MSC Meraviglia: Eine handbreit Wasser unter dem Kiel

Im Juni 2017 soll die Meraviglia als erstes Schiff der neuen Generation in Dienst gestellt werden. Startschuss zur Jagd auf AIDA?

(al) „Es gibt fünf besonders bedeutungsvolle Ereignisse beim Bau eines neuen Schiffes“, sagte ein sichtlich begeisterter Pierfrancesco Vago auf der STX France Werft in Saint Nazaire. „Das ist neben der Taufe – der erste Stahlschnitt, die Kiellegung und der Jungfernfahrt – das traditionelle Aufschwimmen eines Schiffes“, so Vago weiter. Freitag war also so ein Tag, denn die Meraviglia durfte erstmals schwimmen. „Die MSC Meraviglia ist das erste von insgesamt elf Kreuzfahrtschiffen dreier Schiffsgenerationen und macht uns deshalb besonders stolz“, so der MSC Executive Chairman Vago während der Float-Out Zeremonie im Becken des Trockendocks der Werft. Die beeindruckende Erscheinung und die ungewöhnliche Perspektive des neuen Cruise Liners machten das „bedeutungsvolle Ereignis“ zu einem echten Erlebnis.

Da das Schiff noch kein Wasser unter dem Kiel hatte, versammelten sich die rund 150 Ehrengäste und zahlreiche Mitarbeiter der Werft, vor dem Heck des Kreuzfahrtriesen. Hier betonte der Präsident von STX France, Laurent Castaing: „Wir sind sehr stolz darauf, diese nächste Generation der MSC Flotte zu entwickeln und zu bauen. Es ist für uns eine Auszeichnung, dass MSC auf unsere große Innovationskraft vertraut.“ Nach einem blau-weißen Konfettiregen und einer abschließenden Akrobatikshow wurde schließlich das Wasser ins Trockendock gelassen. Die Verantwortlichen drehten dafür einen großen Schieber auf und schon schoss das Wasser in das riesige Werftbecken. Am nächsten morgen war soweit. Sieben Schlepper zogen das 315 Meter lange und 43 Meter breite Schiff aus dem gefluteten Trockendock ins nahegelegene Ausrüstungsdock der Werft.

Hier beginnt für den auf 5.714 Passagiere ausgelegten Kreuzfahrtriesen der letzte Bauabschnitt. Viele Highlights erwarten die Gäste. So bekommt das Schiff zum Beispiel einen 80 Meter langen LED-Himmel über der Innenpromenade, einen 25 Meter langen Außenpool und eine extra für den Cirque du Soleil konzipierte Carousel Lounge mit einem 180-Grad Blick über das Meer.

Das Schwesterschiff heißt MSC Bellissima

„Ein Name der für viele wohl besser auszusprechen sei“, witzelte Pierfrancesco Vago am Abend. „Der Name MSC Bellissima vermittelt aufs Beste Schönheit und Eleganz, die diese neue Generation hochmoderner und innovativer Schiffe auszeichnet“, ergänzte Gianni Onorato, CEO MSC Cruises.

Die MSC Bellissima, ist wie ihre baugleiche Schwester die Meraviglia, als Schiff für alle vier Jahreszeiten konzipiert und wird im Frühjahr 2019 ausgeliefert, dass wurde offiziell bestätigt. Offen bleibt hingegen wie und wo die Bellissima eingesetzt wird. Über die Routen und Einsatzgebiete wurde auch auf Nachfrage noch nichts mitgeteilt. Klar ist aber: MSC will den deutschen Kreuzfahrtmarkt noch stärker als bisher bedienen. Schon jetzt setzt MSC den deutschen Marktführer AIDA zum Beispiel auf den Nordeuropa Routen und bei den Ostsee-Kreuzfahrten ordentlich unter Druck. Bekannt ist auch, dass sich der deutsche Vertrieb von MSC ein ganzjährig einsatzbereites Schiff wünscht. 2014 startete MSC ein neun Milliarden Euro umfassendes Investitionsprogramm. Die Reederei wird bis 2027 elf neue Schiffe in Dienst stellen und bis 2021 ihre Kapazitäten mit 3,6 Millionen Passagieren pro Jahr mehr als verdoppeln. Will man im gleichen Tempo wachsen muss MSC sein Engagement auf dem deutschen Markt noch stärker als bisher ausbauen. Während der Float-Out Zeremonie der MSC Meraviglia wurde jedenfalls eine verbale Spitze nach der Anderen in Richtung Rostock verschossen.

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