Reisebericht Teil 4/5: 83 Tage und 38.140 km rund um Afrika

Die Hamburg vor La Digue, Seychellen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Mit der Hamburg von Mauritius über Indien nach Dubai – Reisebericht Teil 4

Heute steht zunächst ein kurzer Abstecher zum Sagar Shiv Mandir Hindu Temple auf meinem Tagesplan. Wobei man es nicht direkt einen „Abstecher“ nennen kann,  denn immerhin ist die Insel 61km lang und 46km breit.  Dieser Reisebericht -Teil zeigt auch die negativen Seiten des Massentourismus.

Einer der top 3 Hindu-Tempel

Der Hindu-Tempel Sagar Shiv Mandir befindet sich auf der Île aux Goyaviers, am Poste de Flacq im östlichen Teil von Mauritius. Er wurde erst im Jahr 2007 von der Familie Ghunowa erbaut und ist einer der Top 3 Hindu-Tempel auf der Insel. Umgeben ist er vom Wasser einer großen Lagune, die von Mangroven durchzogen ist. Die besondere Lage verleiht dem Ort ein mystisches Aussehen. Eine 33 Meter hohe Shiva-Statue bewacht das Gelände.

Sagar Shiv Mandir Hindu Temple, Mauritius / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Erst Strand, dann Kultur

Der nächste Tag beginnt früh, denn ich möchte unbedingt noch einmal an den feinsandigen Strand bei Trou aux Biches, denn am Morgen halten sich dort nur einige Jogger auf, jedoch noch keine Badegäste. Durch die umliegenden Hotels ist der Strand am Tage und zum Sonnenuntergang meist sehr gut besucht. Der letzte Taifun hat auch hier seine Spuren hinterlassen.

/ Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Nach dem Strandbesuch führt mein Weg zunächst noch einmal in die Berge, denn dort befindet sich das Grand Bassin, von den Hindus auch Ganga Talao (See des Ganges) genannt. Beim Grand Bassin handelt es sich um einen mit Wasser gefüllten Kratersee, der innerhalb der Woche meist wenig besucht wird. Die Tempelanlagen rund um das Grand Bassin zählen zu den wichtigsten und größten außerhalb Indiens. Wie bedeutend Ganga Talao ist, zeigt sich an den Wochenenden, wenn viele Inselbewohner dort hinfahren. Richtig voll wird es allerdings zwischen Ende Februar und Anfang März, wenn das Maha-Shivaratree-Fest zelebriert wird. Dann begeben sich bis zu 400.000 Gläubige auf Pilgerreise und bringen den Gottheiten Opfer dar. Die Zufahrtstraßen sind beeindruckend, ebenso die Anzahl der Parkplätze rund um den See herum.

Grand Bassin Temple Mauritius / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Der Legende nach ist der Kratersee mit dem heiligen Fluss Ganges in Indien verbunden. Shiva, der Gott der Zerstörung und Erhaltung, und seine Gattin Parvati flogen einst mit einem Schiff um die Erde. Shiva wollte seiner Frau die schönsten Plätze der Erde zeigen, so machten die beiden auf der Insel Mauritius Halt. Shiva trug während seiner langen Reise den Fluss Ganges auf seinem Kopf, um die Welt vor Überschwemmungen zu schützen. Als die beiden auf Mauritius landen wollten, verschüttete Shiva versehentlich Wasser des Ganges. Die Tropfen flossen in einem Kraterloch zusammen – so entstand Grand Bassin.

Grand Bassin, Ganga Talao Tempel-Anlage, Mauritius / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Rund um den Kratersee befinden sich zahlreiche Tempel, kleine Opferschreine, und bunte Götterstatuen. Vor dem Haupttempel, direkt am Ufer des Sees, thront eine Figur von Mutter Ganga, der Verkörperung des heiligen indischen Flusses, sowie des Affengotts Hanuman, des Elefantengotts Ganesha. Zu Ehren der Gottheiten legen Betende kleine Opfergaben, wie Kokosnüsse und Bananen vor den Statuen nieder. Im Inneren der Tempel lassen sich viele weitere Abbildungen und in bunten Stoff gehüllte Figuren von Gottheiten wie Vishnu, Lakshmi, Krishna bewundern.

Etwa 2 km entfernt von Grand Bassin ragt eine imposante, 33m hohe Statue des hinduistischen Hauptgottes Shiva in den Himmel.

33m hohe Shiva-Statue am Grand Bassin, Mauritius / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Willkommen an Bord der HAMBURG

Der Regen hält sich insgesamt heute in Grenzen, sogar die Sonne zeigte sich hier und da mal zwischen den Wolken. Auch wenn ich gerne noch eine Weile dort verbringen würde, so drängt die fortschreitende Zeit langsam dazu, den Rückweg anzutreten. Nach einem Stopp am Cruise Terminal bringe ich meinen Mietwagen zurück, schlendere noch kurz entlang der Caudan Waterfront, bevor es am Abend noch einmal heißt „Abschied nehmen“ von Mauritius. Nun voraussichtlich für längere Zeit.

Abfahrt aus dem Hafen von Port Louis, Mauritius / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Begrüßung an Bord der HAMBURG ist wie immer sehr herzlich, die meisten Crewmitglieder kenne ich aufgrund meiner vielen Aufenthalte an Bord persönlich. Ein warmer Wind weht über die Außendecks, als die HAMBURG Kurs auf La Réunion nimmt.

Endlich Landgang statt Sintflut

Die 2.512 km² große Insel im Indischen Ozean werde ich nun zum vierten Mal besuchen. Genaugenommen war ich auf La Reunion jedoch noch nie an Land, sieht man mal vom Hafenterminal ab. Auf La Réunion werden laufend neue Regenrekorde gebrochen. Es fällt nicht selten mehr Regen in einer Woche auf der Insel, als bei uns in Deutschland in zwei Jahren! Was danach klingt, als gäbe es regelmäßig Überschwemmungen auf La Réunion, wird von der Natur relativ einfach gelöst. Die Wassermengen stürzen in Form riesiger Wasserfälle in tiefe Schluchten und werden direkt zum Meer transportiert. Viele Schluchten entstanden durch eingestürzte Magmakammern. Regen ist für die Insel letztendlich weniger ein Problem als länger anhaltende Trockenheit, denn dann wird das Basaltgestein porös und es entstehen bei erneuten Regenfällen gefährliche Erdrutsche.

Zu meiner Verwunderung zeigt sich La Réunion am nächsten Morgen nahezu wolkenfrei. Und tatsächlich schaut die Wettervorhersage für heute sehr gut aus. Meinem ersten, offiziellen Landgang auf La Réunion steht nichts mehr im Wege. Dieser erfolgt heute in Form eines organisierten Plantours-Landausflugs.

Abwechslungsreiche Vulkan-Tropeninsel

Die 800km östlich von Madagaskar liegende Vulkaninsel La Réunion bietet auf ihren knapp 2.500 km² die Vielfalt eines ganzen Kontinents. Dazu zählen weiße und schwarze Sandstrände, Urwälder, Bergflüsse, Wasserfälle, Hochebenen und alpines Berggelände, wie den 3.000m hohen Piton des Neiges. Der hochaktive Vulkan Piton de la Fournaise stellt bei seinen regelmäßigen Ausbrüchen ein gefahrloses Spektakel dar. Insgesamt leben rund 840.000 Einwohner auf der Tropeninsel, die ein französisches Übersee-Département darstellt. Die Aktivtouristen, die La Réunion meist besuchen, schätzen die Kombination aus erholsamen Tagen an einem der Strände und der sportlichen Abwechslung im Hinterland. Die Wege zwischen null und mehr als 3.000m Höhe sind dabei nicht weit. Die Insel hat einen Durchmesser von 70km und wer einmal die Küstenstraße komplett entlangfährt, kommt auf etwas mehr als 200km. Geografisch gehört La Réunion zu Afrika, politisch zu Frankreich. Über die Hälfte der auf La Réunion wachsenden Pflanzen sind endemisch. Die Insel ist zusammenfassend gesagt extrem abwechslungsreich. Seit 2010 gehört die Kernzone der Insel zum UNESCO Weltnaturerbe. Wahrzeichen der Insel ist der Piton de la Fournaise mit seinen 2.632m Höhe.

tropisches Bergland auf der Insel La Réunion / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Immer wieder wird La Réunion von Zyklonen getroffen oder gestreift. Die Bewohner haben sich auf diese Naturgewalten eingestellt, die Schäden halten sich entsprechend in Grenzen. Die höchste Warnstufe „Rot“ wird nur selten ausgerufen, Ende Februar jedoch wurde erstmals nach Jahrzehnten die Warnstufe „Lila“ verhängt, die nach der Warnstufe „Rot“ folgt und selbst Einsatzkräften verbietet, das Haus zu verlassen. Das Auge des Zyklons „Belal“ traf die Insel vollständig, was während des Durchzugs Windspitzen von mehr als 200 km/h zur Folge hatte. Während La Réunion den stärksten Wind des Zyklons abbekam, so ging an der Südküste von Mauritius der meiste Regen nieder.

Wiege der Vanilleproduktion

Der Ausflug führt alle Teilnehmer vom Hafen aus zunächst zur Vanille-Plantage der Familie Roulof.

Vanille-Duft liegt in der Luft, als wir die Vanille-Plantage der Familie Roulof betreten. Der Herstellungsprozess, der aus den fermentierten Hülsen der Orchideen-Gattung „Vanilla“ gewonnenen Vanille, ist extrem aufwändig, weshalb die Vanille auch als „Königin der Gewürze“ bezeichnet wird. Die Insel La Réunion war in den 1850er Jahren die Wiege der Entwicklung der Vanille, doch heute verschwindet diese Tradition auf der Insel leider immer mehr.  Maurice ROULOF pflanzt und erntet seit seinem 22. Lebensjahr Vanille auf der Insel La Réunion. Mit seinem Vater führt er eine Tradition fort, die seit mehr als vier Generationen besteht. Die Familie ROULOF baut seit mehr als 100 Jahren Vanille an.

noch grüne Vanilleschoten an einem Strauch / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Hell-Bourg – ehemalige Thermal- und Kurstadt

Auf der Insel Réunion, an der Südseite des beeindruckenden Talkessels Salazie, zeigt Hell-Bourg sein kreolisches Erbe und seine kreolische Kultur inmitten atemberaubender Natur. Während der Jagd entdeckten nach 1830 zwei Inselbewohner heiße Thermalquellen und erkannten schnell die therapeutischen Eigenschaften, insbesondere zur Behandlung von Anämie. Es entstand ein Thermal- und Kurort, der 1842 den Namen Monsieur de Hell, dem Gouverneur von Madagaskar und den angrenzenden Gebieten erhielt. Die Blütezeit erlebte der kleine Ort ab 1852, nach der Eröffnung einer Thermalanlage. Aus Afrika, Kenia, Mosambik, Mauritius und anderen Regionen strömten die Menschen in das heutige Hell-Bourg. Im Jahr 1948 trocknete ein Zyklon die Quellen aus und beendete damit die Ära als Thermal- und Kurstadt. Heute zeugt der architektonische Reichtum von Hell-Bourg von dieser großartigen Ära.

kreolische Architektur im Ort Hell-Bourg auf La Reunion / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Nach einem Mittagessen sowie einem längeren Aufenthalt im Ort kehren wir über die neue Küstenstraße „Nouvelle Route du Littoral“ zurück zum Liegeplatz der HAMBURG. Bei der Küstenstraße handelt es sich um die teuerste Küstenstraße der Welt, denn pro Kilometer liegt der Baupreis bei 200 Mio. Euro. Man entschied sich für den Bau, da an der bisherigen Küstenstraße immer wieder große Steinschläge für eine Sperrung sowie für Todesopfer sorgten.

Es folgen zwei entspannte Tage auf See zwischen La Réunion und der Westküste von Madagaskar bis zum nächsten Ziel, den Inseln Nosy Be und Nosy Komba.

Rückkehr nach 10 Jahren

Schon um 06:00 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang, erreichen wir unsere Ankerposition vor der kleinen Stadt Andoany auf der Insel Nosy Be. Die Luft ist extrem schwül, der letzte Regenguss gerade abgezogen. Es ist für mich eine Rückkehr nach 10 Jahren, denn da habe ich zum ersten Mal mit der HAMBURG diesen ganz besonderen Ort besucht. Wobei damit weniger Andoany sondern vielmehr die kleine Insel Nosy Komba gemeint ist, die im Rahmen von Ausflügen besucht wird. Auf die Rückkehr nach Nosy Komba habe ich mich aus mehreren Gründen gefreut – auch, um zu sehen ob es den Menschen vor Ort heute zumindest etwas besser geht.

Mein ursprünglicher Plan sieht vor, im Rahmen des Ausflugs die Lemuren auf der Insel Nosy Komba zu besuchen. Das kleine Dorf bietet aufgrund seiner Ursprünglichkeit jedoch so viele Möglichkeiten für authentische Entdeckungen, dass ich mich dazu entschließe, dort zu bleiben. Die meisten Besucher kommen auf die Insel wegen der namensgebenden Mohrenmakis, die durch ständiges Füttern extrem zutraulich geworden sind und nicht selten sofort auf den Rücken der Besucher springen. Da die Population sehr klein und isoliert lebt, zeigen sich inzwischen leider Inzuchterscheinungen wie Blindheit. Die Einwohner des kleinen Dorfes leben, bis auf wenige Ausnahmen, weitgehend in kleinen Hütten.

/ Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Haupteinnahmequelle: Fischerei und Tourismus

Die höchste Erhebung der Insel ist der 621m hohe, heilige Gipfel Antaninaomby, auf den ein Wanderweg hinaufführt. Mit einem Durchmesser von nur acht Kilometern ist Nosy Komba dennoch die zweitgrößte vulkanische Insel Madagaskars nach Nosy Be. Aus der Luft betrachtet ist Nosy Komba kreisrund, was daran liegt, dass die Insel ein Vulkan ist, der jedoch seit Jahrhunderten nicht mehr aktiv ist. Insgesamt leben heute rund 4.000 Einwohner auf der Insel. Sie leben überwiegend von der Fischerei und vom Tourismus. Das größte Dorf der Insel ist Ampangorina und der Dreh- und Angelpunkt für alle Besucher, die überwiegend aus Nosy Be hinüber nach Nosy Komba kommen. Schon von der Wasserseite aus sieht man die Tischdecken an aufgespannten Leinen hängen. Die Tischdecken werden vor Ort in allen Größen und Farben von Hand gefertigt – ebenso wie die vielen schönen Holzarbeiten.

Nosy Komba Blick auf den Strand von Ampangorina / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Etwas bessere Wohn- und Lebensbedingungen

Der Tourismus hat in den letzten Jahren zugenommen, was grundsätzlich erstmal nicht verkehrt ist, denn dadurch hat sich auch der Wohlstand insgesamt auf der Insel etwas verbessert, wobei das Wort „Wohlstand“ weiterhin eher behutsam zu gebrauchen ist. Noch immer leiden einige Kinder an den Folgen mangelnder oder einseitiger Ernährung. Man hat inzwischen einen gepflasterten Weg für die Touristen gebaut, der zum Areal hinaufführt, in dem die Lemuren leben. Die Einwohner haben sich für die Besucher richtig schick gemacht, die Hauptwege gereinigt und alles an Kunsthandwerk hervorgeholt, was vorhanden ist. Der durch den Ort führende Hauptweg erinnert etwas an einen überdimensionierten Souvenirshop. Aber das ist völlig OK, denn hier ist wirklich alles Handarbeit und kein China-Import.

Verlässt man dann den Hauptweg, so sieht man, dass sich in den letzten 10 Jahren nur bedingt etwas verändert hat. Nicht alle Bewohner profitieren von den Einnahmen der Touristen. Man kann übrigens auch in EUR bezahlen. Insgesamt haben sich die Wohn- und Lebensbedingungen etwas verbessert, vergleiche ich diese mit den Eindrücken bei meinem Besuch vor 10 Jahren.

Fahrzeuge gibt es auf der Insel bis heute keine, was nicht nur an fehlenden, finanziellen Mitteln, sondern auch an der minimalen Infrastruktur liegt.

Kinder auf einem der Wege in Ampangorina, Nosy Komba / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Duschen und fließend Wasser keine Selbstverständlichkeit

Ich habe die Gelegenheit, einen Blick in einen der Klassenräume der Schule werfen zu können und laufe ohne konkreten Plan entlang der kleinen Pfade durch den Ort. Wenn man Nosy Komba besuchen möchte, ist dies bis heute mit einer „nassen Anlandung“ verbunden, denn man kommt direkt mit den örtlichen Motorbooten am Strand an und springt dort ins warme Wasser des Indischen Ozeans. Es ist aber zu vermuten, dass sich daran in Zukunft etwas ändern wird, denn immer öfter gehen hier Kreuzfahrtschiffe vor Anker.

Während meines Rundgangs sind die einfachen Lebensbedingungen immer wieder gut zu erkennen. Duschen und fließendes Leitungswasser stellen weiterhin die Ausnahme dar, ebenso wenig wie Kochmöglichkeiten im Haus. Ich entdecke eine kleine Apotheke, die es vor 10 Jahren noch nicht gab. Hier sind die allerwichtigsten Medikamente zu bekommen. Allerdings müssen diese den harten Klimabedingungen standhalten, denn eine Kühlung für die Medikamente gibt es nicht. Insgesamt machen die Bewohner einen zufriedenen Eindruck.

Waschplatz in Ampangorina, Nosy Komba / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Das Problem mit dem Massentourismus

Die Idylle ist gegen Mittag vorbei, als die Gäste der AIDAblu in großer Anzahl anlanden. Zeitweise schaut es aus wie eine Touristeninvasion am Strand.

Man könnte jetzt wieder eine grundlegende Diskussion zum Thema „Massentourismus“ beginnen oder alles schönreden, doch darum geht es mir an dieser Stelle gar nicht. Es ist einfach nicht schön, wenn die Touristen wie die Heuschrecken einfallen und sich benehmen, als seien die Menschen vor Ort die „Affen in einem Zoo“. Es gehört sich nicht, als Gast oder eben Tourist „drauflos“ zu fotografieren, als seien die Menschen die „Affen in einem Zoo“. Auch vor Einwohnern, die sich gerade der Körperpflege widmen, wird kein Respekt entgegengebracht.  Was ich dort höre und sehe, schockiert mich offen gesagt. Es wird sich seitens der Kreuzfahrtgäste immer wieder respektlos über die Lebensumstände vor Ort geäußert.

Blick in einen der Klassenräume der Schule in Ampangorina, Nosy Komba / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Respektloser und niveauloser geht es kaum

Ich habe eine Zeit lang überlegt, ob ich die unglaublichsten Kommentare der AIDA-Gäste hier wirklich aufführen soll, denn im Grunde könnte es ein schlechtes Licht auf alle AIDA-Reisenden werfen. Daher betone ich ausdrücklich, dass natürlich nicht alle AIDA-Reisenden dasselbe Bildungsniveau aufweisen wie jene die mir dort begegnen.

Die krassesten Sätze lauteten „Die Penner stinken wie die Schweine“…, „Wie ekelhaft ist das hier bitte!?“…, „Voll die Seuchen-Freaks hier“…, „Denen sollte man das Fi…. verbieten, die vermehren sich wie die Ratten und verbreiten Seuchen“…“Hier kommt sicher Corona her, so wie das hier stinkt“…

Leider ist das die Realität, die mit keinen Argumenten schöngeredet oder begründet werden kann. Das ist zumindest meine Meinung. Und da stellt sich mir wieder die grundlegende Frage, warum begibt man sich auf eine Reise, die in solche Regionen führt? Man könnte die Frage auch anders formulieren „Warum fährt das Schiff in diese Destinationen?!“ So oder so passen hier grundlegende Dinge nicht zusammen. Selbiges Schiff besuchte vor kurzer Zeit die Insel La Digue bzw. den Strand Anse Source d´Argent. Ich hörte von den Inselbewohnern, dass man wenig begeistert war über eine solche „Invasion“ von Menschen. Die Touristen hätten sich respektlos gegenüber der Natur verhalten, hörte ich. Die Kreuzfahrttouristen haben ihre Speisen von Bord mitgebracht und den Müll am Strand gelassen, wird mir berichtet. Touristen waren bisher stets willkommen, wenn aber respektlos mit Menschen und Umwelt umgegangen wird, wandelt sich diese Gastfreundlichkeit möglicherweise oder die Idylle der Insel geht langfristig verloren. Das könnte auch nach dem Bau neuer Hotels und neuer Infrastruktur passieren.  

Aufklärung seitens AIDA Cruises erforderlich!

Ratsam wäre insbesondere, wenn die AIDA-Mitarbeiter die Gäste vor dem Besuch solcher Destinationen aktiv aufklären und auf die örtlichen Gegebenheiten hinweisen. Vielleicht wäre hier der Aufruf zu einer Spendenaktion an Bord sinnvoller gewesen, als die Gäste pöbelnd durch ein fremdes Land und durch ein fremdes Dorf laufen zu lassen. Möglicherweise gab es eine Infoveranstaltung zu den Landausflügen oder einen „Lektoren-Vortrag“ an Bord, das mag sein. Wie man es aber auch dreht und wendet, hier läuft etwas in großem Umfang falsch.

Können Klimaschutz und Massentourismus harmonieren?

Sicherlich gilt das nicht für alle Deutschen aber „wir“ verhalten uns im Ausland wie die Neandertaler und im eigenen Land tun wir so, als empfangen wir die ganze Welt mit offenen Armen und als gäbe es keine Unterschiede zwischen den Hautfarben und Kulturen. Warum die Menschen sich mit den Reisedestinationen, in die sie fahren, vorher nicht beschäftigen, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Fest steht, dass zu viel Tourismus den Regionen schadet, nicht nur auf der kleinen Insel Nosy Komba. In der Antarktis tummeln sich 60-70 Kreuzfahrtschiffe gegenüber einer Hand voll vor einigen Jahren, Es gibt international Großbauprojekte für Flughäfen, Hotels, Kreuzfahrtterminals, Straßen usw. Es wird immer schwerer, entlegene Regionen zu finden und unberührte Landschaften zu genießen. Wie sagte mal ein Reisejournalist zu mir „Warum soll die Welt nicht offen sein für alle Menschen und warum sollen nur Privilegierte die Welt entdecken?!“ Nunja, die Antwort ist eine ganz einfache „Weil der schönste Traumstrand der Seychellen keiner mehr ist, wenn die Anzahl der Touristen mit jener von den Stränden in Südspanien konkurriert.“ – um nur ein Beispiel zu nennen. Vor 30 Jahren waren auch die Karibikinseln noch Oasen der Ruhe, mit dem Beginn des Massentourismus änderte sich das. So wird es auch anderen Regionen auf der Welt ergehen.

Champagner statt Kritik

Können Klimaschutz und ein immer größer werdender Strom des Massentourismus harmonieren? Ich denke nicht. Nun müsste man natürlich noch unterscheiden, ab wann genau beginnt der „Massentourismus“. Immerhin handelte es sich im konkreten Fall nur um knapp 2.000 Personen, die sich in einem ähnlichen Zeitfenster auf der Insel Nosy Komba aufhielten. Eine Personenanzahl über die Häfen wie Nassau auf den Bahamas oder Cozumel in Mexico heute nur lächeln würden. Dort hat sich der „Overtourism“ jedoch auch erst im Laufe der Zeit entwickelt und dort begann der „Untergang“ auch schleichend. Leider bejubeln auch die meisten bekannten Kreuzfahrtmedien in Deutschland diesen weltweiten Boom des Massentourismus, ohne einen kritischen Blick darauf zu werfen, welche Schäden dadurch entstehen. Schade! Aber es ist natürlich bequemer, sich mit einem Glas Champagner zu präsentieren, als Kritik zu äußern. Man will ja künftig weiterhin eingeladen werden.

Apotheke in Nosy Komba / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Nun komme ich aber zurück zum eigentlichen Inhalt meines Reiseberichtes.

Die fliegenden bzw. schwimmenden Händler

Nach einem kleinen Rundgang durch die Stadt Andoany entschließe ich mich dazu, zurück an Bord der HAMBURG zu kehren. Bei meinem Besuch vor 10 Jahren versäumte ich es, mir eines der großen, handgefertigten Holz-Segelboote zu kaufen, welche von einigen „fliegenden“ bzw. „schwimmenden“ Händlern angeboten werden. Die Händler kommen immer noch mit ihren kleinen Pirogen direkt an die Tenderpier der HAMBURG. Zwar in etwas geringerer Anzahl als noch vor 10 Jahren, aber es gibt sie noch und so kann ich das Versäumnis von meinem letzten Besuch tatsächlich heute nachholen. Glücklicherweise ist auch eine Zahlung mit Euro möglich. Da ich mich nicht für eines der Unikate entscheiden kann, erwerbe ich am Ende alle drei Segelschiffe gleicher Größe.

Holz-Segelboot Nosy-Komba / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Am Abend verlässt die HAMBURG pünktlich ihren Ankerplatz vor Nosy Be und nimmt Kurs auf die Seychellen.

Es folgen zwei Tage auf See, an denen wir von unzähligen Seevögeln begleitet werden. Es sind geschätzt an die 100 Exemplare, die immer wieder über und um die HAMBURG herum kreisen. Es handelt sich um mehrere Arten von Tölpeln, welche Fliegende Fische jagen, die von der HAMBURG aufgescheucht werden. Am zweiten Tag begleitet uns kurzzeitig ein Fregattvogel, der aber aufgrund der Überzahl an Tölpeln schnell wieder abdreht.

Fregattvogel über der MS Hamburg / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Inselrundfahrt mit dem Taxi

Am 19. Februar liegen wir im Hafen von Victoria auf der Seychellen-Hauptinsel Mahé. Ich entschließe mich zu einer Taxi-Rundfahrt, da ich die schönsten Strände bei meinen vorherigen Besuchen im Januar nicht besucht habe. Auf dem Plan stehen zum Beispiel die Buchten Anse Boileau, Anse L´Islette, Anse Intendance, die Baie Lazare, der Fairland Beach und Roche Copra. Höhepunkt des Tages ist der Besuch am Sauzier Waterfall, den man nach einem kurzen Fußmarsch vom Parkplatz aus erreicht. Der Wasserfall in Port Glaud am Rivière L´Isletta an der Westküste der Insel ist ein Muss für jeden Inselbesucher. Unterhalb des 30m hohen Wasserfalls kann man in wunderschöner Landschaft ein erfrischendes Bad nehmen.

Anse L Islette, Mahe, Seychellen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

La Digue muss ausfallen

Am Morgen des 20. Februar ankert die HAMBURG zunächst vor der Insel Praslin. Da ich das Tal Valleé de Mai und einige Strände auf Praslin bereits während meines letzten Besuchs, Anfang Februar, erkundet habe, ist mein Ziel heute direkt die Insel La Digue. Auch diese konnte ich während meines längeren Aufenthaltes vor zwei Wochen bereits ausgiebig erkunden (Link zu Reisebericht Teil 3) und alle Schönheiten genießen. Aus diesem Grund plane ich heute einen entspannten Strandtag ein, bis die HAMBURG am Nachmittag dort eintrifft. So sieht zumindest mein Plan heutiger Plan aus. Ich fahre deshalb mit der öffentlichen Schnellfähre vom Hafen auf Praslin hinüber nach La Digue. Das Kreuzfahrtschiff Le Bougainville anket bereits vor dem Hafen.

Die HAMBURG nähert sich am Nachmittag der vorgesehenen Ankerposition vor La Digue, dreht dann aber plötzlich bei und verbleibt eine kurze Zeit in unmittelbarer Nähe zum Anse Source d´Argent, bevor sie wieder Kurs auf Praslin nimmt. Der Anlauf auf La Digue ist abgesagt – zu große Wellen.

Die Hamburg vor La Digue, Seychellen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Außer mir sind weitere Gäste individuell nach La Digue gefahren. Wir müssen nun, wieder auf individueller Basis, mit den öffentlichen Fähren zurück nach Praslin fahren. Dadurch bleibt keine weitere Zeit mehr auf La Digue. Ich bin an dieser Stelle wirklich froh, dass ich die Insel bereits zuvor eine Woche lang erkunden konnte. Schließlich ist La Digue das Highlight der Seychellen. Nach Rückkehr im Hafen von Praslin fährt kurz darauf das letzte Tenderboot zurück zur HAMBURG.  

Anse Source d Argent, La Digue / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Äquator-Überquerung nach 52 Tagen

Nach den Seychellen folgen drei weitere Seetage in Richtung Malediven. Am dritten Seetag überquere ich nach 52 Tagen erneut den Äquator und bin sozusagen zurück auf der Nordhalbkugel.

Am Mittag des 24. Februar erreichen wir rund drei Stunden später als geplant den kleinen Ort Gan auf der gleichnamigen Insel. Auf der Insel Gaan, die im Laamu Atoll liegt, befindet sich auch ein kleiner Inlandflughafen. Dieser kleine Ort bzw. die Insel wird nahezu nur von Einheimischen bewohnt, weshalb alles noch weitgehend ursprünglich ausschaut. Es gibt keine künstlichen Wellenbrecher, keine Bungalows am Strand. Während die meisten Inseln unbewohnt sind, lebt ein Großteil der Einheimischen auf der Insel Gan im Einklang mit der Natur. Touristen zieht es auf die Hotelinseln in der Umgebung. Das Laamu Atoll wurde erst vor wenigen Jahren vom Tourismus erschlossen und bietet daher noch eine nahezu unberührte Natur, auch unterhalb der Wasserlinie. Im Süden des Atolls gibt es zum Beispiel einen Manta Hotspot.

Strand und Palmen auf Gan, Malediven / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Noch am gleichen Abend nehmen wir Kurs auf Male, die Hauptinsel der Malediven.

Schon bei der Anfahrt auf Male wird deutlich, dass sich hier der Dreh- und Angelpunkt der Malediven befindet. Von idyllischer Natur keine Spur. Hochhäuser dominieren das Bild und sind schon viele Kilometer vor dem Erreichen des Ankerplatzes sichtbar. Fast die Hälfte aller Einwohner der Malediven leben im Nord Malé-Atoll mitsamt der Inselhauptstadt Malé. Das sind rund 150.000 Einwohner. Direkt neben der Hauptinsel Malé liegt die Flughafeninsel Hulhulé, die über eine Brücke mit Malé verbunden ist. Die meisten Inseln im Nord-Malé-Atoll sind bewohnt, werden aber ausschließlich als Urlaubsinseln genutzt.

Blick auf den Hafen der Insel Male / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Gleich nach der Ankunft nutze ich die Zeit am Vormittag für eine Erkundung der Insel zu Fuß. Die Insel ist komplett mit Häusern zugebaut, es gibt aber auch einige Sehenswürdigkeiten, jedoch keine natürlichen Strände. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der Theemuge Präsidentenpalast, die Hukuru Miskiiy Moschee, die Masjid al-Sultan Muhammed Thakurufaanu Moschee, die König Salman-Moschee, das Nationalmuseum, das Islamische Zentrum, der Sultan Park, der Fischmarkt und auch die künstlich angelegten Strände.

König Salman-Moschee, Male, Malediven / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Auf dem lokalen Fischmarkt wird täglich frischer Fisch verkauft, der nachmittags angeliefert wird. Am Vormittag werden überwiegend getrockneter Fisch, Gemüse und Früchte angeboten. Da der Markt direkt an der Waterfront liegt, bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf das Meer. Dieser Fischmarkt ist der einzige auf den Malediven.

MS Hamburg vor dem Fischmarkt in Male, Malediven / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Dreieinhalb Mal so viel Müll durch Touristen

Die Malediven haben jedoch ganz offensichtlich auch ein erhebliches Müllproblem. Wie ich vor Ort erfahre, werden täglich rund 1.600 Tonnen Müll auf die „Müllinsel“ Thilafushi gebracht. Der Müll wird auf der Hauptinsel gesammelt, auf ein offenes „Müllschiff“ gekippt und damit auf die Müllinsel gebracht. Ein Teil des Mülls fällt dabei schon beim Verladen auf das Transportschiff ins Meer, ein weiterer Teil während des Transports und der größte Teil wird von der Müllinsel ins Meer gespült. Während ein Einheimischer rund 1 Kilo Abfall pro Tag produziert, so entsteht durch jeden einzelnen Touristen am Tag mehr als die dreifache Menge! Schon im Jahr 1992 wusste man auf den Malediven nicht mehr, wohin mit dem ganzen Müll. So wurde entschieden, die bis dahin unberührte Lagune Thilafushi zur Mülldeponie zu machen. Die Knapp fünfzig Hektar große Insel ist seither eine Umweltkatastrophe im Indischen Ozean. Je nach Windrichtung wird der Müll an den Stränden angespült, treibt im Hafenbecken herum oder wird mit den Strömungen im Indischen Ozean verteilt. Immer wieder sieht man bunte Fische zwischen Müll herumschwimmen.

Die Malediven ersticken im Plastikmüll / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Der von den Touristen produzierte Müll besteht dabei zum Großteil aus Plastikabfall wie Sonnencremeflaschen, Strohalme, Shampoo-Flaschen, Windeln und Verpackungen. Papier und Kartons werden meist verbrannt. Der oftmals giftige Rauch breitet sich bis zu den Nachbarinseln aus. Verschiedene Organisationen versuchen das Müllproblem zu bekämpfen und den Müll auf Deponien außer Landes zu bringen, doch immer neue Hotels und immer mehr Touristen sorgen dafür, dass sich die Lage nicht merkbar entspannt. Leider ist auch dieses Thema so „unbequem“, dass es von den Medien nur selten aufgegriffen wird. Die wirkliche Umweltkatastrophe spielt sich global ab!

Müllschiff auf der Hauptinsel Male, Malediven / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ein Paradies, das keines mehr ist

Das perfekte Bild, welches von den Malediven gerne gezeigt wird, gibt es zwar, es steht aber in einem sehr krassen Kontrast zur Realität. Und die schaut auf den Malediven bitter aus, denn ein weiterer Flughafen befindet sich in der Realisierungsphase, ebenso wie einige neue Hotelprojekte sowie Brückenverbindungen zwischen den Inseln Malé, Hulhumalé und Villingili. Investoren aus China, Arabien und Russland finanzieren diese Projekte. Selbst die Hotelinseln, die auf den ersten Blick wie ein Paradies aussehen, sind letztendlich künstlich geschaffene Ferienoasen, um die herum sich noch einige bunte Fische verirren. Mit unberührter Natur haben die Malediven nichts mehr zu tun! Die Fundamente für Hotelbungalows werden in Korallenriffe gebohrt, vor den Stränden entstehen künstliche Wellenbrecher und der Touristenmüll ist nicht selten in direkter Nähe zu den Hotelinseln auf dem Meeresboden zu finden. Die Malediven erwecken für mich den Eindruck, als wären sie ein künstliches Disneyland.

Paradiesischer Nachmittag

Am Nachmittag besuche ich selbst eine der Hotelinseln bzw. das Malahini Kuda Bandos Resort. Mit dem Speedboot dauert die Fahrt dorthin knapp 20 Minuten. Zumindest jetzt stellt sich ein gewisses Gefühl ein, sich im Paradies zu befinden, denn der Strand der Insel ist makellos sauber, das Wasser glasklar und der Gesamteindruck traumhaft schön. Wenn man als Tourist vom Flughafen direkt auf die Hotelinseln gebracht wird, könnte man meinen auf den Malediven ist die Welt noch in Ordnung und die Natur völlig intakt. Leider ein falscher Eindruck. Dennoch war der Nachmittag auf der Hotelinsel wirklich herrlich. Was die organisatorische und qualitative Seite des Landausflugs betrifft, war hier alles top. Unseren Müll haben wir übrigens wieder mitgenommen und nicht auf der Insel gelassen.

Malahini Kuda Bandos Resort, Malediven / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Schönste Stadt Sri Lankas

Am 27. Februar erreichen wir gegen 08:00 Uhr den Hafen von Galle im Südwesten der Insel Sri Lanka. Schon bei der Anfahrt auf den Hafen fällt das mächtige Fort ins Auge. Das Fort wurde von den portugiesischen Kolonialherren als Festungsanlage errichtet. Die Stadt spiegelt die Geschichte unter portugiesischer, holländischer und britischer Herrschaft wider. Galle zählt als schönste Stadt Sri Lankas und als Goldstück der Südküste. In der Altstadt, die sich direkt hinter dem Fort befindet, reihen sich stylische Cafés, historische Hotels, kleine Boutiquen, Museen, Moscheen und Kolonialbauten aneinander. Das gesamte Straßenbild wirkt sehr gepflegt und ist in einem guten Zustand. Die Altstadt kann man wunderbar zu Fuß erkunden, auch eine Fahrt mit dem TukTuk bietet sich an. Unbedingt lohnenswert ist ein Spaziergang über die alten, aus Granit und Korallen erbauten Festungsmauern. Sie führen, abgesehen von kurzen Unterbrechungen, einmal komplett um die Altstadt herum. Nicht weniger Sehenswert ist der Leuchtturm, der von Kokospalmen eingerahmt ist und somit ein malerisches Bild abgibt. Der 26,5m hohe Leuchtturm wurde im Jahr 1939 errichtet.

Meeran Mosque, Galle Fort, old town und Lighthouse Galle, Sri Lanka / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Der gesamte Küstenabschnitt von Galle ist gesäumt von kleinen, bunten Fischerbooten, überall sind Fischer zu beobachten, die ihren Fisch am Straßenrand verkaufen. Der Fischmarkt ist mindestens so sehenswert wie der lokale Gemüsemarkt, der sich in einer urigen, Halle befindet. Galle kann man ohne Zweifel als ein Reisehighlight bezeichnen. Am Abend nehmen wir Kurs auf die Hauptstadt von Sri Lanka – Colombo.

Oruwa Holzboote in Galle, Sri Lanka / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Eine völlig andere Stadt

Angekommen im Hafen von Colombo fällt dem Besucher sofort auf, dass die Stadt eher etwas für Backpacker als Pauschaltouristen ist. Wir haben hier Passagierwechsel. So richtig verlockend sieht die Kulisse der Stadt nicht aus, die ich vom Sonnendeck der HAMBURG sehe. Einzig der Lotus Tower zieht mit seiner Höhe von 356m alle Blicke auf sich. Es ist der höchste Turm in Südasien. Oben gibt es eine offene (!) Aussichtsplattform – Eintritt 20 USD. Die Eröffnung des Lotus Towers fand im Jahr 2019 nach sieben Jahren Bauzeit statt.

Lotus Tower Colombo, Sri Lanka 356m / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ich entschließe mich zu einem kleinen Stadtbummel, um mir selbst einen Eindruck von Colombo zu machen. Da die Reise, die in Port Louis begann, heute in Colombo endet, nutze ich diese Gelegenheit für eine kleine Unterbrechung und beende Teil 4 meiner Reisebericht-Serie „83 Tage und 38.140km rund um Afrika“.

Fortsetzung im Reisebericht Teil 5: Mit der MS Hamburg von Mauritius über Indien nach Dubai

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Oliver Asmussen
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