät, wann und wo der nächste Ausflug stattfindet. Die Orte vor Abfahrt sind verschieden und die Zeiten nicht immer, wie sie bei der Buchung angegeben wurden. In der Kabine -TV- MyAIDA wurden die Termine nicht angezeigt! Wer sich unsicher ist, sollte sich an der Rezeption erkundigen.
Big Buddha – Wat Phra Yai
Die Rundreise über die Insel beginnt pünktlich. Wir erreichen die Tempelanlage Wat Phra Yai mit dem Big Buddha. Er befindet sich im nordöstlichen Teil Koh Samuis, auf einer kleinen Insel, welche mit einem Damm verbunden ist. Der 12 Meter hohe Big Buddha auf Koh Samui wird 1972 errichtet und zählt zu den Wahrzeichen der Insel.
Die Statue thront auf einem Podest über der Tempelanlage und strahlt bei unserem Besuch mit der Sonne um die Wette. Ein faszinierender Anblick! Wer die 80 Stufen zum Buddha erklimmt, hat auch einen schönen Blick auf die Buchten, das Meer und die gesamte Anlage. In dieser sind verständlicherweise weitere Gebäude, Skulpturen und Schreine vorhanden. Am liegenden Buddha bietet ein Mönch seine heiligen Dienste an.
Inseleindrücke
Von der Tempelanlage führt unser Weg auf der Inselhauptstraße an der Küste entlang. Beim Blick aus dem Fenster denkt man unwillkürlich an Begriffe wie Traumstrand oder Trauminsel. Ein Stopp am Aussichtspunkt Lad Koh bestätigt und vertieft diesen Eindruck nachhaltig.
Neben dem großartigen Big Buddha zählen der Grandfather´s and Grandmother´s Rock zu den wichtigsten und einzigartigen Attraktionen der Insel. Hier gibt es auch die Möglichkeit kurz die Füße ins Meer zu halten. Baden geht nicht, schon wegen der Kürze der Zeit.
Unseren letzten Stopp legen wir bei den Na Muang Wasserfällen ein. Diese Wasserfälle dienten in vergangenen Zeiten als alleinige Wasserversorgung der Insel. Auch hier ist zum Abkühlen keine Zeit. Neben dem Areal sind Elefanten mit ihren Mahuts einquartiert bzw. zu sehen. Dieses Erlebnis gehört zu einer anderen Tour und wer die Tiere fotografiert, muss damit rechnen, dass er dafür bezahlen soll.
Vorabtipp: Toilette… an den Wasserfällen ist die einzige Toilette, auf der wir bezahlen sollen. Die Guides aller Ausflüge sind sehr bemüht, Toiletten aufzusuchen/anzufahren, die für uns kostenfrei sind. Vertraut aber bitte nicht darauf und erledigt vorsichtshalber euer Geschäft bei jeder Gelegenheit oder ihr habt etwas einheimisches Kleingeld in der Tasche.
Die Tour führt um die gesamte Insel, gefühlt ist sie jedoch überall bebaut. Es gibt viel Leerstand, viele Grundstücke sind zu verkaufen, aber auch schöne Teile neu und modern. Die Gebäude sind überwiegend 2-stöckig und man kann alles kaufen, soweit man das im vorbeifahren sehen kann. Sogar ein Geschäft für Brautmoden und ein Gitarrenstudio entdecken wir. Die kurze Inselrundfahrt reicht definitiv nicht, um alles genau zu sehen.
Die Tenderboote bringen uns zurück zur AIDAbella. Ein wunderbarer Sonnenuntergang und dazu der Vollmond über der Insel werden uns sicher auch in Erinnerung bleiben. 646 Seemeilen (1.196 Kilometer) liegen vor uns – bis zum nächsten Ziel – Singapur.
Alle Bilder von Koh Samui in unserer Bildgalerie.
Tag 3 – Seetag an Bord der AIDAbella
Wir haben mit der AIDAbella Kurs auf Singapur genommen und freuen uns auf den Seetag, der auch etwas Seefahrt ist. Bei leichter Dünung und angenehmen Schiffsbewegungen ist die Hitze zu ertragen. Die Anreise, die Fahrten nach Bangkok, auf Koh Samui und die Reste des Jetlags sind nun doch etwas zu spüren. So ist ein Tag der Ruhe sehr willkommen.
Bei uns steht vormittags noch eine Küchenführung auf dem Plan. Diese gestaltet sich sehr interessant. Der Blick hinter die Kulissen, in die verschiedenen Arbeitsbereiche, Lager und in die Rossini – Küche ist empfehlenswert. Beim anschließenden Sektempfang und Häppchen können wir uns noch weiter mit dem Rossini-Küchenchef, Herrn Quast, austauschen. Als Dankeschön für unser Interesse, bekommt jeder Gast ein Fläschchen Original AIDA-Kräuterlikör.
Danach suchen wir uns ein schattiges Plätzchen und machen zu den ersten Tagen, für diesen Bericht, ein paar Stichpunkte. In Gesprächen mit anderen Gästen an Bord der AIDAbella tauschen wir unsere Erlebnissen aus. Trotz Seetag und tollem Wetter sind nicht alle Liegen besetzt und während der gesamten Reise sind nur wenig Liegenreservierer unterwegs. Leider aber auch welche, die man den ganzen Tag nicht sieht. Das Pool-Mittags-Buffett wird gut angenommen. Die Stimmung ist fantastisch.
Tag 4 Kurs auf Singapur
Freitag der 13. Dezember 2019. Freitag der 13.? Für uns ist der Tag ein unwiederbringliches Erlebnis. Das Anlegen am Cruise Center ist für 13:00 Uhr geplant.
Anzeigefehler bei Marine Traffic?
Als wir am Morgen aus dem Fenster auf der AIDAbella schauen, sehen wir bereits die ersten Ölförderplattformen und Versorgungsschiffe. Das sonnige Wetter des Vortages ist einer grauen Suppe gewichen. Ich denke an das Hamburger Schietwetter, wobei 29° Grad und 95% Luftfeuchtigkeit, das kennt man in Hamburg eher nicht. Ein Wetter, wie in der Waschküche, zu Omas Zeiten, wer das noch kennt.
Wir beobachten das Szenario eine Weile und gehen frühstücken. Ein Blick auf Marine Traffic zeigt uns, welche Schiffe in der Nähe sind. Ich sehe einen Teppich von AIS-Signalen und schaue verwundert aus dem Fenster. Wie eine Flotte aus Geisterschiffen kommen mehr und mehr Wasserfahrzeuge zum Vorschein. Selbstverständlich filmen und fotografieren wir diese surreale Komposition, auch wenn das keine Hochglanzfotos sind.
Je näher wir zu unserem Ziel schippern, desto dichter liegen die Schiffe auf Reede vor der schemenhaften Kulisse von Singapur. Aus dem vermuteten Anzeigefehler wurde Realität – live erlebt.
Einreise nach Singapur
Singapur ist eine saubere, weltoffene Stadt. Die Kriminalitätsrate ist gering. Die Einreisebestimmungen sind streng, insbesondere was Drogen, Alkohol, Zigaretten und Kaugummis betrifft. Im Tagesprogramm befindet sich hierzu ein gesonderter Hinweis. Sollte man derartiges mit von Bord nehmen, ist es beim Zoll anzumelden. Ich habe eine Schachtel mit vier Zigaretten dabei und gehe durch die Red Line, um diese anzumelden. Der Beamte erkläre mir, dass ich die Schachtel mitnehmen darf, jedoch die Zigaretten nicht rauchen dürfe. Warum? – Wenn ich sie auf dem Schiff kaufe, sind sie nicht in Singapur versteuert. Im Umkehrschluss brauche ich mir im Terminal nur eine Singapur-Schachtel zu kaufen und alles ist gut. Etwas schräg wie ich finde, doch Gesetz ist Gesetz.
Vorabtipp: Hinweis für Raucher – an den Straßen stehen Mülleimer. Einige dieser Eimer haben oben Aschenbecher integriert. Hier darf geraucht werden – nur hier! Man darf sich während des Rauchens nicht vom Mülleimer entfernen. Das gilt natürlich überall in der Stadt.
Nehmt die Bestimmungen ernst! Ein Mitreisender geht unwissend mit einer vollen Schachtel Zigaretten durch die Green-Line, wird kontrolliert und festgesetzt. Erst nach zwei Stunden darf er wieder gehen, nachdem er seine Schachtel vernichtet hat.
Singapur bei Nacht – durch den Monsun
Nach dem Zoll kann unser Ausflug ‚Singapur bei Nacht‘ starten. Plant jedoch genügend Zeit ein, um zum Bus zu kommen. Es wird nicht nur in diesem Terminal doppelt und dreifach kontrolliert. Pünktlich zur Abfahrt setzt ein heftiger Monsunregen ein. Der Guide im Bus stellt sich vor und verteilt als erstes Regencapes, die für die kleinen asiatischen Leute hergestellt sind. Mit spannenden Erklärungen fahren wir durch die Stadt und saugen einmal mehr alle Informationen in uns auf.
Singapur lebt – 24 Stunden – Tag und Nacht. So ist unser erster Stopp eine Shopping Mall im Singapur Style. Endlose Gänge mit allem, was man braucht oder nicht braucht – beeindruckend und nicht überlaufen. Ein stressfreies Shoppingerlebnis. Handeln ist angesagt und einheimisches Geld. Direkt am Markteingang (welchen wir benutzen) ist glücklicherweise ein ATM-Bankautomat (ATM – Automated Teller Machine), zum Glück überdacht, denn die „Wasserschleusen“ waren offen – es schüttete, wie aus Eimern.
Schnell in den Bus gesprungen, geht die Fahrt weiter. Eine fantastische Kulisse zwischen alten Gebäuden und modernen Wohnblocks erschließt sich uns, wenngleich sie im Regen kaum zu genießen ist. …wir sitzen im Trockenen, also ist alles gut.
Singapur – Downtown Core – die Innenstadt
Den folgenden Absatz kann man mit den Worten zusammenfassen: ‚Wir fahren mit dem Schiff zu einem Hotel.‘ Genauso kann man in Hamburg eine Hafenrundfahrt mit den Worten zusammenfassen: ‚Da gibt es viele Schiffe.‘
Wir versuchen es etwas emotionaler – so wie wir es fühlen.
Plötzlich hört es auf zu regnen. Unser Bus stoppt an der River Valley Road und unser Guide geleitet uns zum Clarke Quay Jettym, einem Boostanleger. Wir sind direkt in tiefen Eindrücken gefangen und besteigen ein Bumboat und los geht die Fahrt. Gerade türmen sich noch Hochhäuser vor uns auf, schon finden wir uns im alten China-Town wieder. Spätestens nach der Durchfahrt der Esplanade Bridge springen die Sinne in unvorstellbare Sphären. Nach all den Highlights liegt vor uns das Marina Bay Sands Hotel und an der Steuerbord-Seite der Merlion, das Wahrzeichen Singapurs. Der Merlion ist eine 8,6 Meter große Statue mit einem Löwenkopf und einem Fischkörper. Genau dort am Merlion legen wir an und gehen zum Fullerton Bay Hotel. Wir gehen? Ja, in einer kreisenden 360° Wanderung versuchen wir die Eindrücke aufzusaugen.
Lightshow vor Traumkulisse
Das Ziel unserer kleinen, nächtlichen Wanderung ist die Latern Rooftop Bar im Fullerton Bay Hotel. Durch die klassisch gehobene, sehr ansprechende Eingangshalle kommen wir direkt zu den Fahrstühlen, welche uns auf das Dach befördern. Uns erwartet ein traumhafter Pool mit atmosphärischer Beleuchtung, ein Platz zum Verweilen an einem schönen Sommerabend.
Das Fullerton Bay Hotel liegt gegenüber dem Marina Bay Sands Hotel. Während sich unsere Reisegruppe über die servierten Cocktails unterhält, war ich als ehemaliger Lightjockey direkt in einem Traum gefangen. Drei Mal am Abend wird eine Wasser- und Lightshow vom Marina Bay aus in Szene gesetzt. Man kann diese Atmosphäre kaum beschreiben. Aus diesem Grund verlinken wir hier ein kurzes Video.
Wo gibt es etwas zu essen?
Wir sind spät zurück auf der AIDAbella und die Restaurants bereits geschlossen. Wir wussten bereits im Voraus – es wird ein Pizza Abend im Pizzeria Mare, auf Deck 11. Die Jungs gaben sich alle Mühe dem Ansturm Herr zu werden. Das klappte nur zum Teil. Anders ausgedrückt, gäbe es nicht die Art Gäste, welche vor Ungeduld zu platzen scheinen und an so einem Tag etwas Wartezeit einplanen, wäre alles entspannt. Aber hey – diese Gäste muss es auch geben.
Ich kenne es von anderen Schiffen der Sphinx Klasse, dass hier auch Burger frisch zubereitet werden. Auf der AIDAbella gibt es stattdessen Hot Dogs. Es sieht schon sehr lecker aus, doch kann ich keine Soßen erspähen. Ich verzichtete deshalb. Somit gibt es doch Pizza. Anstellen und warten… In der Hektik ist sie für meinen Geschmack nicht gelungen, da sie nicht durchgebacken sind.
Anmerkung: Natürlich gibt es auch Hot Dog Soßen. Diese verstecken sich am anderen Ende der Pizzeria Mare – ungünstig, wie ich finde. Es wird aber seine Gründe haben.
Das ist nun Freitag der 13. Dezember 2019 spät abends – ein Tag voller Highlights liegt hinter uns.
Tag 5 in Singapur
‚Singapur Superlative‘ ist der Titel unseres heutigen Ausfluges. Warmer Regen fällt. Wir starten um 10:00 Uhr Ortszeit. Eine angenehme Zeit finden wir. Unser Bus fährt von der AIDAbella zum Gardens oft the Bay, ein interessantes Konzept. Ein künstlich angelegter Park, optimiert auf Wassersammlung und Stromversorgung. Neben diesen Fakten ein beeindruckendes Projekt, wenn man live davor bzw. in ihm steht.
Flower Dome und den Cloud Forest
Wir besuchen den Flower Dome und den Cloud Forest. Unter zwei großen Glaskuppeln verbergen sich Biotope. Der Flower Dome, mit einer Grundfläche von 12.800 m², ist als botanischer Garten angelegt. Es werden trockene bis mediterrane Klimazonen gezeigt. Viele Pflanzen hier sind uns aus Europa bekannt. Von Palmen über Geranien bis hin zu Stiefmütterchen gibt es vieles sehen. Hunderte verschiedene Blumensorten und Bäume sind zu bestaunen. Die Arrangements sind nach den Klimagebieten bepflanzt. Weiter sind Weihnachtswunder – Ausstellungen integriert. Vor diesen Kulissen lassen sich viele Besucher fotografieren. Es sind schöne Weihnachtsmotive.
Da wir auch, wie immer an die Zeit gebunden sind, verlassen wir diesen Bereich relativ zügig, nachdem wir hier und da noch ein Foto gemacht haben und wechseln in den Cloud Forest.
Mit 8.000 m² ist der Cloud Forest kleiner, jedoch die Kuppel um einiges höher als im Flower Dome. Zentrales Element ist eine über 30 m hohe Konstruktion. Sie stellt einen Berg mit einem Wasserfall dar. An ihm wird die tropische Vegetation in Höhen von 1.000 m bis 3.000 m gezeigt. In die Spitze gelangt man mit einem Fahrstuhl. Über einen Rundweg erleben wir die einzelnen Vegetationsstufen. Auch hier in der kühlen Luft gedeihen hunderte Pflanzenarten. Überall blüht und grünt es. Wir können uns kaum satt sehen. Für uns ist es so interessant, dass wir uns zum Ende beeilen müssen, um rechtzeitig am Treffpunkt zu sein.
Zu Fuß geht es in der schwülen Hitze weiter, durch den Gardens by the Bay, zum Marina Bay Sands Hotel. Zwischenzeitlich hat es aufgehört zu regnen und die Kameras erholen sich nur langsam von den Temperaturunterschieden. Die Objektive sind ständig beschlagen.
Marina Bay Sands
Wer dieses Hotel jemals von außen gesehen hat, verspürt automatisch den Wunsch einmal von dort oben auf die Skyline zu schauen. Selbstverständlich ist dieses für uns der nächste Programmpunkt. Oben im 57. Stock bietet sich uns ein fantastischer Überblick die Downtown Core Skyline. Der Start- und Zielbereich der Formel 1 Rennstrecke, Gardens by the Bay, die Wolkenkratzer, Marina Bay und die Reede, mit den vor Anker liegenden Schiffen. So vieles verwöhnt unsere Augen, obwohl durch die tropische diesige Luft das Fotografenherz etwas gedämpft ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir laben uns dennoch an diesem Ausblick.
Wieder in der Lobby gehen wir durch alle drei Hoteltürme zum Ausgang, wo der Bus auf uns wartet und zurück zum Schiff fährt.
Goodbye Singapur
Pünktlich um 18:00 Uhr heißt es am Cruise Center @ Harbourfront: Leinen los – Kurs Richtung Westen durch die Straße von Singapur! Noch einmal fahren wir mit der AIDAbella an den auf Reede liegenden Schiffen vorbei, sehen die riesigen Containerterminals und die gewaltigen Raffinerien auf Jurong Island. Für uns (fast) Hamburger sind diese Dimensionen kaum fassbar. Das Lichtermeer erstreckt sich nicht nur gefühlt kilometerlang. Irgendwann zwingen wir uns essen zu gehen, damit wir nicht wieder im Pizza Salon enden müssen.
434 Seemeilen (804 Kilometer) liegen vor uns bis zum nächsten Ziel – der Insel Langkawi.
Tag 6 – Seetag
Nach den vielen Eindrücken in Singapur haben wir uns diesen Urlaubstag auf der AIDAbella verdient. Das sehen auch die anderen Gäste an Bord so. Schon früh morgens ist die „Grillsaison“ eröffnet oder anders ausgedrückt, fast alle Liegen sind beizeiten besetzt, nicht nur „reserviert“. Wir suchen uns wieder einen schattigen, luftigen Platz. Die Ocean Bar ist angenehm. Nach den beiden erlebnisreichen Tagen im Stadtstaat haben wir viel zu besprechen, Bilder zu sichten und unsere Eindrücke zu notieren.
Am Nachmittag gibt es etwas Verwunderung bei den Gästen an Bord. Die AIDAbella scheint zu stoppen. Ist etwas geschehen? Rettungsübung für die Crew? Jemand über Bord? Aber die Besatzung ist völlig ruhig. Demnach kann es nichts Schlimmes sein. Über Stunden fahren wir laut Marine Traffic nur drei bis vier Knoten, auch mal schön anzusehen. Am Abend nehmen wir wieder Fahrt auf. Später erfahren wir, dass das Einlaufen in Langkawi für den Sonnenaufgang geplant ist und aus diesem Grund muss die Fahrt gedrosselt werden, um im Zeitplan zu bleiben.
Tag 7 – Langkawi
Wieder steht eine Trauminsel auf dem Programm. Wir sind früh wach und sehen die Umrisse der ersten Inseln im Sonnenaufgang. Um 08:00 Uhr machen wir mit der AIDAbella fest und kurze Zeit später gehen wir an Land.
„Good morning“, werden wir am ersten Bus freundlich empfangen. In der Hoffnung auf eine deutschsprachige Reiseleitung geht ein Paar weiter. „Sie können ruhig hier einsteigen. Wir haben noch Platz!“, ruft unser Guide ihnen nach. Die Dame, mit einem Kopftuch gekleidet, hat, wie wir später erfahren, eine deutsche Mutter und ist mehrsprachig auf Langkawi aufgewachsen. In perfektem Deutsch, mit dem leichten Slang eines Teenagers, führt sie uns durch den Tag. Herrlich!
Laman Padi – Reismuseum
Jeder sieht in Filmen oder dem TV einmal Reisbauern, wie sie mit ihren Ochsen die Felder bearbeiten. Hier können wir es live erleben. Die Guides vor Ort erklärten genau den Anbau, die Vegetationsstufen und die Ernte. Darüber hinaus erfahren wir, welche Bedeutung die anderen regionalen Früchte, zum Beispiel Bananen und Kokosnüsse für den Gesamterwerb haben. Die Verkostung einer frischen Nuss gehört dazu und ja, sie schmeckt anders als die hier aus dem Supermarkt. Ein kleiner Kräutergarten zeigt uns einheimische Pflanzen und ihre Nutzung.
Im klimatisierten Museumsgebäude sind historische Gerätschaften, Modelle von Gebäuden, Boote, Fischfang und Kultur ausgestellt. Ich denke beim Betrachten an alte Filme und Reportagen und bin dem Gesehenen nun doch ganz nah.
Dann geht die Fahrt weiter über die Insel. Wir haben heute noch viel vor.
Oriental Village / CableCar – SkyCab
Ein Dorf für Touristen gebaut? Ja! Auch auf Langkawi leben die meisten Bewohner mittlerweile vom Tourismus. Da liegt es auf der Hand, zum höchsten Berg der Insel, eine Seilbahn zu bauen. Die Firma Doppelmayr übernimmt den Auftrag, doch eine Seilbahn benötigt auch ein ansprechendes Ambiente im Bereich einer Tal- und Bergstation.
Das Oriental Village ist eine Ansammlung von Gebäuden im asiatischen bzw. orientalischen Stil. Gastronomie, Souvenirs und sonstige Shops sind vorhanden. Nur um das Dorf anzusehen, würden wir dort nicht hinfahren. Aber wir haben einen Grund – die Talstation der CableCar.
Massen an Menschen befinden sich vor dem Einlass an der Talstation. Positiv bei unserer Tour, die Seilbahnnutzung war über die Fast Lane möglich. So schieben wir uns an den Schlangen, die sicher noch Stunden warten müssen, vorbei.
Die Seilbahn auf den 708 Meter hohen Gunung Machinchang gilt als die steilste der Welt. Man kann an einer Zwischenstation aussteigen, welches wir nicht nutzen, sondern bis zur Bergstation fahren. Die näherkommenden Felswände und der dichte Dschungel sind bei einigen Menschen schon etwas Bauchgefühl-auslösend. Die Gesamtstrecke bis zur Bergstation beträgt 1.700 Meter.
Neben zwei Restaurants sind auf dem Berg zwei Aussichtplattformen, welche einen weiten Blick über die Straße von Malacca erlauben. Ein paar Stufen hinab befindet sich ein Skywalk über einer Schlucht. Beim Betreten solltet ihr schwindelfrei sein. Insgesamt sind es großartige Aussichten. Der Himmel verschmilzt mit dem Wasser und die Farben werden eins. Die vielen Menschen verteilen sich und wir haben nicht das Gefühl, sich auf die Füße zu treten. Nach genügend Zeit müssen wir schon wieder in die Gondel und abwärtsfahren. Wir sind jedoch allein und haben einen tollen Rundum-Blick über die Wipfel der grünen Lunge. Bis zur Weiterfahrt gibt es noch einen frischgebrühten Kaffee in einem der vielen Cafés, mit Blick auf einen schönen, künstlich angelegten See.
Telaga Yachthafen
Unser letzter Stopp ist gleich in der benachbarten Bucht des Oriental Village. Der Telaga Yachthafen, mit Gebäuden unter Palmen im Kolonialstil, präsentiert sich im Sonnenschein. An der gegenüberliegenden Seite liegt wohl ein Boot, mit dem ein Einheimischer um die Welt gesegelt ist. Zu sehen ist es aus der Entfernung nur ansatzweise. Das Schönste an diesem Halt ist die Sichtung einiger Makaken-Familien am Straßenrand. Ob der Hafen nun zwingend einen Halt wert ist? Wir wissen es bis heute nicht…
Goodbye Langkawi
Wir sehen an diesem Tag nicht sooo viel von der Insel und berichten daher nur kurz, sind uns jedoch sicher, dass Langkawi mehr zu bieten hat als das, was wir sahen. Danke an unseren lieben Guide, die diesen Bericht sicher auch liest.
Um 18:00 Uhr nimmt die AIDAbella Fahrt auf und wir verlassen die Insel, pünktlich zum Sonnenuntergang, in dem die Fischer auch mit ihren Booten rausfahren.
160 Seemeilen (296 Kilometer) und ein schöner Abend liegen vor uns – bis zum nächsten Ziel – Phuket.
Seid gespannt auf den dritten Teil unseres Abenteuers
Kann man Koh Samui, Singapur und Langkawi noch toppen? Ihr erfahrt es in Teil drei unseres Reiseberichtes mit der AIDAbella. Phuket, Penang und Kuala Lumpur warten auf Euch. Auch erfahrt ihr, was die Annehmlichkeit „Die Kabinen sind bereits fertig!“ für die Abreisenden bedeutet.
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