Amadea: Winterkreuzfahrt mit dem Traumschiff

Blick vom Miradouro de Santa Luzia in Lissabon auf Amadea 16.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Mit dem Traumschiff AMADEA von der Elbe an die Côte d’Azur

Die Tiefdruckgebiete reihen sich in diesem Jahr im Dezember aneinander wie an einer Perlenkette. In der Biscaya türmen sich die Wellen bis zu 15m Höhe auf und auch die Nordsee zeigt sich kaum weniger sanft. Die Voraussetzungen für eine Kreuzfahrt mit  der AMADEA rund um Westeuropa könnten besser sein, so sieht es zumindest lange Zeit vor Reisebeginn aus.

Die Anreise nach Hamburg Altona

Die Anreise zum Cruise Terminal nach Hamburg Altona gestaltet sich aufgrund eines nicht weit entfernten Wohnortes sehr einfach. Vor der Einschiffung, für die jeder Gast mit den Reiseunterlagen derzeit einen „Slot“ zugewiesen bekommt, also eine festgelegte Einschiffungszeit, wird bei allen Reisenden ein Corona-Schnelltest durchgeführt. Ausgenommen davon sind nur Gäste, die am selben Morgen am Heimatort bereits einen gemacht haben. Das ist praktisch, denn die Wartezeiten werden ebenso minimiert wie die Anzahl der gleichzeitig im Terminal befindlichen Menschen. Alle Reisenden müssen vollständig geimpft sein. Das bedeutet bei dieser Kreuzfahrt, dass zwei Impfungen erforderlich sind. Es gilt die Regelung 1G+.

Das Auslaufen am Abend verzögert sich um rund zwei Stunden, da sich auf der Elbe ein übergroßes Containerschiff mit Kurs auf Hamburg befindet, dem die AMADEA nicht begegnen darf. Derweil findet die obligatorische Seenotrettungsübung statt. Kreuzfahrtdirektor Holger Winkler und Hoteldirektor Marc Hermes heißen alle Gäste an Bord willkommen. Aufgrund der weiterhin anhaltenden Coronalage geschieht dies über den TV-Kanal 9 und nicht persönlich im Rahmen einer Zusammenkunft aller Gäste.

Kurs Nordsee mit dem Traumschiff

Um 21:30 heißt es schließlich „Leinen los“. Die aus dem Fernsehen bekannte Traumschiff-Melodie von James Last ertönt aus den Lautsprechern. Am Heck, rund um die Jupiter Bar, ist das leise Klirren von Champagnergläsern zu vernehmen. Kapitän Robert Fronenbroek dreht die AMADEA langsam auf dem Elbstrom. Flaggen werden geschwenkt, Pfiffe hallen durch die kalte Dezember-Luft im Hafen. Die AMADEA wird von einigen See(h)leuten am Ufer verabschiedet. Dockland und Fischereihafen bleiben schnell zurück. Wenig später passieren wir die beiden, markanten Leuchtfeuer von Blankenese, Willkommhöft und Glückstadt sind entsprechend später auf der Steuerbordseite zu erkennen. Es ist nahezu windstill. Nach der Passage von Cuxhaven liegt die offene See vor uns. Das Traumschiff nimmt nun Kurs auf die Nordsee, während ich den Abend in der Vista Lounge mit einem Blick auf den Elblotsen ausklingen lasse.

Amadea Passage Blankenese 09.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Luft schmeckt salzig

Der erste Tag dieser Kreuzfahrt ist ein Seetag und steht daher ganz im Zeichen der Erholung. Die Decks der AMADEA sind liebevoll weihnachtlich geschmückt, überall stehen Tannenbäume auf dem Schiff an zentralen Orten. Das Wetter hat sich derweil deutlich verschlechtert. Die AMADEA befindet sich nördlich der Ostfriesischen Inseln und wird vom Ausläufer eines Atlantik-Tiefs erfasst. Der für 11:30 Uhr angesetzte Frühschoppen auf Deck 8 wird kurzerhand ins Schiffsinnere verlegt. Kapitän Fronenbroek meldet eine Wellenhöhe von bis zu 4m und Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h. Das Thermometer zeigt 3 Grad. Der Wind pfeift unaufhaltsam über die nassen Teakdecks. Auf der Steuerbordseite sind die Türen zu den Aussendecks nicht zu öffnen. Zu stark drückt der Wind dagegen. Die Luft schmeckt salzig. Am Abend, als die AMADEA in die Straße von Dover einfährt, lässt der Regen endlich nach. Auch der Wind nimmt spürbar ab. Um 18:00 Uhr empfangen Kapitän Fronenbroek, die Schiffs- und Hotelleitung, der Kreuzfahrtdirektor und das Phoenix-Team alle Gäste an Bord zum ersten Cocktail während dieser winterlichen Galakreuzfahrt in Richtung Nizza. Es gibt zwei Empfänge, um die Anzahl der Gäste jeweils zu reduzieren.

Sonnenuntergang Strasse von Dover nach Sturm 10.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Am Frühen Morgen des 11. Dezember macht die AMADEA im ersten Hafen dieser vorweihnachtlichen Kreuzfahrt von der Elbe an die Côte d’Azur fest. Der romantische Hafen Honfleur ist erreicht. Die französische Hafenstadt liegt im Départment Calvados an der Mündung der Seine in den Ärmelkanal. Außerdem fließt durch Honfleur der kleine Fluss Morelle, der seinerseits in die Seine mündet. In Honfleuer ist ein individueller Landgang möglich, was derzeit nicht bei allen Kreuzfahrten selbstverständlich ist.

MS Amadea in Honfleur 11.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Eine Hafenstadt wie aus dem Bilderbuch

Von Honfleur aus starten am frühen Morgen Ausflüge nach Paris, Deauville und nach Étretat. Nicht weniger interessant ist ein Spaziergang durch die über 1000 Jahre alte Hafenstadt, die wie aus einem Bilderbuch entsprungen zu sein scheint. Die AMADEA macht direkt am Terminal von Honfleur fest. In Sichtweite zur Pont de Normandie, einer Schrägseilbrücke die das Mündungsdelta überspannt. Vom Schiff bis zu den berühmten, alten Fachwerkhäusern, die sich rund um den alten Hafen Vieux Bassin befinden, läuft man rund 20 Minuten. Es wird alternativ ein Busshuttle für die ca. 1km lange Strecke angeboten. Im Hafenterminal ist die Touristeninformation für alle Gäste geöffnet. Dort gibt es Stadtpläne. Zu dieser Jahreszeit wirkt der sonst sehr belebte Ort verträumt. Kleine Holzbuden des Weihnachtsmarkts sind rund um den alten Hafen aufgebaut. Besonders schön heben sich zwei große, beleuchtete Tannenbäume aus der Weihnachtsdekoration zwischen den Gassen ab.  

alter Hafen Vieux Bassin Honfleur mit Weihnachtsbaum 11.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

In Honfleur befindet sich die größte Holzkirche Frankreichs, die Église Sainte Catherine. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Ebenso wie die Kirche Sainte Catherine befindet sich in der Nähe vom alten Hafen ein alter Salzspeicher, der Greniers à sel. In dem um 1670 erbauten Speicher wurden einst bis zu 10.000 Tonnen Salz gelagert. Heute wird er für Ausstellungen, Versammlungen und Konzerte genutzt. Die Stadt hat darüber hinaus einige Museen und auch einen Aussichtspunkt, den Panorama du Mont-Joli zu bieten. Da sich das Wetter heute grau und etwas verregnet zeigt, begrenze ich meinen Rundgang auf einen Spaziergang rund um den alten Hafen. Honfleur ist nicht nur im Sommer einen Besuch wert.

Hafen und Boote in Honfleur 11.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Durch den Sturm in die Sonne

Um 19:00 Uhr ertönt zum zweiten Mal während dieser Reise die bekannte und bei den Reisenden beliebte Traumschiff-Melodie von James Last aus den Lautsprechern. Vor uns liegen zwei Seetage. Kurz nach dem Auslaufen kündigt Kapitän Fronenbroek das Wetter für die kommenden beiden Tage an. In der Biscaya erwartet uns eine bis zu 5m hohe Dünung und erneut Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h. Zu dieser Jahreszeit ist das nicht ungewöhnlich. Dafür sind die Aussichten umso vielversprechender. Ein Hochdruckgebiet hat sich über Spanien und Portugal gebildet. Das verspricht außergewöhnlich viel Sonnenschein in den nächsten Hafenstädten.

An beiden Seetagen erwartet die Gäste ein umfangreiches Bordprogramm. Dazu zählt eine üppige Advents-Teezeit ebenso wie ein Skat-Turnier, eine Bingo-Runde, ein Ärzte-Treff und eine ABBA-Musical-Show des Amadea Showensembles. Am Morgen des zweiten Seetages beglückt Culinary Director Fritz Pichler alle Gäste mit einem großen Austern Frühschoppen am Pool. Die Austern wurden auf dem Wochenmarkt in Honfleur frisch gekauft. Der Poolbereich liegt zwar im Windschatten, die hohe Dünung lässt die AMADEA jedoch merklich Stampfen. Die Regenpausen werden derweil immer größer. Gestern peitschte der Sturm den Regen noch waagerecht über die Außendecks, heute werden nicht nur die Wolkenlücken immer größer, auch die Temperatur ist um rund 10 Grad gestiegen.

Amadea Sonnenuntergang in der Biscaya / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

9 Stunden früher in Vigo

Da sich die AMADEA besser in der aufgewühlten See schlägt als die meisten Gäste an Bord, hat Kapitän Fronenbroek das Tempo erhöht. Mit maximal 20 Knoten durchpflügt der schneeweiße Bug der AMADEA das Wasser des Nordatlantiks und stemmt sich gegen die aufgewühlte See. Mit dem Ergebnis, dass die Biscaya bereits am Abend durchquert ist. Die hohe Dünung aus westlicher Richtung bleibt. Um 22:00 Uhr kommt der Lotse der spanischen Hafenstadt Vigo an Bord. Rund 9 Stunden früher als ursprünglich geplant. Die Freude unter den Reisenden ist groß, denn dadurch verspricht die kommende Nacht ruhig zu werden. Irgendwann nach Mitternacht lässt der Wind weiter nach und der Himmel klart vollständig auf.

Amadea Austern-Frühschoppen 13.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages

Es ist 09:22 Uhr, als die ersten Sonnenstrahlen das markante Phoenix-Logo – den Albatros – am Schornstein der AMADEA treffen. Vigo ist in erster Linie Ausgangspunkt für einen Tagesausflug ins rund 100km entfernte Santiago de Compostela. Ein ausgedehnter Rundgang, durch die lebendige Hafenstadt an den Rías Baixas, ist als Alternative zu empfehlen. Zu den Hauptattraktionen zählen die Altstadt, die Uferpromenade, das Fischerviertel und die Aussicht vom Burgberg. In Vigo leben rund 300.000 Einwohner. Damit ist Vigo die größte Stadt in Galicien. Da der Küstenort bis ins 19. Jahrhundert immer wieder von Piraten überfallen wurde, sind massive Festungsanlagen erbaut worden, die noch heute das Bild prägen. Herzstück der Altstadt ist die Plaza de la Constitucion, der bereits im Mittelalter den Ortskern markierte. Nördlich des Platzes fallen die beiden Türme der Concatedral de Santa María de Vigo ins Auge.

Mit der Amadea in Vigo 14.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Vigo hat nicht nur eine sehr schön anzusehende Architektur zu bieten, sondern auch hervorragende Restaurants. Zu den lokalen Spezialitäten von Vigo gehören Austern, die in unmittelbarer Nähe gezüchtet werden. Es gibt zahlreiche Restaurants entlang der Rúa Pescadería oder im alten Fischerviertel Barrio de Berbés. Der Stadtteil befindet sich südwestlich der Kathedrale.

Erinnerung an Jules Verne

Entlang des Hafens kann man ausgezeichnet Spazierengehen. Vom Liegeplatz der Kreuzfahrtschiffe aus, ist die Uferpromenade in wenigen Gehminuten zu erreichen. In unmittelbarer Nähe zum Gebäude des Real Club Nautico de Vigo steht eine auffällige Skulptur von Jules Verne am Wasser. Das Denkmal, welches den berühmten Schriftsteller auf einem riesigen Oktopus sitzend zeigt, wurde im Jahr 2005 zum 100. Todestag von Jules Verne eingeweiht. Der französische Schriftsteller widmete der Bucht von Vigo ein Kapitel im Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“, in dem Kapitän Nemo, mit der Nautilus, in die Vigo-Mündung einfährt. Jules Verne besuchte die Stadt 1878 und 1884. Bei seinem zweiten Besuch hat er die Festung O Castro besichtigt, von der aus sich ein atemberaubender Blick auf die Flussmündung und die Cíes-Inseln bietet. Die Illas Cíes gehören zu einem Nationalpark, der insbesondere im Sommer mit wunderbaren Stränden, Wanderwegen und reizvollen Landschaften lockt.

Monumento a Jules Verne Vigo 14.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Das Castelo do Castro befindet sich auf dem 149m hohen Monte do Castro, der zum Beispiel über zahlreiche Treppen, die durch den Parque Monte do Castro führen, erklommen werden kann.

Blick vom Castelo do Castro in Vigo 14.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Um 17:00 Uhr gibt Kapitän Fronenbroek das Kommando „Leinen los“ und wenig später dreht sich der Bug der AMADEA in Richtung der offenen See. Ein wunderbarer Wintertag in Vigo neigt sich nun dem Ende. Auch heute ist ein individueller Landgang möglich gewesen. Abgerundet wird der herrliche Tag von einem malerischen Sonnenuntergang. Zahlreiche Möwen begleiten die AMADEA auf ihrem Weg hinaus auf den Nordatlantik.

Amadea Sonnenuntergang beim Auslaufen aus Vigo am 14.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Die heimliche Hauptstadt Portugals

Noch vor dem Sonnenaufgang ist das nächste Ziel erreicht, die Hafenstadt Leixoes. Der Hafen von Leixoes befindet sich rund vier Kilometer nördlich der Stadt Porto. Die Stadt Porto steht in der Regel ganz oben auf der Ausflugsliste, wenn man mit dem Kreuzfahrtschiff in Leixoes festmacht. So bietet Phoenix Reisen verschiedene Landausflüge im Zusammenhang mit der Stadt Porto an. Ich nutze am Morgen den Transfer und genieße einmal mehr die Zeit, mich durch die Straßen dieser wunderschönen Stadt treiben zu lassen. Zwar habe ich Porto letztes Jahr bereits abseits des Massentourismus kennenlernen können, doch ein milder Wintertag mit Sonnenschein zaubert ein ganz besonderes Flair, in die Straßen der pittoresken Stadt am Douro. Porto wird auch als die heimliche Hauptstadt Portugals bezeichnet und das zu Recht. Die zweitgrößte Stadt des Landes gilt als eine der schönsten Metropolen Europas und steht oft im direkten Vergleich zur Hauptstadt Lissabon.

Zwischen Rabelos und der Ponte Dom Luis I

Am südlichen Flussufer liegen die bunten Rabelos am Ufer des Douro. Die kleinen Holzboote dienten früher zum Transport von Weinfässern. Sie werden heute in erster Linie für Touristenfahrten genutzt. Da im Winter kaum Touristen in der Stadt verweilen, liegen dann besonders viele Rabelos am Flussufer. Von der Wintersonne angestrahlt werden nicht nur die bunten Rabelos. Malerisch steht die Ponte Dom Luis I da und überspannt seit 1886 den Douro zwischen Vila Nova de Gaia und Ribeira, der Altstadt von Porto. Die 385,25m lange Ponte Dom Luis I ist die zweitälteste noch existierende Brücke über den Douro, neben der Ponte Maria Pia, mit der sie oft verwechselt wird. Auf der Seite von Vila Nova de Gaia gibt es einige markante Aussichtspunkte, von denen aus man einen phantastischen Blick auf die Altstadt von Porto und den Douro genießen kann. Einer davon ist der Miradouro da Serra do Pilar, unterhalb des gleichnamigen Klosters.

Porto view from Mosteiro da Serra do Pilar 15.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Zurück in das Porto der 20er Jahre

Die Vorhalle des Bahnhofs Porto Sao Bento, die im Jahr 1916 in Betrieb genommen wurde, wird teilweise leider immer noch restauriert. Die Vorhalle ist mit zahlreichen Azulejos verkleidet. Bei den Azulejos handelt es sich um Bilder, die zumeist aus quadratischen, bunt bemalten Keramikfliesen hergestellt werden. Die berühmte Buchhandlung Livraria Lello, von der sich die britische Autorin Joanne K. Rowling für ihre Harry Potter Romane inspirieren ließ, habe ich bereits bei einem meiner letzten Besuche in Porto angeschaut. Ebenso das romantische Café Majestic, in dem der Besucher zurück in das Porto der 20er Jahre versetzt wird.

Majestic Cafe Porto / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

An der Straßenbahnstation Carmo befindet sich derzeit eine Baustelle, weshalb sich die historischen Straßenbahnen der Linie 18 und 22 dort nicht treffen. Nur noch die Linie 22 hält neben der Universität von Porto, kehrt dann wieder um. Der Tag ist so schön, die Sonne strahlt von einem makellos blauen Himmel. Die verbleibende Zeit nutze ich für einen Besuch in einem der zahlreichen Cafés am Ufer des Douro.

Mit dem Transferbus geht es nach 6 Stunden zurück nach Leixos zur AMADEA. Auch heute war ein individueller Landgang möglich. Voraussetzung dafür war ein vorausgehender Antigen-Schnelltest an Bord der AMADEA (mit negativem Ergebnis).  

Sonniger Wintertag am Ufer des Douro in Porto am 15.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

220 Seemeilen bis Lissabon

Auch wenn die Temperaturen von 16 Grad darüber hinwegtäuschen könnten, dass bald der Jahreswechsel vor der Türe steht, so ist das spätestens am frühen Sonnenuntergang und den kühlen Temperaturen am Abend zu spüren. Noch bevor die AMADEA um 17:00 Uhr vom Cruiseterminal in Leixos ablegt, taucht die Sonne scheinbar in den Atlantischen Ozean ein. Bis zum nächsten Hafen Lissabon liegen 220 Seemeilen vor uns.

Glutrot ist der Himmel beim Verlassen des Hafens.

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Der Himmel färbt sich Rot

Noch sorgt die Dunkelheit der Nacht für einen diffusen Lichterzauber am Horizont, dem sich die AMADEA zügig nähert. In der Dämmerung geht ein Lotsenbot an Steuerbord längsseits. Es kommt der Lotse an Bord, der uns in den Hafen von Lissabon bringt. Aus den diffusen Lichtern formen sich zusehends Häuser. Es sind die Hotels im Badeort Cascais. Der Himmel am Horizont färbt sich erneut glutrot und kündigt den Tagesanbruch an. Bis zu 9 Sonnenstunden bei Temperaturen von maximal 16 Grad sind angesagt.

Amadea vor Ponte 25 de Abril am 16.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

28 Stunden Lissabon

An der Backbordseite ist die Festung Sao Juliao da Barra zu erkennen. Die AMADEA passiert wenig später den Torre de Belem und das Entdecker-Denkmal am Ufer des Tejo. Einige Momente danach ist ein Summen zu hören. Vergleichbar mit dem Summen eines Bienenschwarmes. Es kommt von der Ponte 25 de Abril, der mehr als 2km langen Hängebrücke, die Lissabon mit Almada verbindet. Das „Summen“ kommt vom Kontakt der Autoreifen auf dem stählernen Boden der Fahrbahn. Nicht zu übersehen ist die Statue Cristo Rei, die an die Christusstatue in Rio erinnert. Die AMADEA macht für 28 Stunden am Cruise Terminal Santa Apolonia fest. Ein wunderbarer Liegeplatz, um in wenigen Fußminuten die Altstadt sowie das Castelo de S. Jorge zu erreichen.

Amadea am Cruise Terminal Santa Apolonia 16.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ausgewählte Foto-Spots

Da ich die Stadt bereits von zahlreichen Besuchen in den letzten Jahren kenne, liegt mein Fokus heute auf einigen Foto-Spots, die sonst von Touristen überfüllt waren. Stadtszenen in Kombination mit den historischen Straßenbahnen von Lissabon. In Lissabon ist erneut ein individueller Landgang möglich. So bleiben einige Stunden Zeit, für einen Rundgang durch die schmalen Straßen der Stadt. Bisher habe ich Lissabon nur in den Sommermonaten kennengelernt. Jetzt im Winter erscheinen die Farben der Dächer und Hausfassaden viel kräftiger als unter der gleißenden Sommersonne.

Blick vom Miradouro de Santa Luzia in Lissabon auf Amadea 16.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Lissabon wird auch die Stadt der sieben Hügel genannt. Im Vergleich zu anderen Hauptstädten in Europa, ist Lissabon mit seinen knapp 545.000 Einwohnern eher klein. Die Stadt vereint historische und moderne Baustile, versprüht ein kosmopolitisches Flair und überzeugt durch ein mitreißendes Lebensgefühl. Es gibt zahlreiche Aussichtspunkte, historische Viertel, Klöster, Kirchen, Museen, Cafés, Restaurants und Shopping-Möglichkeiten. Mit der Straßenbahnlinie 28 kann man eine Stadtrundfahrt in historischem Ambiente unternehmen. Nicht entgehen lassen sollte man sich die leckeren Pastéis de Belém, die es frisch gebacken in zahlreichen Cafés zu kaufen gibt. Die obere Aussichtsplattform des Elevador de Santa Justa ist derzeit gesperrt. Ob aufgrund der aktuellen Corona-Situation oder für Reparaturarbeiten war nicht eindeutig zu erkennen. Das älteste Viertel der Stadt ist Alfama, vor dem die AMADEA festgemacht hat. Von hier aus erreicht man den höchsten Punkt der Stadt in einigen Minuten zu Fuss. Das Castelo de Sao Jorge, eine maurische Burg und Königsresidenz aus dem 11. Jahrhundert, zählt zu den beliebtesten historischen Stätten Lissabons.

Wintertag in Lissabon vor der Kathedrale Se de Lisboa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Zwischen Kathedralen, Standseilbahnen und großen Plätzen

Die Kathedrale Sé de Lisboa wurde 1147 errichtet und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Das Gotteshaus wurde mehrfach von Erdbeben zerstört und immer wieder in anderen Baustilen neu errichtet. Wenn man über Nacht in Lissabon ist, dann darf man sich einen abendlichen Besuch in einem Restaurant mit Fado-Musik nicht entgehen lassen, ob man den Musikstil nun mag oder nicht. Der größte Platz in Lissabon ist der Terreiro do Paco, auch Praca do Comércio genannt. Mit seinen 30.600qm ist er einer der größten Plätze des Landes. Nach einem Shopping-Nachmittag im eleganten Chiado-Viertel empfiehlt sich ein Abendessen im Stadtviertel Bairro Alto. Dort darf ein Besuch der Aussichtspunkte Sao Pedro de Alcantara oder Santa Catarina nicht fehlen. Den Miradouro de Sao Pedro Alcantara kann man zu Fuss erreichen. Wer nicht Laufen mag, steigt in den stilvollen Elevador da Gloria. Dabei handelt es sich um zwei historische Straßenbahnwagen, die an einem Seil gezogen auf einer 265m langen Strecke, einen Höhenunterschied von 48m bei 18% Steigung überwinden. Unweit des Platzes Praca Luis de Camoes befindet sich eine der schönsten Straßen der Welt. In der Hauptsaison stellt sie eines der beliebtesten Motive für Influencer dar – die Rua da Bica de Duarte Belo. Highlight ist hier der Elevador da Bica, eine von drei Standseilbahnen der Stadt. Die Seilbahn verbindet die Rua de Sao Paulo mit dem in der Oberstadt gelegenen Largo do Calhariz. Die Fahrtstrecke beträgt 260m, der Höhenunterschied 45m. Erstmals kam die Seilbahn, die oft als Straßenbahn bezeichnet wird, im Jahr 1892 in Fahrt.

Elevador da Bica auf Rua da Bica de Duarte Belo in Lissabon / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Auf Wiedersehen Lissabon

Am nächsten Tag um 12:00 Uhr geht die Reise weiter. Die AMADEA nimmt Kurs auf Gibraltar. Dort sollten wir eigentlich einen Tag später festmachen. Aufgrund der aktuellen Situation wurde der Anlauf von den Hafenbehörden jedoch nicht genehmigt. Es gelten dieselben Bestimmungen wie in England. Dort wurde den Passagieren von Kreuzfahrtschiffen Landgänge komplett untersagt. Nun heißt es erstmal, die Kulisse der Stadt noch einmal bei Sonnenschein zu genießen.

Amadea Torre de Belem und Padrao dos Descobrimentos Lisboa 17.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Weihnachtsmarkt fällt aus

Den heutigen Nachmittag verbringen wir auf See. Highlight des Tages sollte ein Weihnachtsmarkt mit echten Buden auf dem Achterdeck, rund um den Pool sein. Der fällt jedoch einem sintflutartigen Regen zum Opfer. Beim Regen bleibt es nicht, denn am Abend tobt ein waschechtes Unwetter über der AMADEA. Blitze zucken über den finsteren Nachthimmel und sorgen teilweise für eine gespenstische Stimmung. Im Gegensatz zu den meisten Weihnachtsmärkten an Land, die in diesem Jahr erneut ersatzlos ausfallen, wird der Weihnachtsmarkt auf der AMADEA an einem anderen Tag nachgeholt.

Unwetter über der Amadea vor Spanien / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Einst Privatkoch für Donald Trump

Morgens um 07:30 Uhr fährt die AMADEA in die Straße von Gibraltar ein. Der markante Kalksteinfelsen fällt schon rund eine Stunde vor der Passage ins Auge. Er ist von Nord nach Süd rund 4 Kilometer lang und 1,2km breit. An seiner höchsten Stelle misst der Felsen von Gibraltar 426m. Aus den genannten Gründen fällt ein Besuch des Felsens heute leider aus. Kapitän Fronenbroek gibt bekannt, dass auf direktem Weg Kurs auf den nächsten Hafen genommen wird – Malaga. Mittags wird pünktlich zum Einlaufen in Malaga eine leckere Garnelen-Pasta am Pool serviert. Friedrich „Fritz“ Pichler lässt es sich nicht nehmen und serviert den Gästen persönlich sowohl die Pasta als auch seine kreierte Sangria Bowle. Pichler ist übrigens nicht irgendein Koch bzw. Culinary Director. Er hat bereits als Privatkoch für Donald Trump und seine Familie den Löffel geschwungen und stand schon im bekannten Restaurant „Rive“ in Hamburg am Herd. Auch an Bord der MS Europa verwöhnte er Ende der 1990er Jahre die Gäste. Heute hat er auf der Amera, Artania, Amadea und der Deutschland das Koch-Zepter in der Hand. Auf der Amera betreibt Pichler sogar sein eigenes Restaurant.

MS Amadea Passage Felsen von Gibraltar 18.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Geburtsstadt von Pablo Picasso

Die Hafenstadt Malaga an der südspanischen Costa del Sol ist bekannt für endlose, feinsandige Strände aber auch für eine endlose Kette an Hotelburgen, die direkt hinter dem Strand erbaut wurden. Die gewöhnungsbedürftige Skyline wird nur überragt von den zwei massiven Festungsanlagen Alcazaba und Castillo de Gibralfaro. Malaga ist die sechstgrößte Stadt in Spanien und die zweitgrößte in Andalusien. Umgeben ist Malaga von den hohen Bergen der Sierra de Mijas und den Montes de Málaga. Die AMADEA macht am besten Liegeplatz der 570.000 Einwohner Stadt fest, an der Muelle Uno. Malaga ist die Geburtsstadt von Pablo Picasso, der hier am 25. Oktober 1881 das Licht der Welt erblickte.

Amadea an der Muelle Uno in Malaga mit Strand und Hotels 19.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Hochhauskulisse der Hotel-Bettenburgen ist zweifelsfrei nicht das Aushängeschild der Stadt. Dafür glänzt die herausgeputzte Innenstadt, der modernisierte Hafen mit seinen herrlichen Promenaden und die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten umso mehr. Vor einigen Jahren noch machten Touristen einen Bogen um die morbide, unansehnliche Stadt bzw. kamen nur, um in einem der Hotels abzusteigen und den Strand zu genießen. Heute ist das in den Sommermonaten anders. Da die Gäste der AMADEA auch hier individuell an Land gehen können, bietet sich ein entsprechender Stadtrundgang an. Diesen habe ich für morgen eingeplant, da am heutigen Nachmittag einige Wolken recht hartnäckig über der Stadt hängen.

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Der heutige, 4. Advent steht ganz im Zeichen der Stadt Málaga. Während die Ausflugsbusse schon früh in Richtung Marbella, Puerto Banus und Mijas aufbrechen, umrunde ich heute nicht nur den Hafen, sondern schaue mir zunächst den Leuchtturm Farola de Málaga sowie den sauberen Playa la Malagueta an. Da in der Nacht ein recht starker Wind aus südlicher Richtung wehte, rauschen die Wellen mit geballter Kraft auf den Strand. Nur wenige Einheimische genießen am heutigen Morgen die schöne Winterstimmung unter der wärmenden Sonne Südspaniens. Einige Hunde tollen am Strand entlang, Möwen lassen sich im Wind treiben und Jogger Ziehen auf der langen Promenade ihre Bahnen. Ein wunderbarer Morgen zum Genießen.

Playa la Malagueta Malaga / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Das Castillo de Gibralfaro

Einen großartigen Blick auf die Stadt bietet sich auf dem Weg von der Muelle Uno, nachdem man den Parque de Málaga durchquert und die verschlungenen Wege hinauf zum Castillo de Gibralfaro erreicht hat. Immer wieder öffnen sich unterschiedliche Perspektiven auf das Zentrum, den Hafen und die Parkanlage Jardines de Pedro Luis Alonso. Nach rund 30 Minuten erreiche ich den Eingang zum Castillo de Gibralfaro. Den schönsten Ausblick auf dem Weg zur Burg hinauf erhält man vom Mirador de Gibralfaro aus. Zu dieser Jahreszeit haben sich keine Warteschlangen vor dem Eingang der Burg gebildet und so gelange ich ohne Wartezeit auf das gepflegte und weitläufige Gelände der Burgruine. Der Eintritt kostet derzeit 3,50 EUR. Ab 14:00 Uhr ist der Eintritt sogar frei, da Sonntag ist. Die Burgruine stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der Ausblick von den gut erhaltenen Festungsmauern, die man fast komplett begehen kann, ist sehr lohnenswert. Die Burgruine befindet sich 130m über dem Meeresspiegel. Obwohl ein Großteil der einstigen Burg zu Beginn des 19. Jahrhunderts während des Krieges zwischen Spanien und Frankreich zerstört wurde, lohnt ein Besuch nicht nur wegen der spektakulären Ausblicke. 1812 zerstörte die französische Armee weite Teile der Anlage, die Innenhöfe und einige Räume sind erhalten geblieben und gehören zu den heute zu besichtigenden Bereichen.

Blick vom Castillo de Gibralfaro auf Malaga / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Alcazaba

Unweit von der Burg entfernt befindet sich der maurische Palast Alcazaba. Er ist auf verschiedenen Wegen erreichbar. Die Festung aus islamischer Zeit befindet sich am Fuße des Gibralfaro-Bergs. Der Name Alcazaba bedeutet im Arabischen „Zitadelle“. Der Eintritt ist ab 14:00 Uhr sonntags ebenfalls kostenfrei, liegt sonst bei 3,50 EUR. Die Anlage ist deutlich kleiner als die Burgruinen, jedoch nahezu komplett erhalten. Es verbinden sich Geschichte und Schönheit. Hinter jeder Ecke wartet eine architektonische Überraschung auf den Besucher. Dazu gehören in den Boden eingelassene Wasserläufe, die sich quer durch den Palast ziehen, ein Brunnen in Form einer Badewanne, viele Rundbögen, versteckte Treppen und spektakuläre Rundwege. Die Alcazaba ist ein historisches Zeugnis arabischer Baukunst und die Innenbereiche sind wunderschön anzusehen. Zwar kann sich die Alcazaba von Malaga nicht mit der Alhambra in ihrer Größe messen, dennoch ist sie nicht weniger beeindruckend.

Blick von Alcazaba in Richtung Malaga / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Südturm nie fertiggestellt

Nach einem Besuch der beiden Überbleibsel vergangener Tage, ist ein Stadtrundgang zu empfehlen. Der Ein- und Ausgang zur Alcazaba liegt direkt im Stadtzentrum. Das neben der Alcazaba gelegene, römische Theater kann ebenfalls besichtigt werden. Nahezu in Sichtweite liegen das Picasso Museum und die Catedral Basílica de la Encarnación de Málaga. Die Kathedrale ist ein Juwel der spanischen Renaissance. Mit dem Bau wurde um 1530 begonnen und obwohl man bis 1782 an der Fertigstellung arbeitete, gelang dies nie. Der Bau wurde aus Geldmangel eingestellt und der ursprünglich geplante Südturm nie realisiert. 

Blick von Alcazaba auf Malaga City und Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Maronen statt Sonnencreme

Auf den Straßen von Malaga lässt es sich heute ungestört flanieren, ich werde nicht von Touristenmassen in Badelatschen an den Geschäften vorbei geschoben, wie an manchen Tagen in der Urlaubssaison. Einheimische Kinder spielen in einem Park am Hafen. Die Cafés sind gut besucht. Ebenso der kleine Weihnachtsmarkt direkt am Terminal. Der heutige Stadtrundgang war ein Genuss, denn so entspannt und relaxt habe ich Malaga zuvor noch nicht erlebt. Im Winter weht nicht der Geruch schweißhaltiger Sonnencreme, sondern der von frisch gegrillten Maronen durch die Straßen. Herrlich.

Viele Einheimische lassen es sich nicht nehmen, das Auslaufen der AMADEA um 18:00 Uhr zu verfolgen. Mit mehreren Grüßen aus dem Typhon reagiert Kapitän Fronenbroek auf die winkende Stadtbevölkerung und die rufenden Kinder. Die Stimmung ist klasse. Nicht zuletzt, weil aus den Lautsprechern wieder die Traumschiff-Melodie von James Last ertönt.

Abfahrt der AMADEA aus Malaga 19.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Schönste Weihnachtsstimmung auf einem Kreuzfahrtschiff

Der emotionale Höhepunkt des Tages soll aber noch folgen und zwar am Abend, ab 21:00 Uhr am Pool. Hier findet heute der zunächst ausgefallene Weihnachtsmarkt statt. In diesem Zusammenhang schafft Phoenix Reisen es mal wieder, die Gäste emotional „zu packen“, denn das AMADEA Showensemble singt Live die schönsten und bekanntesten Weihnachtslieder, während an den Holzbuden Glühwein, Spekulatius und Bratwürstchen ausgegeben werden. Es ist zweifelsfrei die schönste Weihnachtsstimmung, die ich an Bord eines Kreuzfahrtschiffes bisher erleben durfte. Während die AMADEA Kurs auf Barcelona nimmt und leise durch die See gleitet, endet mein heutiger Tag um kurz nach Mitternacht in der Vista Lounge.  

Amadea Show Ensemble auf dem Weihnachtsmarkt an Bord 19.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Nicht nur ein Marketing-Gag

Nach dem Besuch der vielen, wunderbaren Städte, liegt heute ein Seetag vor uns. Natürlich darf ein obligatorischer Weißwurst-Frühschoppen nicht fehlen und so herrscht ab 11:30 Uhr beste Stimmung bei Freibier und Weißwurst zu bayerischer Musik am Pool. Kaum zu glauben ist weiterhin das Wetter während dieser Reise. Die See ist spiegelglatt, der Himmel azurblau und kaum ein Lüftchen weht über die Außendecks der AMADEA. Am Abend strahlt der Vollmond mit der Lichterkette der AMADEA um die Wette, während Kapitän Fronenbroek die Gäste noch einmal im Rahmen der Abschieds-Gala begrüßt bzw. sich von allen Reisenden verabschiedet. Im Anschluss an das Abschieds-Gala-Abendessen laden Kapitän Fronenbroek, sowie Kreuzfahrtdirektor Holger Winkler und Michael Schulze (Direktor für Schiffsreisen) zur großen Gala-Tombola in der Atlantik Lounge. Michael Schulze arbeitet regulär in der Bonner Phoenix-Zentrale, begleitet aber ausgewählte Reisen auch persönlich. Nicht nur bei den Stammgästen kommt eine solche, persönliche Präsenz sehr gut an. Diese Art der Kundenbetreuung ist eines der vielen Erfolgsrezepte des Bonner Unternehmens. Der Firmenslogan „Willkommen zu Hause“ ist somit nicht nur ein Marketing-Gag.

Vollmond über der MS Amadea / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Begrenztes Zeitfenster in Barcelona

Noch vor Sonnenaufgang macht die AMADEA an einem der besten Liegeplätze in Barcelona fest, direkt am World Trade Center. Die Entfernung zur Stadt beträgt nur wenige Gehminuten. Allerdings erstreckt sich das Stadtgebiet von Barcelona über mehrere Kilometer. Entsprechend weit auseinander liegen die Sehenswürdigkeiten. Für eine individuelle Stadterkundung sollte mindestens ein kompletter Tag zur Verfügung stehen. Die Liegezeit der AMADEA ist auf 5 Stunden begrenzt. Aufgrund vorheriger Besuche in Barcelona, konnte ich die Stadt bereits ausgiebig erleben und entdecken. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten für Barcelona-Besucher zählen zum Beispiel die Basilika Sagrada Familia, die Gebäude Casa Batlló und Casa Milá, der katalanische Musikpalast, das Opernhaus Gran Teatre del Liceu, der Park Güell, das Einkaufszentrum Maremagnum, das L´Aquarium de Barcelona, die Rambla de Mar, die Einkaufsstraße La Rambla und viele Dinge mehr.

Barcelona zählt heute zu den trendigsten Metropolen in Europa und das nicht nur weil die Stadt bekannt ist für hervorragende Shopping-Möglichkeiten, eine hervorragende Restaurantszene und spektakuläre Bauten von Antoni Gaudi.

Barcelona und Sagrada Familia / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Besuch auf dem Montjuïc – endlich realisiert

Trotz meiner vielen Besuche hat sich nie ein Spaziergang hinauf auf den Montjuïc ergeben. Da dieser in das heutige Zeitfenster passt, ist der 173m hohe Montjuïc nun mein Ziel. Der Montjuïc ist einer von zwei Hausbergen in Barcelona. Auf dem Montjuïc befindet sich ein Hotel, ein Restaurant mit phantastischer Aussicht auf Barcelona, sowie die Bergstation der Hafenseilbahn. Früher gab es auf dem Montjuïc einen Vergnügungspark, so wie heute auf dem Tibidabo, der sich am anderen Ende von Barcelona befindet. Die Seilbahn Teleférico Del Puerto fährt vom Hafen mit zwei historischen Gondeln auf den Montjuïc hinauf.  Die Teleferico De Montjuïc ist im Gegensatz zur Hafenseilbahn eine komplett neue Konstruktion und wurde in ihrer heutigen Form im Mai 2007 nach Sanierung wieder eröffnet. Die frühere Anlage stand dort seit 1970. Am Castell auf dem Montjuïc beginnt die Fahrt, führt über die Station Mirador hinauf zum Parc de Montjuïc. Die Stecke ist 752m lang, die Fahrt dauert 5 Minuten. Der Höhenunterschied beträgt insgesamt 84,5m. Es gibt noch eine dritte Seilbahn, die Standseilbahn Funicular de Montjuïc, die größtenteils in einem Tunnel verläuft und Teil des Metro-Netzwerks ist. Daher ist sie in den Routenplänen der Metro zu finden. Die Fahrtzeit beträgt nur zwei Minuten.

MS Amadea World Trade Center und Teleferic del Port Barcelona 21.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Da die Parkanlagen auf dem Montjuïc sehr weitläufig sind, was nicht unterschätzt werden sollte, ist ein Zeitfenster von mehreren Stunden für den Aufenthalt sinnvoll. Wenn man beide Seilbahnen nutzen und bis auf den Gipfel fahren möchte, so ist ein halber Tag dafür gerade ausreichend. Ich habe aufgrund des begrenzten Zeitfensters nur den Teil bis zum Mirador de Miramar anschauen können. Mit dem Ergebnis: Sehr lohnenswert!

Um 13:00 Uhr setzt die AMADEA ihre Fahrt fort in Richtung Nizza. Zum letzten Mal auf dieser Reise ertönt die Traumschiff-Melodie aus den Lautsprechern. Das Typhon erklingt kurz darauf drei Mal und das Bugstrahlruder drückt den Bug der AMADEA zeitgleich ins Fahrwasser. Wie schon in den anderen Häfen umkreisen Möwen das Schiff, in der Hoffnung einen leckeren Happen im aufgewühlten Hafenwasser zu erspähen.

Amadea verlässt Barcelona am 21.12.2021 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Kurz nach dem Auslaufen wird es spanisch auf dem Pooldeck, denn Fritz Pichler hat noch einmal aufgetischt. Heute gibt es spanische Paella mit begleitenden Weinen. Das kommt gut an bei den Gästen. Leider heißt es dann in Kürze Abschied nehmen. In der Atlantik Lounge wird am Abend über das Ausschiffungsverfahren informiert.

Ein herrlicher, letzter Sonnenuntergang rundet den heutigen Tag ab.

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Côte d’Azur in Sicht

In den frühen Morgenstunden erreicht die AMADEA den Zielhafen dieser Kreuzfahrt von der Elbe an die Côte d’Azur. Sie passiert den kleinen Leuchtturm an der Hafenmole von Nizza. Der Liegeplatz befindet sich in direkter Lage zum malerischen Viertel Quartier Du Port. Das Traumschiff liegt inmitten luxuriöser Yachten im Zentrum der Stadt. Alle Gäste, deren Rückflug erst am Abend startet, können noch einmal individuell an Land gehen oder an einer geführten Stadtrundfahrt teilnehmen. Ich entschließe mich zu einem Spaziergang entlang des Hafens in Richtung Promenade des Anglais, der sieben Kilometer langen Bucht, an der sich die schönsten Luxushotels und Boutiquen aneinanderreihen.

Amadea Hafen und Promenade des Anglais mit Altstadt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Nizza ist zweifelsfrei eine der schönsten Städte der Region. In der fünftgrößten Stadt Frankreichs leben rund 350.000 Menschen. Nach Marseille ist Nizza die zweitgrößte Stadt in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Nizza ist „in“, Nizza ist „schick“ und das schon seit weit über 100 Jahren. Das bekannteste Luxushotel an der Promenade ist das 1912 eröffnete Hotel Negresco. Die auffällige, pinkfarbene Kuppel des im Stil der Belle Epoque erbauten Hotels wurde von Gustave Eiffel konstruiert. Das Hotel ist Mitglied in der Hotelvereinigung der Leading Hotels of the World und eines der Gründungsmitglieder. Zum Hotel gehört das Edelrestaurant Le Chantecler, welches immer wieder für seine exquisite Küche ausgezeichnet wurde und aktuell einen der begehrten Michelin-Sterne trägt. Nizza ist jedoch nicht nur eine Stadt, in der sich die Schönen und Reichen aus aller Welt treffen, Nizza gilt leider auch als ein Zentrum der Kleinkriminalität und das Randquartier L´Ariane, einst eine Mülldeponie, im Nordosten der Stadt sollte gemieden werden. So oder so ist Nizza eine wunderschöne Stadt mit einzigartigem Flair. Dieses zog einst bereits Künstler wie Marc Chagall und Henri Matisse in die Stadt, denen jeweils ein eigenes Museum gewidmet wurde.

Ach ja, das Wetter. Auch am letzten Tag dieser Reise strahlte ab dem späten Vormittag die Sonne von einem nahezu makellos blauen Himmel. Dazu sorgten Temperaturen von 16 Grad für einen Hauch von Frühling. Einziger Wehmutstropfen in Nizza sind die Strände, die meist aus groben Kieselsteinen bestehen. Insgesamt gibt es in Nizza 20 öffentliche und 15 private Strände. Einige der privaten sind feinsandig.

Promenade des Anglais in Nizza / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Das Fazit der Reise

Das Fazit der Reise fällt kurz und knapp aus. Die Route ist an sich keine, die Kreuzfahrer-Herzen höherschlagen lässt, ebenso wenig die Jahreszeit. Nun war die Kombination der Anlaufhäfen aber sehr interessant und das Wetter deutlich besser als zu dieser Jahreszeit üblich. Die AMADEA mit ihrer sehr serviceorientierten, freundlichen und kompetenten Crew, die gute Küche und das nach seiner letzten Renovierung sehr maritim anmutende Schiff, haben zu einem rundum gelungenen Reiseerlebnis beigetragen. 

  • Alle Bildergalerien der Reise, sortiert nach Anlaufhäfen und Tagen <<Link>>
  • AMADEA frisch Renoviert wieder in Dienst im November 2021 <<Link>>
  • Reisebericht MS ANNABELLE Frankreich November 2021 <<Link>>

Alle Kreuzfahrten mit der AMADEA können z.B. bei Kreuzfahrten-mehr.de gebucht werden. Senden Sie einfach eine unverbindliche Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie an unter 04893-4288535

Oliver Asmussen
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