Auf Kurs: Mit der Celebrity Beyond von Barcelona nach New York
Mit der Celebrity Beyond über den Atlantik, die Eigenheiten des Schiffes bei Seegang sowie Reiseimpressionen aller Destinationen zwischen den weißen Dörfern in Spanien und den Wolkenkratzern in New York.
Der Weg ist das Ziel
Diese Reise von Barcelona via Malaga, Cadiz, Lissabon und Ponta Delgada haben sicherlich die wenigsten der 3.200 Reisenden an Bord aufgrund der angelaufenen Destinationen gewählt. Ok, es gab eine Routenänderung im Vorfeld und so stehen aus organisatorischen Gründen nicht mehr die Bermudas auf dem Routenplan, sondern Malaga. Für die überwiegend amerikanischen Reisenden sicherlich eine adäquate Alternative, für die europäischen Gäste eher weniger. Auch die Liegezeiten sind in den Häfen nicht gerade üppig ausgelegt, sodass am Ende der Weg das Ziel ist. Mit 3.200 Passagieren ist das Schiff so gut wie ausgebucht. Die Celebrity Beyond wurde erst im Frühjahr in Dienst gestellt und zählt mit Abstand zu den innovativsten Schiffsneubauten der letzten Jahre. Während dieser 12-tägigen Atlantiküberquerung soll ausreichend Zeit bleiben, die vielen Highlights des Schiffes ausgiebig zu genießen. Dazu zählen die hervorragenden Restaurants, die vielen Außendeckbereiche, die beiden Infinity-Pools, die Sunset Bar und die großartigen Shows an Bord.
Coronamaßnahmen
Die Einschiffung in Barcelona erfolgt zügig und ohne weitere Verzögerungen. Besondere Corona-Maßnahmen waren an Bord nicht mehr gültig. Masken werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur noch von der Crew getragen. Und um dieses Thema direkt zu Beginn des Reiseberichts quasi abzuhaken: Es gibt während der Reise keinerlei Vorkommnisse in Zusammenhang mit Corona. Die Hygienestandards auf Schiffen waren schon immer die höchsten in der Tourismusbranche und sind es weiterhin. In keinem Hotel an Land wird so konsequent auf Hygiene geachtet wie auf Kreuzfahrtschiffen. Bei dieser Reise wird zu Beginn noch der aktuelle Impfstatus überprüft, sowie ein aktueller Corona-Antigentest verlangt. Alle Bereiche an Bord sind wieder regulär geöffnet, auch das Ocean View Buffetrestaurant. Auf die Desinfektion der Hände vor dem Betreten ist weitgehend penibel geachtet worden. Allerdings scheint das Thema für die meisten Menschen ohnehin nicht mehr relevant zu sein, so dass das Bordleben nahezu so stattfand wie vor dem Frühjahr 2020. Unsicher fühle ich mich durch die nahezu aufgehobenen Maßnahmen nicht, auch wenn es mal etwas voller an den Bars wird. Die Stimmung ist während der gesamten Reise an Bord phantastisch.
Leere Infinity-Pools
Schnell ist die Kabine bezogen, die ersten Runden auf den Decks wenig später gedreht. Das Wetter zeigt sich hervorragend. Beim Gang über die Außendecks fallen die beiden großen Infinity-Pools ins Auge, die nicht mit Wasser gefüllt sind. Wir gehen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass sie gereinigt werden. Am Abend heißt es „Leinen los“ in Richtung Malaga. Dazwischen liegt ein erster Seetag. Wir nutzen heute das Ocean View Café für das Abendessen. Während der gesamten Reise ist in diesem Buffetrestaurant nach kurzer Zeit stets ein freier Platz zu finden. Einen „Kampf“ um die besten Plätze, wie wir ihn von einigen deutschsprachigen Schiffen kennen, gibt es hier nicht. Für das Dinner fällt unsere Wahl im Reiseverlauf dennoch meist auf eines der Spezialitätenrestaurants. Platzreservierungen waren auch während der Reise noch möglich, Mitglieder höherer Clubstufen wurden dabei bevorzugt. Das Ocean View Café erfreute sich bei den Reisenden stets großer Beliebtheit, was sicherlich auch durch die laufend wechselnde Auswahl der Speisen zu begründen ist. Die Qualität aller Speisen ist ebenso hervorragend wie die Darbietung und die Auswahl. Eine thematische Unterteilung der Buffetstationen schafft Klarheit. Lange Warteschlangen zeigen sich nur selten.
Ein aktuelles, vollständiges Schiffsportrait der Celebrity Beyond gib es übrigens hier zu lesen <<Link>>.
Kein Kampf um leere Sonnenliegen
Obwohl das Schiff nahezu ausgebucht ist, finden sich am heutigen Seetag zu jeder Tageszeit freie Sonnenliegen sowohl im Schatten als auch in der Sonne. Und dass, obwohl es hier an Bord einige „Liegen-Reservierer“ gibt. Glücklicher Weise hält sich diese Unsitte bei Kreuzfahrtschiffen mit internationalem Publikum sehr in Grenzen. Reservierte Liegen werden darüber hinaus konsequent von der Crew abgeräumt. Entsprechende Utensilien sind an der Rezeption abzuholen. Mein Lieblingsplatz ist schnell auserkoren. Die Sunset Bar am Heck des Schiffes. Sie ist wunderschön gestaltet und lädt zum stundenlangen Verweilen ein. Es gibt sowohl große Tische in der Nähe der Theke als auch viele gemütliche Sitzecken, die vor Wind geschützt sind. Für den heutigen Abend haben wir uns einen Tisch im Rooftop Garden Grill (45,- USD p.P.) reserviert. Ein Dinner zum Sonnenuntergang, bei milden Temperaturen unter freiem Himmel ist einfach ein ganz besonderes Erlebnis. Heute Abend findet die erste der drei großen Shows statt: ARTE. Absolut sehenswert!
Setenil de Las Bodegas (Malaga)
Malaga stand nicht auf dem ursprünglichen Routenplan. Ich habe die spanische Metropole in den letzten Monaten mehrfach erkundet und ein Strandtag ist mir zu langweilig. Mein Augenmerk fällt daher auf die benachbarten Städte. Hier bieten sich zum Beispiel Marbella oder auch Ronda an. Ein Klassiker ist Granada mit der Alhambra. Auch diese Städte kenne ich jedoch bereits. Daher rückt nun Setenil de las Bodegas in den Fokus. Ein Ort, der kaum von Kreuzfahrt-Tagesgästen besucht wird und rund 1,5 Autostunden von Malaga entfernt liegt. Setenil ist extravagant und eigenwillig, bietet Sehenswürdigkeiten einer jahrhundertelangen Geschichte. Knapp 3.000 Menschen leben in Setenil, einer Stadt die schon aus der Ferne auffällt. Sie zählt zu den schönsten entlang der „Straße der weißen Dörfer“. Als zweifelsfrei bedeutendste Sehenswürdigkeit ist die Bauweise zu nennen. Die schneeweißen Häuser sind zum Großteil in den Felsen hineingebaut. Wie prunkvoll sich die Felsformation durch den Ort zieht bzw. wie beeindruckend die Häuser mit den Felsen verschmelzen, entdeckt man bei einem Spaziergang durch die malerischen Gassen. Für Reisende mit Gehbehinderungen ist ein Spaziergang durch den Ort weniger zu empfehlen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Setenil de las Bodegas ist eine Burgruine aus dem Mittelalter, die auf einer Anhöhe thront. Nicht weniger beeindruckend sind die gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert sowie das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Im Ortskern befinden sich zahlreiche, wunderschön gelegene Bars und Bodegas. Setenil de las Bodegas ist ein wahrer Ort im Bilderbuchformat, der schon immer Maler und Fotografen aus aller Welt begeistert. Kein Gemälde und kein Foto können den Ort jedoch so eindrucksvoll festhalten wie er sich seinen Besuchern präsentiert. Da kein Ausflug nach Setenil de las Bodegas an Bord angeboten wurde, bot sich ein Mietwagen an. Das Wetter zeigt sich den ganzen Tag lang spätsommerlich mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen.
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Am Abend geht die Reise weiter in Richtung Cadiz. Kurz nach Mitternacht passieren wir die Straße von Gibraltar und verlassen das Mittelmeer. Der Wind frischt kurzzeitig auf, trifft uns aber Achtern und ist daher wenig zu spüren.
Arcos de la Frontera
Cadiz erreichen wir bereits am kommenden Morgen vor Sonnenaufgang. Erneut steht ein individueller Ausflug mit einem Mietwagen auf dem Programm, da uns die zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Cadiz ausreichend bekannt sind. In nur ca. 45 Fahrtminuten kommt die Stadt Arcos de la Frontera in Sicht, die sich etwa 70 Kilometer entfernt von Cadiz befindet. Wenn man Andalusien besucht, dann werden in erster Linie Ausflüge in die Hauptstadt Andalusiens angeboten, also nach Sevilla. Ohne Zweifel ein hervorragendes Ziel. Kaum weniger sehenswert ist jedoch Arcos de la Frontera, Hauptort der „Weißen Dörfer“ in Andalusien. Wie Setenil de las Bodegas wurde er auf einem Felsen erbaut. Der Felsen erhebt sich über dem Fluss Guadelete und ist von weither sichtbar.
Das Stadtbild besteht aus einer Mischung aus maurischer und europäisch-mittelalterlicher Architektur, was typisch für Andalusien ist. Die Altstadt ist geprägt von weißen Häusern und schmalen Gassen. Viele Häuser sind durch Spitzbögen verbunden, überall gibt es schöne Aussichtspunkte. Die Straßen sind nicht selten sehr steil und führen hinauf in das malerische Zentrum. Dort bildet die Plaza del Cabildo den Mittelpunkt. Umrahmt wird der Platz, der leider mit PKWs zugestellt ist, von einem Hotel, dem Castillo de los Duques de Arcos, dem Aussichtspunkt Mirador Plaza del Cabildo und der Basilica Menor de Santa Maria. Der Turm der Basilica kann in kleinen Gruppen bestiegen werden. Wer das machen möchte, meldet sich am Eingang der Basilica und bekommt nach Zahlung des Eintritts von 2,- EUR die kleine Tür zum Aufgang des Turmes aufgeschlossen. Die Aussicht ist herrlich und reicht bis weit über den Ort hinaus. Überall finden sich in historischen Gebäuden gemütliche Cafés und Bodegas. Eine weitere bedeutende, und von weither sichtbare, Kirche ist die Iglesia de San Pedro. Auch wenn das zur Verfügung stehende Zeitfenster für unseren Besuch begrenzt ist, so erhalten wir einen wunderbaren Eindruck von diesem wunderschönen Ort. Nicht nur Reisende, die dem Großstadtflair und dem Gedrängel in den Straßen von Sevilla oder Cadiz entgehen möchten, sollten Arcos de la Frontera in ihre Bucketlist aufnehmen. Er ist mehr als eine adäquate Alternative zu den genannten Großstädten. Noch einmal zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Das Thermometer klettert auf sommerliche 30 Grad, der Himmel ist makellos blau.
Lange Wartezeit für das Abendessen und zu wenig Servicepersonal
Heute Abend ist ein Besuch im Cyprus-Restaurant, einem der vier Hauptrestaurants an Bord der Celebrity Beyond, geplant. Dieses Vorhaben gestaltet sich jedoch diesmal nicht so einfach, wie wir es von anderen Reisen kennen. Die Option „Select Dining“ ermöglicht es prinzipiell zu jeder Zeit am Abend eines der vier Hauptrestaurants zwischen 18:00-20:30 Uhr zu besuchen. Wie wir auch von anderen Reisenden hören, gestaltet sich die Abendplanung aufgrund längerer Wartezeiten für die Restaurants an Bord der Celebrity Beyond seit Reisebeginn relativ schwierig. So kollidiert der Restaurantbesuch durchaus mal mit beiden Zeiten für die abendlichen Shows. Um nun keine langen Menschenschlangen vor den Restaurants entstehen zu lassen, erhält man kleine „Pager“, die darüber informieren sollen, wenn ein Tisch verfügbar ist. Leider fehlt in den meisten Fällen die Information seitens des Restaurantpersonals, dass diese „Pager“ nur eine begrenzte Reichweite haben. Nicht selten sitzen die Gäste also länger als 30-45 Minuten in einer Bar und warten vergeblich auf das Signal ihres „Pagers“. Erst wer erneut nachfragt, bekommt in der Regel einen Sitzplatz zum Abendessen. Die nächste Geduldsprobe ergibt sich beim Getränkeservice. Auf Nachfrage erfahren wir, dass zu wenig Personal an Bord verfügbar ist, um dieser Anzahl an Reisegästen den gewohnten Service bieten zu können. Da fragt man sich natürlich, warum das Schiff so voll belegt wird, wenn das vorhandene Personal die Arbeit nicht bewältigen kann. Auch bei Stammgästen führt dieser Umstand zu einigem Unmut. Der Crew kann hier überhaupt kein Vorwurf gemacht werden, denn diese ist zu jeder Zeit und in allen Situationen mehr als freundlich und leistet weit mehr Arbeit als in voller Mannschaftsstärke. Aufgrund der niedrigeren Personalstärke können nicht alle Tische in den Restaurants gleichzeitig belegt werden, was zu diesen Verzögerungen führt.
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Ein Tag in Lissabon
Noch vor Sonnenaufgang unterqueren wir die Ponte 25 de Abril. Die Celebrity Beyond macht, wie nahezu alle Kreuzfahrtschiffe, am Lisbon Cruise Port – so der offizielle Name – unterhalb der Alfama fest. Insgesamt gibt es hier drei Liegeplätze für große Schiffe. Bekannt ist das Terminal auch als Passenger Terminal Santa Apolonia. Beim Lisbon Cruise Port handelt es sich um Terminalgebäude, die in den letzten Jahren neu errichtet wurden. Sie sollen alle bisherigen Liegeplätze für Kreuzfahrtschiffe ersetzen und werden daher auch bevorzugt genutzt. Der Liegeplatz „Doca de Alcantara“, direkt hinter der Ponte 25 de Abril wird nur noch in Ausnahmefällen von Kreuzfahrtschiffen belegt.
Dritter Besuch innerhalb eines Jahres
Da ich Lissabon nun tatsächlich zum dritten Mal innerhalb eines Zeitraumes von nur einem Jahr besuche, war ursprünglich eine Fahrt mit dem Mietwagen an die Küste geplant. Die Wetteraussichten für die Küstenregion stellen sich heute eher herbstlich dar, weshalb es sinnvoller erscheint, den Plan zu verwerfen. Ob diese Entscheidung richtig war, bleibt bis zum Ende offen. Im Gegensatz zu meinen letzten Besuchen, sind die Straßen von Lissabon diesmal nämlich von Touristen überlaufen. Zumindest empfinde ich es so. Immerhin liegen heute drei große Kreuzfahrtschiffe im Hafen. In den Straßencafés sind dennoch noch freie Plätze zu finden. Das war in den Jahren vor 2020 nicht der Fall. Die Touristenansammlungen scheinen sich heute auf die bekanntesten Spots der Stadt zu konzentrieren.
Lissabon wird auch die Stadt der sieben Hügel genannt. Im Vergleich zu anderen Hauptstädten in Europa, ist Lissabon mit seinen knapp 545.000 Einwohnern eher klein. Die Stadt vereint historische und moderne Baustile, versprüht ein kosmopolitisches Flair und überzeugt durch ein mitreißendes Lebensgefühl. Es gibt zahlreiche Aussichtspunkte, historische Viertel, Klöster, Kirchen, Museen, Cafés, Restaurants und Shopping-Möglichkeiten. Mit der Straßenbahnlinie 28 kann man eine Stadtrundfahrt in historischem Ambiente unternehmen. Nicht entgehen lassen sollte man sich die leckeren Pastéis de Belém, die es frisch gebacken in zahlreichen Cafés zu kaufen gibt. Die obere Aussichtsplattform des Elevador de Santa Justa ist seit mindestens einem Jahr weiterhin gesperrt. Das älteste Viertel der Stadt ist Alfama, vor dem die Celebrity Beyond festgemacht hat. Von hier aus erreicht man den höchsten Punkt der Stadt in einigen Minuten zu Fuß. Das Castelo de Sao Jorge, eine maurische Burg und Königsresidenz aus dem 11. Jahrhundert, zählt zu den beliebtesten historischen Stätten Lissabons. Die Kathedrale Sé de Lisboa wurde 1147 errichtet und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Eine Seilbahn in Lissabon
Unweit des Platzes Praca Luis de Camoes befindet sich eine der schönsten Straßen der Welt. In der Hauptsaison stellt sie eines der beliebtesten Motive für Influencer dar – die Rua da Bica de Duarte Belo. Highlight ist hier der Elevador da Bica, eine von drei Standseilbahnen der Stadt. Die Seilbahn verbindet die Rua de Sao Paulo mit dem in der Oberstadt gelegenen Largo do Calhariz. Die Fahrtstrecke beträgt 260m, der Höhenunterschied 45m. Erstmals kam die Seilbahn, die oft als Straßenbahn bezeichnet wird, im Jahr 1892 in Fahrt. In Lissabon lassen sich auch nach vielen Besuchen immer noch neue, herrlich schöne Straßen entdecken.
Am Abend setzt zur Abfahrt der Celebrity Beyond leichter Regen ein. In der Abenddämmerung geht es vorbei am Entdeckerdenkmal und am Torre de Belem. Wir speisen heute Abend erneut im Ocean View Cafe, um den Wartezeiten in den Hauptrestaurants zu entgehen. Wie gesagt sind die Qualität der Speisen und die Angebotsvielfalt überdurchschnittlich gut, sodass diese Option durchaus mehrfach in Frage kommt.
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Ein Tag auf See in Richtung Azoren
Der heutige Seetag steht ganz im Zeichen der Entspannung. Die Temperaturen liegen bei rund 22 Grad, es weht zumindest am Vormittag kaum ein Wind und so lässt es sich fast den ganzen Tag lang wunderbar aushalten an einem der vielen schönen Plätze der Sunset Bar. Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es allerdings zu vermelden, denn immer wieder scheint unklar zu sein, welche Getränke nun in welchen Getränkepaketen inkludiert sind. Nicht nur an den verschiedenen Bars wird unterschiedlich abgerechnet, auch wechselnde Mitarbeiter an derselben Bar rechnen unterschiedlich ab und sorgen entsprechend für Irritationen bei den Gästen. Die engagierten Mitarbeiter am Service Desk können am Ende auch dieses Problem klären. So kennen wir den guten Service bei Celebrity Cruises. Wer zum ersten Mal mit dieser Reederei reist, hat nun allerdings schon die zweite Kröte zu schlucken, was den nicht reibungslosen Serviceablauf betrifft.
Am Nachmittag nimmt der Wind spürbar zu und pustet abends mit Windstärken von 8-9 aus westlicher Richtung frontal gegen das Schiff. Die Wellen werden im weiteren Verlauf so hoch, dass die Fahrtgeschwindigkeit von 21 auf 17 Knoten reduziert werden muss. Zur gleichen Zeit zerbrechen mehrere Elemente der Glaswand an einem der beiden Whirlpools auf dem Resort-Deck. Die Außendecks werden schließlich gesperrt. Wie ich im weiteren Reiseverlauf erfahre, entstand der Glasschaden am Whirlpool weniger durch den Wind alleine, sondern vielmehr dadurch, dass sich die Zwischenverbindungen der Glasscheiben lösten und die einzelnen Elemente so der Windkraft nicht standhalten konnten.
Am heutigen Abend speisen wir im wundervollen EDEN-Restaurant mit phantastischem Blick auf die aufgewühlte See. Gewitter ziehen immer wieder über das Schiff, Blitze erhellen den Nachthimmel und sorgen für eine einzigartige Dinner-Atmosphäre.
Infinity-Fenster lassen sich erneut nicht mehr öffnen
Gäste die eine Infinity-Balkonkabine gebucht haben und das Fenster entsprechend nutzen – und sei es, um es nachts einen Spalt für die Frischluftzufuhr geöffnet zu lassen – werden nun zum zweiten Mal mit der Tatsache konfrontiert, dass sich diese ab dem Nachmittag nicht mehr öffnen lassen. In der Straße von Gibraltar wurde vermutlich ein Schauer erwartet, weshalb die Fenster seitens der Schiffsleitung verschlossen wurden. Eine Begründung gab es nicht. Keine Wolke war am Himmel erkennbar. Nun liegt es nahe, dass der Wind ein Problem sein könnte. Gewiss jedoch nicht auf der Backbord- und Steuerbordseite gleichzeitig. Wie auch immer, sie sind verschlossen und man muss mit der Klimaanlage Vorlieb nehmen. Aufgrund der Wetterlage ist diese Maßnahme nachvollziehbar. Das nachfolgende Foto zeigt eine Concierge Class Kabine mit entsprechendem Infinity-Fenster.
Breitband-Internetdienst Starlink von Elon Musk´s SpaceX
Im Reisepreis inkludiert ist ein Internetzugang. Das „All Included“-Paket beinhaltet einen Standard-Zugang, der maximal das Versenden von Textnachrichten und das Abrufen von Mails erlaubt. Letztere auch nur ohne Anhang. Das Versenden von Bildern über WhatsApp ist ebenso wenig möglich wie das Anschauen oder Hochladen von Reels bei Instagram. Wer also lediglich seine Mails einmal am Tag checken möchte oder mal eine Textnachricht verschickt, der wird einen Datenturbo nicht vermissen. Diesen erhält man dann bei Buchung des Premium-Internetpakets. Die Kosten variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Der reguläre Kunde zahlt pro Tag dafür 35,- USD. Mit diesem Premium-Paket lassen sich Daten mehr oder weniger in derselben Geschwindigkeit, wie vom Festland gewohnt, auf See Up- und Downloaden. Zumindest vom Mobiltelefon aus. Ich habe das Datenpaket allerdings auch vom Laptop genutzt und immer wieder ließen sich Mail nicht versenden, egal wie groß diese gewesen sind. Selbst ein mehrfacher Besuch am Service-Counter brachte keine dauerhafte Lösung. Sowohl im Mittelmeer als auch vor der US-Küste testete oder nutzte man wohl das neue Starlink Breitband-Internet von Elon Musk, welches Flottenweit bis Mitte 2023 eingeführt werden soll. Ich muss sagen, dass ich den Unterschied, wann welche Technologie zum Einsatz kam, nicht bemerkt habe. Das merkbar schnellste Internet gab es bisher bei Royal Caribbean in Form des „VOOM Surf- und Stream-Pakets“, schon lange vor Einführung des Starlink-Internets. Aber vielleicht muss man hier einfach mal abwarten, bis sich alle Satelliten im All befinden und die Technologie in vollem Umfang nutzbar ist. Beeindruckend ist die Schnelligkeit, mit der sich heutzutage Daten auf See Up- and Downloaden so oder so.
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Verspätete Ankunft in Ponta Delgada
Aufgrund des anhaltenden Sturmes, der sich nördlich der Azoren bewegt, sowie Wellenhöhen von bis zu 7m, kann die Celebrity Beyond auch in der Nacht nicht mit Höchstgeschwindigkeit gefahren werden. Daraus ergibt sich eine geringfügige Verspätung von knapp einer Stunde bei der Ankunft vor dem Hafen von Ponta Delgada auf der Azoreninsel Sao Miguel. Die kleine Verspätung wird aber schnell zur Nebensache, denn umgehend teilt Captain Dimitrios mit, dass die Liegezeit entsprechend verlängert wird. Sofern das Anlegemanöver überhaupt glückt. Im Schritttempo nähert sich die Celebrity Beyond, Bug voraus, ihrem vorgesehenen Liegeplatz. Die beeindruckenden 80.000 PS der Hauptmaschinen halten das Schiff konstant auf Kurs. Nach rund 30 Minuten ist Captain Dimitrios und seinem Team das Anlegemanöver geglückt. Insgesamt 32 Taue halten den Schiffsriesen nun sicher an der Pier. Noch einmal geht es für uns heute mit einem Mietwagen über die Insel. Da wir beim letzten Besuch im Sommer die westliche Seite von Sao Miguel erkundet haben, geht es nun in den östlichen Teil. Das Wetter zeigt sich heute nicht ganz so stabil wie im Sommer.
Insel Sao Migual – der Osten
Von Ponta Delgada aus starten wir mit dem Mietwagen direkt am Cruise Terminal. Zunächst führt die Route noch einmal zum Lagoa do Fogo, den wir im Sommer leider nur einmal kurz erblicken konnten. Nebel versperrte die Sicht. Auch diesmal gestaltet sich das Vorhaben zunächst schwierig, denn dichte Regenwolken hängen über den Bergen. Da jedoch immer noch ein starker Wind weht, treiben sie recht zügig in Richtung Westen ab. Die Geduld zahlt sich aus und die Sicht wird schließlich komplett frei, ja, sogar die Sonne scheint und lässt das Wasser des Sees in allen Grün-, Blau- und Türkisabstufungen schillern. Die malerische Lagune entstand in einem erloschenen Vulkankrater. Lagoa do Fogo bedeutet übersetzt „Feuer-Lagune“. Der Krater bildete sich nach dem Ausbruch des Vulkans Pico da Sapateira im Jahr 1564, als der Vulkan einige Zeit später in sich zusammenbrach und eine Caldera entstand. Der Lagoa do Fogo liegt nur 575m hoch und trotzdem ist er oft von Wolken umhüllt.
Ribeira Grande und Chá Gorreana
Weiter geht die Rundfahrt über Ribeira Grande, der größten Stadt im Norden der Insel, bis zur Teefabrik Chá Gorreana. Sowohl Ribeira Grande als auch die Teefabrik lagen bereits auf der Sommer-Rundfahrt-Route. Ribeira Grande begeistert die Besucher mit prächtigen Gebäuden, die ab dem beginnenden 19. Jahrhundert entstanden. Der gleichnamige Fluss trennt die Stadt in zwei Teile, die im Zentrum durch die Ponte da Ribeira Grande verbunden werden. Unterhalb der Brücke stürzt der Fluss über einen kleinen Vorsprung als malerischer Wasserfall hinab. Von allen Seiten aus bieten sich phantastische Aussichtsmöglichkeiten. Die Landschaft westlich von Ribeira Grande eignet sich sehr gut für den Anbau von Tee. Es ist die einzige Region in Nordeuropa, in der Tee wirtschaftlich angebaut und geerntet wird. Zwei Firmen teilen sich das Geschäft, eine davon ist Chá Gorreana. Sie ist auch die größere und produziert im Gegensatz zum Mitbewerber nicht nur Schwarzen Tee, sondern auch Grünen Tee. In der Teefabrik gibt es ein Café, in dem nicht nur Tee, sondern auch Backwaren aus der Region zu erwerben sind.
Regenbogenzauber
Nach dem Besuch der Teefabrik geht die Fahrt diesmal weiter in Richtung Osten. Beim letzten Mal begannen wir von hier aus die Rückfahrt über die Bergstraße nach Ponta Delgada. Immer wieder ziehen nun Regenwolken über die Insel. Trotzdem ist hier und da ein wunderbarer Ausblick über die schroffe Küstenlinie zu erhalten. Als wir den Südosten erreichen, kommt einige Male die Sonne hervor und zaubert die schönsten Regenbogen über die grüne Insellandschaft. Nur einen Augenblick später fließt sturzbachartig das Regenwasser die engen Serpentinenstraßen hinunter.
Aktiver Vulkanismus
Ein letztes Highlight gibt es am Ende unserer Rundfahrt noch zu bestaunen. Wir machen einen kurzen Stopp im Furnas Valley. Hier kann man aktiven Vulkanismus beobachten. Schwefelgeruch liegt in der Luft. Heißer Dampf schießt an unterschiedlichen Stellen aus den Felsen heraus. Wasser bahnt sich seinen Weg aus rund 100m Tiefe und steigt blubbernd aus heißen Quellen empor. Der Boden ist warm. Besonders sehenswert ist der Jardim Publico da Courela mit seinen Calderas. Im Gegensatz zu Madeira befinden sich auf dem Azoren-Archipel mehr als zwei Dutzend aktiver Vulkane und mehrere aktive unterseeische Vulkane. Der letzte große Vulkanausbruch auf Sao Miguel liegt allerdings bereits rund 500 Jahre zurück. Zuletzt brodelte die heiße Lava vor rund 50 Jahren auf der Insel Faial aus dem Erdinneren. Die Azoren befinden sich genau an den Nahtstellen der Kontinentalplatten Nordamerika, Europa und Afrika.
Die Ruhe vor dem Sturm
Wieder zurück in Ponta Delgada bleibt noch etwas Zeit für einen kleinen Spaziergang entlang der schönen Uferpromenade, bevor es zurück an Bord der Celebrity Beyond geht. Die Abfahrtzeit wird noch einmal um eine Stunde nach hinten verschoben, damit alle Gäste die Möglichkeit haben, dem abendlichen Kleidungsvorschlag „Chic“ zu folgen und diesen „Galaabend“ ohne Schiffsbewegung zu genießen. Insgesamt gibt es zwei dieser „formellen“ Abende. Ein Großteil der Reisenden nimmt die Gelegenheit wahr und kleidet sich ausgesprochen elegant. Wer daran kein Interesse hat, geht in der Regel an diesen Abenden in das Ocean View Café. Genau so präzise wie das Anlegemanöver erfolgte, entfernt sich schließlich die Celebrity Beyond langsam von der Pier in Ponta Delgada. Das Manöver wird komplett rückwärts durchgeführt, um kein Risiko einzugehen vom starken Wind weggedrückt zu werden. Erst auf dem offenen Meer dreht sich der Bug gen Westen. Es dauert nicht lange, dann treffen die ersten größeren Wellen den Schiffsrumpf. Der Abend verläuft dennoch insgesamt ruhig und entspannt. Die Wellen können der großen Celebrity Beyond bislang wenig anhaben. Das soll sich allerdings bald noch ändern, als die schützenden Inselgewässer verlassen werden.
Die Außendecks sind bereits am Abend wieder komplett gesperrt. Ebenso wieder die Fenster der Infinity-Balkone.
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5 Tage Transatlantik – 4.500km bis Land in Sicht
Vor uns liegen fünf Tage auf dem Nordatlantik bzw. rund 4.500 Kilometer die zurückgelegt werden müssen, bis das nächste Land in Sicht kommt. Fünf Tage in denen sich die vielen Annehmlichkeiten der Celebrity Beyond nun so richtig genießen lassen. Der erste Seetag verläuft dann allerdings eher weniger entspannt als viele Reisenden es sich vorgestellt haben. Mit 21,5 Knoten versucht Captain Dimitrios dem großen Sturmfeld davon zu fahren, welches immer noch nördlich von uns liegt und nur langsam in östliche Richtung zieht.
Alle Schotten dicht
Aufgrund der bereits entstandenen Sachschäden auf den Außendecks, wozu nicht nur die zerborstenen Glasscheiben des Whirlpools zählen, sondern auch herausgebrochene Türen aus den Handtuchschränken, bleiben alle Außendecks am heutigen Tag komplett geschlossen. Eine Ausnahme, die aber nicht weiter kommuniziert wird, stellt der Heckbereich von Deck 5 dar, also der Raucherbereich vor der EDEN-Lounge. Ebenfalls verschlossen bleibt der Außenbereich vom Ocean View Cafe am Heck des Schiffes, obwohl dieser eigentlich komplett im geschützten Bereich liegt. Das sorgt für einige Kritik. Rund 3.200 Passagiere in den Innenbereichen „festzuhalten“ erfordert auch für die Crew abermals Höchstleistung in Puncto „Serviceleistung“. Es ist deutlich spürbar, dass sich nun alle Menschen in den Innenräumen aufhalten, denn nahezu alle Plätze in den Bars und Lounges sind belegt. Ein solches Gefühl von Beengtheit kennen wir sonst nur von Megalinern, die den deutschsprachigen Massenmarkt bedienen. Ach ja, die Infinity-Fenster lassen sich natürlich weiterhin nicht öffnen. Seit dem Seetag von Lissabon nach Ponta Delgada sind sie verriegelt. Das sorgt bei vielen Reisenden für zusätzlichen Unmut. Aber Sicherheit geht nun einmal vor. Im Tagesverlauf gehen hunderte Teller zu Bruch, als das Schiff sich einige Male so sehr zur Seite neigt, dass die Tellerstapel im Ocean View Café ins Rutschen geraten. Warum man das Ersatzgeschirr immer wieder in selbiger Position aufgebaut hat, um es bald darauf erneut in Scherben auffegen zu müssen, bleibt ein Rätsel.
Massive Geräuschentwicklung auch bei mittlerem Seegang
Es mehren sich derweil die Aussagen von Reisegästen, dass sie in ihren Kabinen keine Möglichkeit mehr sehen, zu Schlafen. Das wohl schon seit dem Verlassen des Hafens in Lissabon. Die Geräuschentwicklung ist so massiv, dass den betroffenen Gästen separate Innenkabinen zum Schlafen angeboten wurden. Ich schaue mir nun einige der lauten Kabinen selbst an, die sich in erster Linie auf Deck 6 befinden. Das unerträgliche Geräusch entsteht an den Rahmen der verschlossenen Infinity-Fenster und gleicht starken Hammerschlägen. Schilderungen zur Folge gab es dieses Geräusch wohl auch schon in der Straße von Gibraltar, als eine höhere Dünung auf den Schiffsrumpf traf. Da ließ sich das Problem jedoch solange beheben, wie sich das Fenster einen Spalt öffnen ließ. Sobald die Fenster hingegen geschlossen sind und ein gewisser Seegang herrscht, verursacht die Konstruktion extreme Knarrgeräusche. Mehrere Videos von Reisenden belegen dieses Problem. Die Geräusche sind darüber hinaus deutlich vom Außenbereich auf Deck 5 zu hören. Aus meiner Sicht ist hier entweder eine Nachbesserung erforderlich oder man hofft, dass sich die Schlechtwettergebiete mit Seegang in Grenzen halten, die man mit diesem Schiff durchfährt. Zum Glück schwächt sich der Wind am Abend und in der Nacht immer weiter ab. Auch die Wellen sind nun deutlich niedriger. Wobei ich ausdrücklich festhalte, dass wir meteorologisch betrachtet keinen Sturm durchfahren haben! Zwar werden per Durchsage Windgeschwindigkeiten von 60 Knoten mitgeteilt, doch diese Werte beziehen sich sicherlich auf die Position des Windmessers am Signalmast. Alle professionellen Seewetterkarten, die man einsehen kann, sprechen von maximal 40 Knoten Wind, was Bft. 7-8 entspricht. So stellen sich auch die erkennbaren Wetterverhältnisse dar. Zu keinem Zeitpunkt ist die Sicht durch den Sturm getrübt, die Wellenkämme werden nur in der Nacht auf dem Weg nach Ponta Delgada vom Wind gebrochen. Gischt weht leicht über das Wasser. Am ersten Tag der Atlantiküberquerung sind nur in den Morgenstunden brechende Wellenkämme zu erkennen. Auch Schaumkronen sind eher selten. Es liegt mir fern, damit die Lage verharmlosen, oder die Entscheidungen des Kapitäns als nicht gerechtfertigt betrachten zu wollen. Ich habe hier Fakten dokumentiert, da einige Punkte immer wieder für Diskussionsstoff sorgen.
Viel Entspannung und hervorragende Shows
Die nun folgenden Seetage der Atlantiküberquerung verlaufen deutlich ruhiger als der erste. Am Morgen des zweiten Seetags ist die Wetterlage geradezu idyllisch. Ein leichter Wind weht über die Außendecks, die ersten Sonnenliegen werden belegt und auch der Außenbereich des Ocean View Cafes ist wieder zugänglich. Letzterer allerdings erst nach erneuter Kritik seitens der Reisenden, denn geplant war eine Öffnung erst zur Mittagszeit. Inzwischen gibt es auch keine Unklarheiten mehr an den Bars, welche Getränke nun in welchen Getränkepaketen inkludiert sind und welche nicht. Insgesamt ist es ein herrlicher Tag mitten auf dem Atlantischen Ozean. Am Abend sorgt die Show „STAGE DOOR“ im Theater für enorme Begeisterung. Statt Wellen auf dem Atlantik gibt es nun eine Welle der Begeisterung im Theater. Diese ist noch nicht ganz abgeflacht, da folgt im Eden schon die nächste erstklassige Aufführung „Wonder at Eden: Dreams“. Erneut zeigt das Show Ensemble hier sein Können. Die Show vereint musikalische Unterhaltung mit erstklassiger Akrobatik. Auch das Publikum wird teilweise in die Aufführung im EDEN einbezogen.
Captain Kate, Bug Naked und behind the scenes
Am vierten Seetag besteht die Möglichkeit Captain Kate McCue und ihre Katze Bug Naked zu treffen. Captain Kate hatte bis zur letzten Reise die Celebrity Beyond unter ihrem Kommando. Sowohl sie als auch Bug Naked erfreuen sich großer Beliebtheit bei Crew und Reisenden. Bug Naked ist inzwischen ein kleiner Instagram-Star mit großem Fankreis. Außerdem wird für die Mitglieder höherer Clubstufen eine interessante „Behind the Scenes Stage-Tour“ angeboten, während der man einen Blick hinter die Kulissen des beeindruckenden Theaters werfen kann. Das Theater der Celebrity Beyond kostet mehr als das erste Schiff von Celebrity Cruises.
Zum Dinner haben wir heute einen Platz im Fine Cut Steakhouse reserviert, in dem die Grill- und Fischspezialitäten noch einmal von höherer Güte sind als in den anderen Restaurants an Bord. Der Aufpreis für dieses Spezialitätenrestaurant beträgt derzeit 65,- USD pro Person. Nach dem ausgezeichneten Dinner folgt die dritte der drei großen Shows an Bord: ELEMENTS. Am Ende erhebt sich das Publikum auch bei dieser Show von den Sitzen, der Beifall will kaum enden.
Am letzten Seetag sind schließlich beide Infinity-Pools mit Wasser gefüllt und wieder geöffnet, so dass wenigstens noch eine Gelegenheit besteht, diese zu nutzen. Als Ursache für die Sperrung wurde auf Nachfrage eine Undichtigkeit der Gummis mitgeteilt. Es trat vereinzelt Wasser am unteren Rand aus, weshalb die Gummis erneuert werden mussten. Gerade bei einer so komplexen Konstruktion hat die Sicherheit alleroberste Priorität. Die neue Dichtmasse brauchte länger zum Aushärten als geplant. Solche Umstände sind ärgerlich aber nicht zu ändern. Das Vergnügen ist nur von kurzer Dauer, denn schon ab mittags setzt Regen ein und die Temperaturen verlangen bei knapp unter 20 Grad keine Abkühlung mehr. An den letzten beiden Seetagen lassen sich die absenkbaren Infinity-Fenster durchgehend öffnen. Sogar dann noch, als der Regen aufzieht und der Wind immer wieder auffrischt. Sie werden aufgrund anhaltender Reklamationen der Reisegäste nicht mehr verschlossen oder blockiert. Die letzten Stunden an Bord verlaufen wie die vergangenen Seetage – ruhig und entspannt.
Ankunft in New York
Am Morgen des 24. Oktober kommt um 04:00 Uhr der Hafenlotse von New York an Bord. Spätestens jetzt wird klar, dass diese Reise nun in Kürze ihr Ende finden wird. Für einen kurzen Moment hört der Regen auf. Die Verrazano-Narrows Bridge kommt in Sichtweite. Um 05:20 Uhr unterqueren wir die 1964 eröffnete Hängebrücke, welche die New Yorker Stadtbezirke Staten Island und Brooklyn über die Meerenge The Narrows hinweg verbindet. Die Durchfahrtshöhe beträgt 70m. Damit weist sie dieselbe Durchfahrtshöhe auf wie die Ponte 25 de Abril in Lissabon. An diesen und weiteren großen Brücken orientieren sich immer noch die Schiffsdesigner bei ihren Planungen, denn Kreuzfahrtschiffe die diese Nadelöhre passieren wollen, dürfen eben nicht höher gebaut werden. Als Liegeplatz für die Celebrity Beyond ist der Cape Liberty Cruise Port vorgesehen. Der denkbar schlechteste Liegeplatz für einen Schiffsanlauf in New York. Damit sind sowohl die Freiheitsstatue als auch die Skyline nur aus der Ferne zu sehen. In der Upper Bay wird gewendet und kurz darauf bei strömendem Regen am vorgesehenen Liegeplatz festgemacht. .
Fazit der Kreuzfahrt
Wie immer am Ende einer Kreuzfahrt gibt es auch ein Fazit meinerseits. Dieses fällt trotz der beschriebenen Kritik positiv aus. Die Destinationen waren, wie zu Beginn geschildert, kein ausschlaggebendes Kriterium diese Reise zu unternehmen. Und dennoch gab wunderschöne, neue Orte zu entdecken, die wir von den angelaufenen „Mainstream-Häfen“ besucht haben. Letztendlich ist es ja so, dass Probleme während einer Kreuzfahrt immer auftreten können. Die entscheidende Frage ist am Ende, wie diese gelöst werden und wie mit berechtigter, sachlich kommunizierter Kritik umgegangen wird. Für alle in meinem Reisebericht genannten Unannehmlichkeiten wurde eine Lösung gefunden, so dass der überwiegende Teil der Reise als erholsam und entspannt bezeichnet werden kann. Alle Annehmlichkeiten des Schiffes konnten in vollen Zügen genossen werden. Mit einer Ausnahme: Die Infinity-Pools. Immerhin waren sie noch einen Tag nutzbar. Die Serviceleistung der gesamten Crew ist als herausragend zu bewerten! Obwohl die Crewstärke deutlich unter der regulär vorgesehenen lag, wurde zu jeder Zeit die Freundlichkeit bewahrt und das Maximum an Arbeitsbereitschaft gezeigt. Die Qualität der Speisen ist in allen genutzten Bereichen mit „sehr gut“ zu bewerten. Ebenso sind die Shows sowie das gesamte Unterhaltungsprogramm an Bord als außerordentlich gut hervorzuheben. Der Wohlfühlfaktor auf diesem Schiff ist extrem hoch und es ist insgesamt das mit Abstand beste Schiff in dieser Kategorie!
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New York, New York
Nach der Ausschiffung geht es mit privaten Transferbussen nach Manhattan ins Element by Westin Hotel, in unmittelbarer Nähe zum Times Square. Das Hotel ist zu empfehlen und entspricht dem gehobenen Standard. Die Zimmer sind, wie in den meisten Hotels in New York, nicht übermäßig dimensioniert aber ausreichend groß und sauber. Das angebotene Frühstück ist für amerikanische Verhältnisse reichhaltig. Da die Wettervorhersage am Ankunftstag keinen Lichtblick zeigt und Dauerregen durch die Hochhausschluchten fegt, steht ein Shopping-Nachmittag in Woodbury auf dem Programm. Das Woodbury Common Premium Outlet liegt rund 1,5 Autostunden vom Times Square entfernt. Wie sich später herausstellt, lohnt ein Besuch dort nicht wirklich, denn dieselben Angebote gibt es tatsächlich auch bei nahezu allen Modelabels in Manhattan.
Der New York Pass
An den folgenden Tagen ist das Wetter zunächst wechselhaft, bietet aber immer wieder herrliche Momente, um den einen oder anderen Aussichtspunkt auf einem der Wolkenkratzer zu besuchen und durch die Straßen zu ziehen. Wer New York besucht und möglichst viel unternehmen möchte, dem empfiehlt sich der Erwerb eines New York Passes, dem offiziellen Sightseeing-Pass für New York. Er inkludiert über 100 Angebote und Attraktionen in New York. Der Pass aktiviert sich mit der ersten Nutzung einer der angebotenen Attraktionen. Detaillierte Informationen gibt es auf der externen Webseite von www.newyorkpass.com.
Central Park per Fahrrad
Idealer Weise bewegt man sich in New York entweder zu Fuß, mit der U-Bahn oder auch mit dem Fahrrad fort. Was zunächst nach einem Himmelfahrtskommando klingt, ist eine durchaus attraktive Möglichkeit, bestimmte Regionen in Manhattan besonders bequem zu erkunden. Dazu zählt zum Beispiel der weitläufige Central Park. Eine vierstündige Fahrradanmietung bei Unlimited Biking ist z.B. im New York Pass enthalten. Der Anbieter ist an verschiedenen Standorten in Manhattan vertreten, auch in unmittelbarer Nähe zum Central Park. Das Fahrrad ist die beste Möglichkeit, den kompletten Central Park zu erkunden. Zu beachten ist jedoch, dass es einen großen Hauptweg um den Central Park herumgibt, der nur entgegen des Uhrzeigersinns befahren werden sollte. Darüber hinaus darf man nicht auf allen Wegen im Park mit dem Fahrrad fahren. So oder so ist es ein großartiges Erlebnis, an einem schönen Herbsttag durch diese 1873 fertiggestellte Oase der Ruhe zu radeln. Er ist die grüne Lunge von New York und bietet unzählige Möglichkeiten zum Verweilen.
The EDGE – ein „must do“ in New York
Zu den neueren Sehenswürdigkeiten von New York zählt das EDGE. Die EDGE-Aussichtsplattform wurde erst im Jahr 2020 eröffnet und ist die derzeit höchste offene Plattform in New York. Der futuristische Wolkenkratzer, aus dessen Spitze eine freischwebende, offene Plattform ragt, ist Teil des neuen Geschäftsviertels Hudson Yards. Auf der 101. Etage befindet sich nicht nur die atemberaubende Plattform, sondern auch ein gastronomisches Angebot, sowie viele Verweilmöglichkeiten. Der Wolkenkratzer 30 Hudson Yards ist mit 335m der größte des neuen Geschäftsviertels. Die Plattform ragt kühne 24m über die Gebäudefassade hinaus, bietet einen Glasboden und ist vollständig von dickem Panzerglas umrahmt. Am Eastern Point stockt einem schlicht der Atem, denn er ist so schmal, dass man sich dort gerade so umdrehen kann. An allen Seiten geht es mehr als 300m in die Tiefe! Der Blick durch die angewinkelten Fenster ist überall völlig frei und absolut spektakulär, wenn man am Rand steht. Die Plattform gehört derzeit zu den 5. höchsten der Welt. Die Tickets sind im New York Pass enthalten.
RiseNY
Eine weitere neue Sehenswürdigkeit ist RiseNY. Diese erst im März 2022 eröffnete Attraktion ist ebenfalls im New York Pass enthalten. RiseNY befindet sich in der Nähe vom Times Square. Der Besuch eignet sich für die ganze Familie und bringt dem Besucher auf moderne Weise die interessante Geschichte des Big Apple näher. RiseNY ist im Prinzip ein Museum, jedoch mit einem herkömmlichen überhaupt nicht zu vergleichen. Die Geschichte New Yorks wird auf einzigartige, unterhaltsame Weise präsentiert. Als krönenden Abschluss sitzen die Besucher in einer Gondel und fliegen scheinbar entlang der größten Sehenswürdigkeiten mitten durch die Stadt. Auch für Museumsmuffel ist der Besuch von RiseNY sehr zu empfehlen.
9/11 Memorial
Wenn man in New York ist, gehört ein Besuch des 9/11 Memorials im Grunde dazu. Das 9/11 Memorial bedarf eigentlich keiner großen Beschreibung. Das 9/11 Memorial am Ground Zero in New York ist die Gedenkstätte für die Opfer der Terroranschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001. Noch heute ist es ein Ort an dem der Besucher Gänsehaut bekommt. Die Gedenkstätte ist nicht als Attraktion, sondern als stiller Ort der Trauer und Erinnerung zu sehen. Dort wo einst die Zwillingstürme standen, befinden sich heute zwei riesige quadratische Löcher, an deren Rändern Wasserkaskaden in die Tiefe stürzen. Die beiden Becken bilden die größten künstlichen Wasserfälle in Nordamerika und zählen zu den bewegendsten Denkmälern der Welt. Sie stehen für die sich niemals schließende Lücke in der Seele der Stadt, die durch den Einsturz der Türme entstanden ist. Rund um die Wasserbecken sind auf Bronzeplatten alle Namen der 2.977 Opfer eingraviert, die bei den Anschlägen oder im weiteren Verlauf der Rettungsaktionen verstorben sind. Darüber hinaus sind auch jene Namen der sechs Personen genannt, die beim Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 1993 ums Leben kamen. Auf dem Gelände des 9/11 Memorial ist das das 9/11 Memorial Museum zu finden, welches zum größten Teil unterirdisch errichtet wurde und nur nach Ticketbuchung (im NY-Pass enthalten) zugänglich ist. Der einzige Baum, der aus den Trümmern geborgen werden konnte, kann auf dem frei zugänglichen Gelände angeschaut werden.
Teuerster Bahnhof der Welt
Bei den Anschlägen zerstört und neu aufgebaut wurde die U-Bahn Station „World Trade Center“. Sie ist der fünftgrößte Verkehrsknotenpunkt in New York. Die Transit Hall „Oculus“ ist das Herzstück des neuen Umsteigebahnhofs. Sie beherbergt unter ihrem futuristischen Dach auf 45.000 Quadratmetern Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants. Einmal im Jahr scheint die Sonne, zum Zeitpunkt als der Zweite Tower einstürzte, durch die Dachöffnung ins Innere. Das Bahnhofsgebäude soll mit fast 4 Milliarden Dollar Baukosten das teuerste der Welt sein.
Höchste Aussichtsplattform in New York
Sie liegt zwar nur ein Stockwerk höher als jene im EDGE, doch offiziell stellt das One World Observatory, dass sich über insgesamt drei Stockwerke (100.-102.) erstreckt, die höchste Aussichtsplattform in New York dar. Sie ist im Gegensatz zum EDGE aber nicht offen. Dafür besteht die Möglichkeit eines 360-Grad Rundgangs entlang bodentiefer Panoramafenster. Auf den Etagen verteilt befinden sich ein Souvenirshop und ein Café. Der Eintritt auf die Plattform ist im New York Pass enthalten. Bis zum Jahr 2009 war der Name Freedom Tower geplant, doch dann entschied man sich für den Namen One World Trade Center, der weniger emotional klingt.
Früher ein zwiespältiger Geheimtipp, heute Szeneviertel
Als ich zuletzt im Jahr 2007 New York besuchte, war das Flussufer des East Rivers in Brooklin, zwischen der Brooklin Bridge und der Manhattan Bridge ein verlassener Ort, an dem sich Junkies trafen. Schon damals hatte man von dort jedoch einen einzigartigen Blick auf die Skyline. Ein Besuch nach Einbruch der Dunkelheit oder vor Sonnenaufgang war jedoch mit Vorsicht zu genießen. Aufgrund der tollen Aussicht war es ein zwiespältiger Geheimtipp. Im Laufe der Jahre wurde aus dem einstigen Schandfleck ein Szeneviertel mit Strand, dem Pebble Beach. Der Time Out Market lädt zum längeren Verweilen ein. Der Komplex entstand aus alten Lagerhallen und beherbergt heute zahlreiche Restaurants und Cafés. Das Gebäude versprüht heute eine ganz besondere Atmosphäre im Retro-Stil. Von der Dachterrasse im 5. Stock eröffnet sich ein phantastischer Blick auf die Brooklin Bridge und die Skyline. Sowohl abends zum Sonnenuntergang als auch morgens zum Sonnenaufgang trifft man sich am Pebble Beach und genießt die unbeschreibliche Aussicht auf den East River, die Brooklin Bridge und New York.
Spaziergang über die Brooklin Bridge – damals wie heute ein Highlight
Ein Besuch im Time Out Market kann man wunderbar mit einem Spaziergang über die Brooklin Bridge verbinden. Die berühmte Brücke verbindet seit 1883 die Stadtteile Manhattan mit Brooklin. Sie war seinerzeit die erste feste Überquerung über den East River und damals mit einer Spannweite von 486m die längste Hängebrücke der Welt. Die Gesamtlänge samt Zufahrten und Zugängen für Fußgänger beträgt rund 2 Kilometer. Daher sollte man mindestens eine Stunde Zeit einplanen die Brücke zu überqueren und den Ausblick zu genießen. Die beiden Türme der Brücke sind jeweils 85m hoch, die neugotischen Spitzbögen jeweils 36m hoch und 10,3m breit. Durch sie verlaufen die Straßen und der Fußweg. Ein Spaziergang über die Brooklin Bridge gehört damals wie heute zu den Highlights während eines New York Aufenthalts.
Hier machte einst die „Carpathia“ fest
Neben dem Central Park hat New York im Jahr 2021 eine weitere grüne Oase erhalten – Little Island. Little Island befindet sich im Stadtteil Chelsea und bildet den Pier 55. Der Park wurde auf 280 Betonpfählen errichtet, die sich an der Spitze kelchartig ausweiten. Little Island sieht sehr futuristisch aus. Im Park wurden 35 Arten von Bäumen und 65 Arten an Sträuchern und Blumen gepflanzt. Zwischendrin verlaufen verschlungene Wege, die immer wieder in kleine Aussichtsplattformen münden. Auf einigen Rasenflächen lässt sich ein Picknick genießen. Die kelchförmigen Spitzen befinden sich in unterschiedlichen Höhen zwischen 5-18m über dem Hudson River. Den Park können rund 1.000 Personen gleichzeitig besuchen, weshalb zunächst ein Ticketverkauf durchgeführt wurde. Nach aktuellem Stand ist der Park frei zugänglich. Inzwischen sind nicht mehr alle Rasenflächen betretbar, da diese von den vielen Besuchern zertrampelt wurden. Little Island entstand dort, wo heute noch die Überreste der alten Pfeiler von Pier 54 aus dem Wasser ragen. Jener Pier an der im Jahr 1912 die „Carpathia“ mit mehr als 700 geretteten Passagieren der gesunkenen Titanic anlegte.
New York hat noch unzählige Sehenswürdigkeiten mehr zu bieten. Wir haben davon nur einige anschauen können. Schließlich kommt der Zeitpunkt, an dem es mit dem privaten Transferbus zum Flughafen Newark geht. Mit dem Rückflug nach Frankfurt schließt sich dieser Reisebericht.
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