Stettin-Anlauf am Abend
Teil 3: Stettin, Schiffshebewerk Niederfinow und Potsdam – Reisebericht meiner siebentägigen Reise auf dem Flussschiff Katharina von Bora von nicko cruises. Von Stralsund über die Inseln Hiddensee und Rügen, über Stettin nach Potsdam.
Es ist schon dunkel als die Katharina von Bora im Hafen von Stettin einläuft. Wie an einer Perlenkette aufgezogen reihen sich die Lichter von Industrieanlagen, Wohnhäusern und prachtvoller Verwaltungsgebäude am Ufer der Oder auf.
Noch am Abend zieht es mich von Bord. Ich möchte unbedingt noch die Hakenterrasse direkt vor unserem Schiff fotografieren. Wie ich erst später erfahre ist die riesige Sandsteinanlage das bekannteste Bauwerk der Stadt. Benannt ist es nach dem langjährigen Oberbürgermeister Hermann Haken und beheimatet heute das städtische Museums.
Glück gehabt, am nächsten morgen regnet es wie aus Kübeln. An Fotos ist nicht zu denken, daher schließe ich mich einer beeindruckenden Busrundfahrt an. Ich bin mir sicher, diese Stadt werde ich mir bei einem späteren Besuch noch einmal genauer anschauen.
Pünktlich zur Rückkehr aufs Schiff verzieht sich der Regen, so dass wir die Passage über die Oder wieder auf dem Sonnendeck erleben dürfen. Kilometerlang ziehen sich die Birken- und Buchenwälder am Ufer der Oder. Vor allem die unberührte Natur lässt uns die Vorbereitungen zum Piratenabend gar nicht mitbekommen.
Piraten kapern die Katharina von Bora
Der Abend startet mit einem Piratencocktail im Salon. Das Schiff ist offensichtlich, während wir mit purer Natur abgelenkt wurden, in die Hände von symphytischen Freibeutern geraten.
Selbst mein Tischkellner ist nicht wiederzuerkennen. Heute wird der Piratenschmaus mit Piratenhut und Augenkappe serviert. Thematisch abgestimmt ein gelungener Auftakt zu einem lustigen Abend. Der später nur noch von den wirklich witzigen Sketchen während der Crew-Show abgerundet wird. Mehr will ich natürlich nicht verraten…
Jetzt geht es 36 Meter in die Höhe
Am nächsten Morgen stehen wir, als ich aufstehe, schon vor meinem persönlichen Highlight der Reise. Langsam nähert sich die 83 Meter lange Katharina von Bora dem Schiffshebewerk in Niederfinow.
Was die Gäste mit Spannung erwarten, bedeutet für die Crew jede Menge Stress. Alles was auf dem Sonnendeck höher als 30 cm ist muss abgebaut werden. Schon früh begannen die Matrosen Stühle, Sonnenliegen, Sonnenschirme und die Rehling einzuklappen bzw. abzubauen.
Damit die Schiffsreisenden das Erlebnis mitbekommen entschließt sich Kapitän Joachim Schramm (57), die eigentlich der Crew vorbehaltenen Bereiche vorne und hinten am Schiff zu öffnen. Dicht gedrängt stehen die mehr als 80 Passagiere auf den engen Freiflächen. Zentimeter für Zentimeter schiebt sich der Fluss Liner in den gerade einmal 85 Meter langen und 12 Meter breiten Trog, der uns wenige Minuten später in die Höhe heben soll.
Der Behälter schließt sein riesiges Tor und das älteste, noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands setzt sich in Bewegung. Gerade einmal fünf Minuten braucht der Schiffsfahrstuhl, um das Schiff samt Passagieren am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals wieder herauszulassen. Nur wenige Kilometer weiter legt das Flussschiff in Eberswalde an. Klar: Fast alle wollen Gäste wollen das Bauwerk noch einmal von außen anschauen.
Besucherzentrum Niederfinow
Nach einem kurzen Besuch im ehemaligen Zisterzienserkloster von Chorin geht es mit dem Bus wieder nach Niederfinow.
Das Besucherzentrum ist informativ gestaltet und nun bekommen wir auch noch einen Eindruck über den gigantischen Neubau des Schiffshebewerkes, direkt neben der mittlerweile historischen Anlage aus dem Jahr 1934. Das neue Schiffshebewerk soll den kleinen und vom Stand der Technik längst eingeholten Bau ersetzen. Aber der Bau verzögert sich, wie der Berliner Flughafen, bereits seit Jahren.
Wir werden Zeugen, wie ein Ausflugsschiff nach dem anderen in den Trog von Niederfinow einfährt und nach dem der Trog mit Schiffen gefüllt ist, in die Höhe gehoben wird. Wer mag kann das ganze auch von oben betrachten. Ein serpentinenartiger Fußweg ermöglicht den Blick von oben.
Ich hingegen wähle noch einmal den Blick in die Ausstellung und informiere mich über das Schiffshebewerk noch einmal von der technischen Seite. Danach gibt es noch ein kühles Bierchen bei den zahlreichen Ständen vor dem Besucherzentrum und schon sitzen wir wieder im Bus zurück nach Eberswalde.
Noch einmal folgt eine längere Schiffspassage und natürlich, dass festliche Abschiedsdinner am Abend im Restaurant.
Langsam heißt es Abschied nehmen
Die Katharina von Bora macht sich früh auf das letzte Teilstück der Reise. Von der Schleuse Lehnitz geht es über Berlin durch die von der UNESCO geschützte Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft. Über den Wannsee vorbei am traumhaften Feenschloss bis direkt in die Havelmetropole Potsdam.
Wer mag, kann von hier aus zu einem Ausflug mit Stadtrundfahrt durch Potsdam und selbstverständlich Schloss Sanssouci mit Nicko Cruises starten. Mich zieht es an diesem Vormittag gemeinsam mit zwei netten Kolleginnen, die vom Anleger gut fußläufig erreichbare Innenstadt von Potsdam auf eigene Faust zu erlaufen.
Leider heißt es für mich heute schon Tschüss zu sagen. Für mich endet diese wirklich herausragende Reise nach dem Mittagessen. Der offizielle Abschluss der Reise ist erst am folgenden Tag. Es bleibt also ganz viel Zeit die wunderschöne Stadt ausgiebig zu erkunden.
Infokasten Katharina von Bora
Baujahr | 2000 |
Länge | 83 Meter |
Breite | 10 Meter |
Geschwindigkeit | 10 Knoten |
Flagge | Schweiz |
Werft | Genthin am Elbe-Havel-Kanal |
Anzahl Decks | 3 |
Passagier | 80 |
Crewmitglieder | 23 |
Teil 1: Ostsee und Greifswalder Bodden
Teil 2: Greifswald, Usedom und Stettiner Haff
Teil 3: Stettin, Schiffshebewerk Niederfinow und Potsdam
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von nicko cruises.
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